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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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fast drei Kilometer entfernt, bildeten einen niedrigen Gürtel, der den Park völlig umschloss. Jen seits der Häuser erhoben sich, stufenweise übereinandergereiht, die Türme und Terrassen der Stadt. Sie erstreckten sich Kilometer um Kilometer weit hinaus, kletterten langsam zum Himmel empor, wurden immer komplizierter und eindrucksvoller. Diaspar war als Einheit geplant, als eine einzige, mächtige Maschine. Und obwohl ihre äußere Erscheinung in ihrer Vielfalt schon beinahe überwältigend war, deutete sie die verborgenen Wunder der Technik nur an, ohne die diese großen Gebäude leblose Grabstätten gewesen wären.
    Alvin starrte hinaus, bis zur Begrenzung seiner Welt. Fünfzehn, zwanzig Kilometer entfernt, alle Einzelheiten durch die Entfernung ausgelöscht, lagen die Außenwälle der Stadt, auf denen das Dach des Himmels zu ruhen schien. Jenseits von ihnen lag nichts – nichts als die schmer zende Leere der Wüste, in der ein Mensch dem Irrsinn verfallen würde.
    Warum also rief ihn diese Leere, wie sie keinen anderen rief, den er kannte? Alvin wusste es nicht. Er starrte über die farbigen Türme und Befestigungen hinweg, die jetzt den ganzen Besitz der Menschheit einschlossen, als erwarte er von dort eine Antwort auf seine Frage.
    Er fand sie nicht. Aber in diesem Augenblick, als sich sein Herz nach dem Unerreichbaren sehnte, traf er seine Entscheidung.
    Er wusste jetzt, was er mit seinem Leben anfangen würde.

Vier
    Vier
    Jeserac war nicht sehr hilfsbereit, wenn er sich auch nicht so ablehnend verhielt, wie es Alvin erwartet hatte. In seiner langen Laufbahn als Berater waren ihm oft solche Fragen wie die seinen gestellt worden, und er glaubte nicht, dass ihm selbst ein Einzigartiger wie Alvin große Überraschungen bereiten oder unlösbare Probleme vorsetzen konnte.
    Es war richtig, dass Alvins Benehmen gewisse merkwürdige Züge aufzuweisen begann, die vielleicht eines Tages der Korrektur bedurften. Er nahm nicht in vollem Umfang an dem vielfältigen Gesellschaftsleben der Stadt oder an den Fantasiewelten seiner Kameraden teil. Er zeigte kein Interesse für die höheren Gebiete des Denkens, obwohl das bei seinem Alter kaum überraschen durfte. Viel überraschender war da schon sein sprunghaftes Liebesleben. Natürlich würde es noch mindestens ein Jahrhundert dauern, bis man ernsthaft von ihm erwarten konnte, eine mehr oder weniger stabile Partnerschaft einzugehen – und trotzdem war er schon jetzt berühmt für seine kurzlebigen Affären. Solange sie andauerten, stürzte er sich Hals über Kopf in seine Liebschaften, aber sie dauerten eben nie länger an als ein paar Wochen. Anscheinend konnte er sich immer nur für einen einzigen Aspekt seines Lebens begeistern. Manchmal ließ er sich rückhaltlos auf die erotischen Spielchen seiner Gefährtinnen ein, manchmal zog er sich mit der Partnerin seiner Wahl zurück und wurde tagelang nicht mehr gesehen. Aber dann gingen diese Anwandlungen vorüber, und er schien sich lange überhaupt nichts aus Sex zu machen, was für sein Alter doch mehr als ungewöhnlich war. Gut möglich, dass ihm diese Sprunghaftigkeit selbst das Leben schwermachte; ganz sicher galt dies jedoch für seine abgelegten Geliebten: Sie wanderten wie betäubt durch die Stadt und trös teten sich erst nach einer ungewöhnlich langen Wartepause mit einem anderen. Und jetzt, befand Jeserac, war Alystra an diesem unglücklichen Punkt angekommen.
    Nein, Alvin war kein herzloser oder rücksichtsloser Mensch. Doch er schien auch in Herzensdingen, wie überall, nach einem Ziel zu suchen, das ihm Diaspar nicht geben konnte.
    Keine dieser Tatsachen beunruhigte Jeserac. Bei einem Einzigartigen musste man sich auf ein derartiges Benehmen gefasst machen, und Alvin würde sich zur rechten Zeit an das normale Leben der Stadt anpassen. Keine Einzelpersönlichkeit, gleichgültig wie exzentrisch und brillant sie sein mochte, konnte die gewaltige Trägheit einer Gesellschaft, die sich praktisch über eine Milliarde Jahre unverändert erhalten hatte, wesentlich beeinflussen. Jeserac glaubte nicht nur an die Stabilität, er konnte sich auch einfach nichts anderes vorstellen.
    »Das Problem, mit dem du dich herumschlägst, ist schon sehr alt«, sagte er zu Alvin, »aber du wirst staunen, wie viele Menschen die Welt als so selbstverständlich ansehen, dass sie sich nie darüber Gedanken machen. Es stimmt, dass die Menschheit einst einen unendlich größeren Raum als diese Stadt hier bewohnte. Du hast gesehen, wie

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