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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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aufstanden.
    »Würdet Ihr Euch bitte entscheiden, M’lady?« sagte Keith.
    »Geht sie denn diesmal?« flüsterte Niall so laut, daß es auch bestimmt jeder hörte.
    »Sieht nicht so aus, als wollte sie irgendwo hingehen«, sagte Calum gedehnt.
    »Ach, setzt Euch endlich«, murmelte Johanna. Aber sie gehorchten nicht, bis sie sich schließlich selbst wieder setzte. Sie hielt ihren finsteren Blick auf ihren Mann gerichtet. »Es würde mich froh machen – und Gott auch, wie ich hinzufügen sollte -wenn Ihr das Stehlen aufgebt und das, was Ihr braucht, durch Handeln erwerbt.«
    »Aye, es würde Gott froh machen«, stimmte Vater MacKechnie zu. »Ich bitte um Vergebung, daß ich unterbreche, aber ich hätte da einen Vorschlag.«
    »Und welchen, Vater?« fragte Gabriel.
    »Nehmt doch nur ein paar Fässer zum Tauschen und behaltet den Rest für den Clan.«
    Der Vorschlag des Priesters löste augenblicklich noch mehr Tumult aus. Die meisten Maclaurins waren dafür, die MacBains dagegen vertraten einhellig und stur die Ansicht, die Fässer wären für sie ganz allein. Sie benahmen sich wie Kinder, die ihr Spielzeug nicht teilen wollten. Gabriel reihte sich dummerweise in diese Gruppe ein.
    Johanna starrte ihren Mann nun unverhüllt wütend an. Er mußte sich das Lachen mühsam verbeißen. Aber die Sache schien seiner Frau unendlich wichtig zu sein, und er entschied schließlich, daß er das Vergnügen des Diebstahls durchaus aufgeben konnte, um ihr einen Gefallen zu tun.
    »Wir werden den Vorschlag des Priesters annehmen«, ordnete er an.
    Johanna stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Gabriel blinzelte ihr zu. »Du bekommst aber nicht immer deinen Willen«, mahnte er.
    »Nein, natürlich nicht«, versicherte sie ihm hastig. Sie war so zufrieden mit ihm, daß sie nach seiner Hand griff und sie festhielt.
    »Ihr werdet eine Nase brauchen«, sagte Auggie.
    Alle drehten sich zu ihm um. Die meisten hatten keine Ahnung, wovon er redete, und Lindsay sprach aus, was die anderen dachten.
    »Was zum Teufel meinst du mit eine Nase, Auggie?«
    »Einen Experten«, antwortete dieser. »Er kann uns sagen, welche Fässer wir behalten. Ihr wollt doch nicht die allerbesten weggeben, nicht wahr?«
    »Natürlich nicht«, platzte Niall heraus.
    »Wird die Nase denn nicht alles wegtrinken?« fragte Bryan.
    »Ich habe einen sehr guten Geschmack für Lebenswasser«, prahlte Lindsay. »Ich würde gerne die Rolle der Nase übernehmen.«
    Die Männer lachten herzhaft über Lindsay. Als der Lärm sich wieder gelegt hatte, erklärte Auggie: »Eine Nase trinkt nicht«, begann er. »Ein solcher Experte schnuppert nur daran und kann allein vom Aroma her Gutes vom Schlechten unterscheiden.«
    »Dann holen wir am besten Spencer. Er hat den größten Riecher von uns allen.«
    Auggie lächelte. »Es ist keine Frage der Größe, sondern der Erfahrung, Sohn«, sagte er. »Dazu braucht man Talent. Man kann das Schnuppern zwar lernen, aber die besten Nasen sind die, die eine natürliche Befähigung dafür haben. Es gibt einen guten Mann in der Nähe der Isle of Islay, den wir holen können, sofern er noch lebt, und ich habe von einem im Süden gehört, der nah genug an der Grenze lebt, so daß ich vermute, er könnte ein MacDonnell sein.«
    »Wir können keinen Fremden herkommen lassen«, protestierte Calum. »Wenn er unseren Schatz sieht, kehrt er um und sagt seinem Clansherrn Bescheid. Dann stürmen diese MacDonnells unser Land.«
    Johanna achtete nicht mehr besonders auf die Unterhaltung. Sie war in Gedanken bei ihren freudigen Umständen. Sie würde es Gabriel später erzählen, wenn sie im Bett lagen, und sie würde darauf achten, daß die Kerzen noch brannten, damit sie seine Überraschung sehen konnte. Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch. Lieber Gott, sie bekam tatsächlich ein Baby!
    »Dann ist es abgemacht?«
    Gabriel hatte die Frage gestellt, auf die die Männer einhellig Aye riefen, und Johanna fing zufällig Vater MacKechnies entsetzten Blick auf. Er starrte sie an, und als er ihre Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte, wies er kurz mit dem Kopf auf ihren Mann.
    Johanna begriff, daß die Männer etwas beschlossen hatten, was dem Priester überhaupt nicht gefiel.
    »Was habt ihr abgemacht?«
    »Hast du denn nicht zugehört?«
    »Nein.«
    »MacBain«, rief Calum. »Wir können nicht einfach einen Boten schicken. Der Clan würde sofort mißtrauisch werden.«
    »Aye. Sie werden sich fragen, wozu wir eine Nase brauchen und würden dem Mann folgen«,

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