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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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war.
    »Warum?« fragte er schließlich und sehr behutsam.
    »Ich wollte dir nur meine Zuneigung zeigen, M’lord. Mißfällt dir meine Berührung?«
    »Nein«, knurrte er.
    Er packte ihr Kinn mit einer Hand und beugte sich vor. Seine Lippen preßten sich in einem langen, harten Kuß auf ihren Mund.
    Sie ließ sich an seine Seite sinken, legte ihren Arm um seinen Hals und hielt sich an ihm fest, als der Kuß tiefer wurde.
    Johanna hatte keine Ahnung, wie es geschehen konnte, aber als ihr Mann sich endlich von ihr löste, saß sie auf seinem Schoß.
    Er zog sie fest an sich und drückte sie an seine Brust, seufzte ein wenig und lächelte zufrieden.
    Am liebsten hätte sie laut aufgelacht. Lieber Gott, es funktionierte. Sie hatte eben eine höchst bedeutende Theorie beweisen können: Gabriel und sein Wolfshund waren sich wirklich recht ähnlich. Ihr Mann zog genauso gern eine Schau ab wie sein Haustier.
    »Es ist einer Frau erlaubt, ihrem Mann ihre Zuneigung zu zeigen.«
    Sie vermutete, er wollte damit seine Billigung ausdrücken. Und Himmel, er hörte sich entsetzlich arrogant an. Sie rückte ein Stück von ihm ab, so daß sie ihn ansehen konnte.
    »Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zum Reiten mitzunehmen?«
    »Natürlich. Ein Mann kann alles tun, was er will.«
    Eine Frau auch, dachte sie bei sich. »Warum machst du immer so ein ernstes Gesicht? Du könntest wirklich ein bißchen öfter lächeln, um mir zu gefallen.«
    »Ich bin ein Krieger, Johanna.«
    Nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, schien er anzunehmen, er habe ihr eine erschöpfende und vernünftige Erklärung gegeben.
    Er hob sie zurück auf den Rücken ihres Pferdes. »Du lachst auch selten«, bemerkte er. »Warum ist das bei dir so?«
    »Ich bin die Frau eines Kriegers, M’lord.«
    Sie lächelte, als sie ihm die kesse Antwort gab. Er konnte nicht anders, er mußte auch grinsen.
    »Du siehst sehr gut aus, wenn du lächelst, M’lord.«
    »Aber du magst doch keine gutaussehenden Männer, weißt du noch?«
    »Ja. Ich wollte dir bloß ein Kompliment machen.«
    »Warum?«
    Sie gab ihm keine Antwort. »Was hast du hier oben ganz allein gemacht?«
    Sie stellte ihm eine Gegenfrage. »Hast du eine Stunde Zeit, um mit mir auszureiten? Ich bin auf der Suche nach einer Höhle, von der Auggie mir erzählt hat. Dort drin lagert ein Schatz.«
    »Und was soll das für ein Schatz sein?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du wirst mir helfen müssen, die Höhle zu finden, dann sage ich dir, was drin ist. Ich weiß, wie beschäftigt du bist, aber eine Stunde wird doch nicht so schlimm sein, oder?«
    Er runzelte die Stirn, während er über ihre Bitte nachdachte. Er hatte sich für diesen Tag ein paar wichtige Dinge vorgenommen, und die sollten natürlich an erster Stelle kommen. Nur aus Vergnügen zu reiten, ergab für ihn keinen Sinn. Es war so … unproduktiv..
    Und doch fand er die Idee, ein paar Minuten – denn mehr konnte er gewiß nicht entbehren – mit seiner schönen Frau zu verbringen, ausgesprochen attraktiv.
    »Reite voraus, Johanna. Ich folge dichtauf.«
    »Danke, M’lord.«
    Sie sah ihn voller Dankbarkeit an. Seine kleine, sanfte Frau zog soviel Freude aus kleinen Dingen. Gabriel fühlte sich plötzlich wie ein Barbar, daß er erst noch über ihre Bitte nachgedacht hatte.
    Johanna wollte ihm keine Zeit lassen, seinen Entschluß zu ändern. Sie wollte ihn von der Burg weglocken … und weg von seinen Aufgaben und Pflichten, so daß sie wirklich unter vier Augen mit ihm reden konnte. Sie nahm die Zügel auf und trieb ihr Pferd in einen wilden Galopp den Hügel hinunter an.
    Sie war eine sehr gute Reiterin. Die Erkenntnis überraschte ihn. Dabei schien sie viel zu zerbrechlich für irgendwelche Fähigkeiten, die außerhalb des Hauses erledigt werden mußten.
    Gabriel hielt sich hinter ihr, bis sie den Wald erreicht hatten. Dann übernahm er die Führung.
    Sie ritten im Zickzack, während sie nach dem Eingang der Höhle suchten. Nach einer Stunde war Johanna bereit, aufzugeben. »Demnächst müssen wir Auggie bitten, mit uns zu reiten. Er wird uns den Weg zeigen.«
    Sie brachen durch die Bäume und hielten auf einer kleinen Lichtung am Fluß an, von der sie das Tal überblicken konnten.
    »Können wir zurückreiten?« fragte Gabriel.
    »Ich möchte zuerst mit dir reden, M’lord, und wenn ich nicht so hungrig wäre, dann würde ich am liebsten den ganzen Tag hierblieben. Es ist herrlich hier. Hast du bemerkt, wie grün und saftig dein Tal ist?« Ihre

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