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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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persönlich und nachdrücklich zu überzeugen, daß es keinen Zweck hatte. Er wollte sichergehen, daß der aufdringliche Mann wußte, was passierte, wenn er es noch einmal wagen sollte, Johanna zu belästigen. Und er betete, daß der Baron nicht einen seiner Vasallen geschickt hatte.
    Seine Frau war mit Alex, Clare und den mannigfachen Aufgaben im Haus vollauf beschäftigt. Glynis schnitt Clares Haar in Form, und nach weiteren zwei Wochen war die MacKay-Frau endlich kräftig genug, um Johanna beim Essen Gesellschaft zu leisten.
    Clare wurde mit jedem Tag hübscher. Als die blauen Flecken verschwanden und die Schwellungen zurückgingen, zeigte sich, was für eine schöne Frau sie war. Sie hatte viel Sinn für Humor und einen anziehenden Akzent, der in Johannas Ohren sehr melodiös klang, so daß sie sich bemühte, ihn zu Clares großer Belustigung nachzuahmen.
    Johanna versuchte sich auf die Vorbereitungen für die Ankunft ihrer Mutter zu konzentrieren. Sie freute sich sehr auf sie, hoffte allerdings, sie würde erst in ein oder zwei Monaten eintreffen. Mit ein bißchen Überzeugungskraft konnte Johanna sie bestimmt dazu überreden, bis nach der Geburt des Babys zu bleiben.
    Johannas Taille schwand immer mehr, aber sonst sah man noch nicht viel. Dafür schlief sie nun sehr viel. Sie machte stets ein Nachmittagsschläfchen und ging trotzdem am Abend früh, meistens zur gleichen Stunde wie Alex, ins Bett. Es entstand eine Art Ritual daraus, ihn ins Bett zu bringen. Nachdem er sich gewaschen und seine Zähne gereinigt hatte, knieten sie Seite an Seite am Fuß des Bettes und sprachen zusammen ihre Nachtgebete.
    Gewöhnlich nickte sie dabei schon fast ein. Alex wollte das Schlafengehen immer hinauszögern und schloß daher jeden, den er jemals kennengelernt hatte, in seine Gebete mit ein. Gabriel stand natürlich immer oben auf seiner Liste. Dann beteten sie für seine Verwandten und die Johannas, und danach bestand Johanna stets darauf, König Johns Neffen, Arthur, zu erwähnen. Alex wollte wissen, warum, und sie erklärte ihm, daß er hätte König werden sollen, man es ihm aber verweigert hatte, und daher beteten sie nun dafür, daß er in den Himmel gekommen war.
    Gabriel kehrte nach Hause zurück, als Johanna mit Alex gerade ein paar Minuten zuvor nach oben gegangen war, aber bis er Keiths Bericht gehört und seine Mahlzeit gegessen hatte, schliefen die beiden bereits tief und fest.
    Es war höllisch heiß in der Kammer. Der Herbst hatte mit einer kühlen Brise in den Highlands Einzug gehalten, der Johanna kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Dicke Felle hingen vor dem Fenster, und seine Frau war unter einem riesigen Berg Decken verborgen. Da Alex nicht auf der Matte schlief, nahm Gabriel an, daß auch er irgendwo unter diesen Massen zu finden sein würde.
    Er entdeckte seinen Sohn am Fuß des Bettes und trug ihn auf seine Matte. Alex mußte einen aufregenden Tag verbracht haben, denn er öffnete nicht einmal ein Auge dabei.
    Gabriel zog sich fast lautlos aus, wusch sich und begann dann, die Decken abzuschälen, um seine Frau zu finden.
    Johanna lag in der Mitte des Bettes, und er streckte sich neben ihr aus und zog sie sanft in seine Arme.
    Er brauchte sie heute nacht. Während er von ihr getrennt gewesen war, hatte es keine Stunde gegeben, in der er nicht an sie gedacht hatte. Er fand das ziemlich schändlich, denn er benahm sich wie ein liebeskranker Ehemann, der nichts weiter wollte, als zu Hause bei seiner Frau zu sein.
    Das gemütliche Leben innerhalb seiner Familie hatte ihm tatsächlich den Spaß am Kampf verdorben.
    Johanna trug ein langes, weißes Nachtkleid. Er haßte das Ding. Er wollte ihren weichen, glatten Körper an seinem spüren, also schob er den Stoff über ihre Schenkel und begann sie zu streicheln, während er ihren Hals küßte.
    Sie wachte nur langsam auf, was ihn nicht abhielt, und als sie endlich erkannte, wo sie war und was ihr Mann tat, reagierte sie bereits ausgesprochen begeistert auf seine Berührungen.
    Es stellte sich als schwierige Aufgabe heraus, sie von den erregenden Lauten abzuhalten, die er eigentlich so liebte, aber er wollte Alex nicht wecken, und so erstickte er ihre Lustschreie mit langen, heißen Küssen. Als sie kam, klammerte sie sich mit ihrem ganzen Körper an ihn und stieß ein leises Wimmern aus.
    Er dagegen brüllte auf.
    »Papa?«
    Johanna versteifte sich in den Armen ihres Mannes. Ihre Hand flog an ihre Lippe, um das Lachen zurückzuhalten.
    »Schon gut, Alex. Schlaf

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