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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht aufhören konnte zu weinen.
    Lieber Gott, was war sie glücklich, daß sie Gabriel geheiratet hatte. Ihr Leben war so leer und verzweifelt gewesen. Erst jetzt wußte sie, was Glück bedeutete.
    Aber diese Gedanken ließen sie nur noch mehr weinen. Die Männer achteten allerdings nicht mehr auf sie. Sie hörte Keith flüstern, daß ihre Umstände Grund für die unwürdigen Gefühlsausbrüche verantwortlich waren, und Calum nickte beflissen.
    Als Johanna aufsah, entdeckte sie Leila am Eingang. Sie stand auf und winkte die Frau zu sich heran. Leila zögerte. Die Männer hatten ihre Kelche in der Hand, und der Krug wurde weitergereicht, damit jeder den seinen füllen konnte. Johanna ging an ihnen vorbei und traf Leila in der Mitte der Halle.
    »Hast du gehört …?«
    »O ja, M’lady. Euer Gatte hat eine kraftvolle Rede gehalten.«
    »Komm und setz dich zu mir, Leila.«
    »Aber ich bin eine Maclaurin«, flüsterte sie. »Zumindest war ich das bis vor ein paar Minuten noch.«
    Sie errötete, doch Johanna lächelte. »Du bist immer noch eine Maclaurin, aber gleichzeitig auch eine MacBain. Jetzt hat Calum keine Ausrede mehr, nicht um dich zu werben.«
    Das Rot in Leilas Gesicht wurde dunkler. Johanna nahm ihre Hand und zog sie mit sich.
    Die Soldaten waren mit ihren Trinksprüchen auf den Clansherrn und ihre Zukunft am Ende. Sie wollten gerade wieder ihre Plätze einnehmen, als Johanna sie aufhielt.
    »Ich würde gerne die Sitzordnung ändern«, begann sie.
    »Uns gefällt es aber, wie wir sitzen, M’lady«, sagte Michael.
    Sie ignorierte seinen Protest. »Es ist nur richtig, daß die beiden Befehlshaber bei ihrem Clansherrn sitzen. Keith wird zu seiner Linken sitzen, Calum rechts.«
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Warum nicht?« fragte sie.
    »Du bleibst neben mir sitzen.«
    Er klang nicht so, als wollte er mit sich handeln lassen. »Also gut. Calum, Ihr sitzt neben mir. Leila, komm her. Du kannst neben Calum Platz nehmen.«
    Johanna hatte noch ein paar weitere Veränderungen zu machen. Als sie fertig war, saß an jedem Tisch abwechselnd ein Maclaurin neben einem MacBain.
    Vater MacKechnies Platz war am Kopf des Tisches, wo zuvor Keith gesessen hatte. Er war ganz gerührt über die Ehre, die man ihm antat. Und wenn man nach Keiths Grinsen ging, schien er genauso zufrieden zu sein, denn er saß nun neben seinem Clansherrn.
    »Warum ist es denn wichtig, wo wir anderen sitzen?« fragte Lindsay seine Herrin.
    Sie wollte ihm nicht unbedingt sagen, daß sie gedachte, die Trennung der beiden Clans vollkommen aufzuheben. Allerdings fiel ihr auch keine vernünftige andere Antwort ein, die sie dem wißbegierigen Mann geben konnte. Also entschloß sie sich zu einer unvernünftigen: »Weil meine Mama kommt. Deswegen.«
    Lindsay nickte und wandte sich um, um dem MacBain-Soldaten, der neben ihm saß, ihre Worte zu wiederholen. »Ihre Mama kommt. M’lady wünscht sich das eben so.«
    Der MacBain nickte ernst. »Ja, so ist es.«
    Johanna wandte sich hastig ab, damit die Männer ihr Lächeln nicht sahen. Am liebsten hätte sie laut herausgelacht, aber sie traute sich nicht.
    Nach ihrem Ermessen war die Mahlzeit ein voller Erfolg. Calum und Leila begannen wie steife Holzdielen, flüsterten aber bereits gegen Ende des Essens eifrig miteinander. Johanna versuchte, etwas von dem Gespräch mitzubekommen, doch Gabriel bemerkte es und zog sie näher an sich.
    »Das gibt wohl bald eine Hochzeit«, sagte er mit einer Kopfbewegung in Calums Richtung.
    Johanna lächelte. »Ja«, flüsterte sie.
    Die Erwähnung der Heirat lenkte Johannas Gedanken auf Clare. Die MacKay-Frau brauchte einen Mann, und Johanna fand, daß einige stattliche Möglichkeiten am Tisch saßen.
    »Keith, habt Ihr –«, begann Johanna, die ihn fragen wollte, was er sich für die Zukunft vorstellte.
    Keith ließ sie nicht ausreden.
    »Ich habe schon darauf gewartet, daß Ihr mich darauf ansprecht«, sagte er.
    Ihre Augen weiteten sich überrascht. »Tatsächlich?«
    »Es war meine Pflicht, es unserem Clansherrn zu berichten. Ich habe versucht, das Versprechen zu halten, und war sogar etwas erleichtert, denn ich fühlte mich für die Maclaurin-Frau verantwortlich, und ihre Beleidigung traf mich ebenso schlimm. Doch schon am gleichen Tag erkannte ich, daß meine oberste Loyalität MacBain gehörte.«
    »Wovon sprecht Ihr?«
    Johanna hatte noch nie einen ausgewachsenen Mann erröten sehen. Keiths Gesicht bekam nun eine leuchtende Farbe.
    »Schon gut, M’lady.«
    Sie dachte

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