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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht daran, die Sache zu vergessen. »Was genau habt Ihr meinem Mann erzählt?«
    Gabriel gab ihr die Antwort. »Er hat mir das von den Spitznamen erzählt, Johanna, und wie Glynis auf Euren gekommen ist …«
    »Sie war absolut zerknirscht und einsichtig. Du brauchst sie nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Versprich mir, daß du sie nicht darauf ansprichst.«
    Da Gabriel bereits ein Wörtchen mit Glynis gesprochen hatte, fand er nichts daran, ihr das Versprechen zu geben.
    Sie war zufrieden. »Und ich habe mich schon gefragt, woher du wußtest, daß man mich einen Feigling nennt«, sagte sie. Dann zog sie die Brauen zusammen und wandte sich an Keith. »Allerdings hätte ich nicht geglaubt, daß Ihr es ihm erzählt habt. Ich dachte, jemand hätte Glynis den Namen sagen gehört und dann seinem Clansherrn alles gepetzt.«
    »Es war seine Pflicht, Frau«, sagte Gabriel. »Du sollst ihm danken, nicht ihn tadeln.«
    »Bei der Wäsche kommt alles raus«, verkündete Johanna.
    »Was zum Donner soll denn das bedeuten?« fragte Gabriel.
    »Sie erteilt uns mal wieder eine Lektion«, erklärte Keith grinsend.
    »Ich verstehe.«
    »Nay, Clansherr, Ihr versteht nicht. Keine ihrer Lektionen ist verständlich.«
    Johanna hätte den beiden zu gerne erklärt, was sie sagen wollte, doch in diesem Augenblick wurde sie von Alex abgelenkt, der in die große Halle stürmte. Als sie seine verängstigte Miene sah, stand sie sofort auf.
    Alex rannte um den Tisch herum, warf sich in ihre Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem Plaid.
    »Alex, was ist passiert?« fragte sie besorgt. »Hast du schlecht geträumt?«
    »Da ist etwas unter dem Bett. Ich hab’s gehört.«
    Gabriel rollte entnervt die Augen. Er griff nach seinem Jungen, der allerdings nicht loslassen wollte, bis er es ihm befahl.
    »Du schläfst auf einer Matte auf dem Boden. Da kann überhaupt nichts drunter sein.«
    »Nein, Papa«, widersprach Alex. »Ich bin in euer Bett gekrochen. Und da drunter ist was. Es holt mich vielleicht, wenn ich die Augen zumache.«
    »Alex …«, begann sein Vater.
    »Geh besser mit ihm hinauf und schau nach. Nur so kannst du ihn überzeugen. Und es könnte ja wirklich etwas sein.«
    »Da ist was!« behauptete Alex beharrlich.
    Gabriel seufzte laut und beugte sich den Wünschen seiner Familie. Er stand auf, hob seinen Jungen in die Arme und verließ die große Halle.
    Johanna setzte sich wieder und lächelte Keith an. Nun, ohne Gabriel, war die Gelegenheit günstig. Ihr Mann hätte sich sicher in das Gespräch eingemischt.
    »Kinder«, sagte Johanna lässig, »sind so eine Freude. Wenn Ihr erst einmal verheiratet seid und selbst welche habt, versteht Ihr, was ich meine. Ihr wollt doch eines Tages heiraten … oder, Keith?«
    »Aye, M’lady«, antwortete er. »Nächsten Sommer übrigens. Bridgid MacCoy will meine Frau werden.«
    »Oh.«
    Sie konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen und richtete ihren Blick auf Michael als nächster Kandidat.
    Er spürte ihren Blick und lächelte. Sie nickte. »Kinder«, begann sie erneut. »Sie sind wundervoll, nicht wahr, Michael?«
    »Wenn Ihr es sagt«, antwortete er.
    »O ja«, erwiderte sie. »Wenn Ihr verheiratet seid, werdet Ihr es merken. Wollt Ihr denn eines Tages heiraten, Michael?«
    »Wahrscheinlich«, sagte er schulterzuckend.
    »Habt Ihr schon jemanden im Sinn?«
    »Wollt Ihr kuppeln, M’lady?« fragte Keith.
    »Wie kommt Ihr denn darauf?«
    »Ich heirate Helen, wenn ich soweit bin«, warf Michael ein. »Sie hat gesagt, sie wartet auf mich.«
    Johanna zog die Stirn in Falten. Die Möglichkeiten waren nun ein wenig beschränkter. Sie wandte sich an Niall.
    »Kinder …«, begann sie.
    »Sie will kuppeln«, bemerkte Keith.
    Es war, als hätte er Alarm gegeben, daß sie umzingelt waren. Die Soldaten sprangen buchstäblich auf ihre Füße. Sie verbeugten sich vor Johanna und hatten in knapp einer Minute die Halle verlassen. Sie hatte nicht einmal genug Zeit, sie wieder auf ihre Plätze zu befehlen.
    Nur die Männer, die bereits feste Absichten hatten, blieben. Und natürlich Vater MacKechnie, aber er war natürlich kein Kandidat.
    Gabriel kam in eine fast leere Halle zurück. Er sah sich verwirrt um, zuckte dann die Schultern und setzte sich wieder, um zu Ende zu essen.
    Er lächelte seine Frau an.
    »Und?« fragte sie.
    Er sah sie verlegen an. »Da war wirklich was unter dem Bett. Dumfries hatte sich dort versteckt.«
    Nun standen Leila und Calum gleichzeitig auf. Leila verbeugte sich vor ihrem Clansherrn.

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