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Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson

Titel: Die Stadt und die Sterne - Mit einem Vorwort von Gary Gibson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clarke Arthur C.
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die Erde aussah, bevor die Wüste kam und die Meere verschwanden. Die Aufzeichnungen, in die du dich so gerne versenkst, sind die ältesten, die wir überhaupt besitzen; sie sind die einzigen, auf denen die Erde so zu sehen ist, wie sie vor dem Auftreten der Invasoren war. Ich glaube nicht, dass schon viele Bewohner der Stadt sie sich angesehen haben; wir ertragen solche grenzenlosen, offenen Landschaften nicht.
    Und selbst die Erde war natürlich im Galaktischen Imperium nur ein winziges Sandkorn. Wie die Abgründe zwischen den Sternen ausgesehen haben mögen, muss ein Alptraum sein, den sich kein geistig normaler Mensch auch nur vorzustellen wagt. Unsere Vorfahren überquerten sie in der Morgendämmerung der Geschichte, als sie hinausflogen, um das Imperium aufzubauen. Sie überquer ten sie wieder, zum letzten Mal, als die Invasoren sie auf die Erde zurücktrieben.
    Die Legende besagt – und es ist nur eine Legende –, dass wir damals mit den Invasoren einen Pakt schlossen. Sie sollten das Universum haben, wenn sie es so dringend brauchten, und wir würden uns mit der Welt zufriedengeben, auf der wir geboren waren.
    Wir haben uns an diesen Pakt gehalten und die eitlen Träume unserer Kindheit vergessen, wie auch du sie vergessen wirst, Alvin. Die Menschen, die diese Stadt erbauten und die dazu passende Gesellschaft entwarfen, beherrschten den Geist ebenso wie die Materie. Sie schafften alles, was die Menschheit jemals brauchen würde, in diese Mauern und sorgten dafür, dass wir sie niemals verlassen würden.
    Oh, physische Hindernisse spielen hierbei eine untergeordnete Rolle. Vielleicht gibt es Wege, die aus der Stadt hinausführen, aber ich glaube nicht, dass du weit kämst, selbst wenn du sie fändest. Und wenn es dir tatsächlich gelänge: Was hättest du davon? Dein Körper würde es in der Wüste nicht lange aushalten, wenn ihn die Stadt nicht mehr schützen und ernähren könnte.«
    »Wenn es tatsächlich einen Weg aus der Stadt gibt«, sagte Alvin langsam, »was kann mich daran hindern, sie zu verlassen?«
    »Das ist eine unsinnige Frage«, erwiderte Jeserac. »Ich glaube, du kennst die Antwort bereits.«
    Jeserac hatte Recht, aber nicht so, wie er sich vorstellte. Alvin wusste es oder vielmehr, er hatte es erraten. Seine Kameraden hatten ihm die Antwort gegeben, sowohl in ihrem Wachleben als auch in den Traumabenteuern. Sie würden nie in der Lage sein, Diaspar zu verlassen. Was Jeserac nicht wusste, war jedoch dies: Der Zwang, der ihr Leben regierte, besaß keine Macht über Alvin. Ob seine Einzigartigkeit auf Zufall oder auf einem uralten Plan beruhte, wusste er nicht, aber an seinem Ergebnis war nicht zu rütteln.
    Niemand in Diaspar hatte es je eilig, und Alvin brach diese Regel selten. Er betrachtete das Problem mehrere Wochen von allen Seiten und verbrachte viel Zeit damit, die ältesten Geschichtserinnerungen der Stadt zu studieren. Stundenlang lag er in den unsichtbaren Armen eines Anti-Schwerkraft-Feldes und ließ sich vom Hypnon-Projektor die Vergangenheit zeigen. Wenn die Aufzeichnung abgelaufen war, verschwand die Maschine – aber Alvin starrte noch lange Zeit ins Leere, ehe er durch die Zeiten hindurch zur Wirklichkeit zurückkehrte. Vor sich sah er die endlosen Weiten blauen Wassers, das seine Wellen an den goldenen Strand rollen ließ. In seinen Ohren dröhnte das Rauschen der Brecher, die seit tausend Millionen Jahren verstummt waren. Er musste an die Wälder und Prärien und an die seltsamen Tiere denken, die einst die Welt mit dem Menschen geteilt hatten.
    Von diesen alten Aufzeichnungen gab es nur noch sehr wenige; es wurde allgemein angenommen, obwohl niemand wusste, warum, dass irgendwann zwischen dem Auftreten der Invasoren und der Gründung Diaspars alle Erinnerungen an die primitiven Zeiten verlorengegangen waren. Diese Auslöschung war so vollkommen, dass es schwer war, an ein blindes Walten des Zufalls zu glauben. Die Menschheit hatte ihre Vergangenheit verloren, abgesehen von ein paar Chroniken, die ebenso gut erdichtet sein konnten. Vor Diaspar gab es einfach nur das Zeitalter der Morgendämmerung. In diesem Limbus waren unentwirrbar die ersten Menschen, die das Feuer bezwungen hatten, mit den ersten Menschen vermischt, die Atomenergie freisetzten – die ersten Menschen, die ein Kanu aus Holz anfertigten, und die ersten Menschen, die den Weltraum erschlossen. Auf der anderen Seite dieser Zeitwüste waren sie alle Nachbarn.
    Alvin hatte beabsichtigt, sein Vorhaben allein

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