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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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ausgehalten, um sich ein Mal an den besten Gerichten der Taverne satt essen zu können.
    Außerdem wollte er wissen, was diese Männer von ihm wollten.
    Macrae saß rechts von Nikolai, Jasper Polmarric zu seiner Linken. Obwohl sie ihm genug Platz ließen, war klar, dass sie ihn daran hindern konnten fortzulaufen, falls er es versuchte. Aber er spürte nach wie vor keine Gefahr von ihnen ausgehen, nur ein ausgeprägtes Interesse.
    »Wie heißt du?«, fragte ihn Macrae. »Du kannst lügen, wenn du willst, doch ich möchte einen Namen hören, um dich ansprechen zu können.«
    Bei einer solchen Fragestellung machte Lügen keinen Spaß. »Nikolai Gregorio.«
    »Russisch und Italienisch?«, fragte Polmarric. »Hast du auch afrikanisches Blut?«
    »Ein bisschen.« Mindestens zu einem Viertel, aber er kannte nicht alle seine Verwandten. Nikolais Großmutter war eine reinblütige Afrikanerin gewesen, sein Großvater Malteser, und wer sein Vater war, hatte seine Mutter ihm nie sagen können. Vielleicht ein Italiener, ein Grieche oder sogar ein Engländer. Das war schwer zu entscheiden. Dass seine Mutter den Namen Nikolai gemocht hatte, machte ihn noch lange nicht zu einem Russen.
    Die Unterhaltung stockte, als ein Schankmädchen mit einem Krug Wein und drei Bechern herüberkam. Das Tablett enthielt auch einen Laib Sauerteigbrot, ein Stück Käse und einen Teller marinierten Fisch.
    Mit kaum noch zu bändigendem Hunger nahm sich Nikolai ein Stück Fisch und schlang es herunter, während er gleichzeitig ein Stück Brot von dem Laib abriss. Mit dem Messer, das auf dem Tablett lag, hackte er eine Ecke Käse ab und stopfte sie sich zusammen mit einem Stückchen Brot in den Mund. Die Schärfe des Ziegenkäses hinterließ einen herrlich würzigen Geschmack auf seiner Zunge.
    »Nicht sehr zivilisiert«, bemerkte Polmarric auf Französisch und beobachtete die Vorgänge mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination.
    »Sei froh, dass du nie so hungrig warst!« Macrae schenkte den Rotwein ein und probierte einen Schluck. Obwohl er Polmarric auf Französisch geantwortet hatte, wechselte er nun wieder ins Englische, um mit Nikolai zu sprechen. »Iss, so viel du willst, mein Junge, aber vielleicht wäre es klüger, es langsamer zu tun. Wenn du dir zu viel auf einmal zumutest, hast du bald wieder einen leeren Magen.«
    Das klang vernünftig. Nikolai aß noch ein Stück Brot und Käse und griff nach seinem Wein, um es herunterzuspülen. Es war ein leichter Tischwein, wohlschmeckend und vermutlich extra ausgewählt, um einem Jungen nicht zu Kopfe zu steigen. Das war ein weiteres Anzeichen für ihre guten Absichten, denn das war sicher nicht der Wein, den sie bestellen würden, wenn sie ihn betrunken machen wollten.
    Die Schankmagd kam mit drei Tellern fenek zurück. Wieder langte Nikolai tüchtig zu. Seit seine Großmutter nicht mehr lebte, hatte er kein gutes fenek mehr gegessen.
    Die Ausländer nahmen sich wesentlich mehr Zeit zum Essen. »Das Kaninchen ist gar nicht schlecht«, bemerkte Polmarric.
    »Schmor einen Stiefel in so viel Wein, und er würde genauso gut schmecken«, erwiderte Macrae, aber auch er griff tüchtig zu.
    Nachdem Nikolai zwei Stücke des geschmorten Kaninchens verputzt hatte, lehnte er sich zufrieden auf der Bank zurück. Nun, da sein Hunger vorläufig gestillt war, kehrte seine Neugierde zurück. »Ihr sagtet, Ihr wärt anders. Inwiefern?«
    Macraes Blick glitt durch den Gastraum, um sich zu vergewissern, dass niemand in ihre abgelegene Nische hineinsehen konnte. Als er sicher war, dass sie ungestört waren, hob er eine Hand, und Lichtfunken sprühten darum herum wie goldenes Feuerwerk.
    Dann hob er die tanzenden Lichter auf und ließ sie vor Nikolai herunterregnen. Entzückt versuchte der Junge, die goldenen Funken aufzufangen, die mit einem kühlen Kribbeln aber auf seiner Hand zerfielen. »Magie«, flüsterte er. Er hatte gedacht, alle Magie wäre aus der Welt verschwunden, als seine Großmutter gestorben war.
    »Wir nennen das normalerweise Macht«, sagte Macrae mit gedämpfter Stimme. »Das ist ein weniger alarmierender Begriff als Magie. Polmarric und ich sind beide Wächter - Mitglieder von Familien, die über große Macht verfügen. Wächter gibt es in sämtlichen europäischen Nationen, und wir alle haben geschworen, unsere Fähigkeiten zu benutzen, um anderen zu helfen und keinen persönlichen Gewinn daraus zu ziehen.«
    »Was für eine Art Magie - oder Macht - habt Ihr?« Nikolai versuchte, sich nicht

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