Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)
Wegfinderstein, dessen Hitze erloschen war, glitt ihr aus der Hand. Von einer Sekunde zur anderen klärte sich ihr Kopf, und sie stellte voller Freude fest, dass sie sich im Schlafzimmer ihres eigenen kleinen Hauses befand.
Als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, sah sie Daniels hochgewachsene Gestalt auf ihrem Ehebett. Eine warme, nachsichtige Stimme in ihr sagte: Dachtest du, wir würden dich vor dem Ende deiner Reise im Stich lassen, Kind?
Adia ahnte, dass ihre Großmutter nie wieder so klar und deutlich zu ihr sprechen würde, und diese Ahnung fügte ihrer Freude eine bittersüße Note hinzu. Oder vielleicht vertiefte es ihr Glück auch nur. Jedenfalls war sie ganz ungeschickt vor Aufregung, als sie leise aufstand und sich auszog. Nackt wie am Tag ihrer Geburt, schlüpfte sie zu Daniel ins Bett.
Ihre Müdigkeit verlor sich in dem drängenden Verlangen, ihren Ehemann zu halten und seine nackte Haut an ihrer zu fühlen. Sie schlang die Arme um ihn, wie berauscht von seinem nie vergessenen Duft und dem Gefühl von ihm. Ihre Hände glitten um seine Rippen zu den Narben, die sein erster Versuch, der Sklaverei zu entfliehen, ihm eingetragen hatte. Ihr Geliebter, ihr Ehemann, ihr Daniel! Sie hauchte ihm ihren warmen Atem ins Ohr und flüsterte seinen Namen, bevor sie den salzigen Geschmack seiner Haut kostete.
Verschlafen zog er sie in seine Arme. »Traumfrau, du bist genau wie meine Adia ...«, murmelte er, während seine Hände an ihrem nackten Rücken hinunterwanderten und ihren Po umfassten.
Brennendes Verlangen durchflutete sie. »Ich bin kein Traum.« Ihre warmen Lippen glitten über sein Ohrläppchen, und sanft biss sie hinein, als könnte sie so sein Blut und seine Seele in sich aufnehmen.
Blitzartig erwachte Daniel. »Adia! Großer Gott, du bist es wirklich!«
»Oh ja.« Sie lachte triumphierend, erfreut über seine sofortige Reaktion auf ihre Gegenwart. Während sie eine Hand voll Licht entstehen ließ, um sein geliebtes Gesicht betrachten zu können, rief sie: »Und, oh, mein Liebster, du ahnst gar nicht, was ich dir alles zu erzählen habe!«
Anmerkungen der Autorin
E
s gibt sehr viel über die Abolition, was man mich in der Schule nicht gelehrt hat. Eine der größten Überraschungen war, dass die Briten während der Revolution den amerikanischen Sklaven die Freiheit anboten. Und dass sie, was ihnen hoch anzurechnen ist, so viele ehemalige Sklaven wie möglich evakuierten, um sie nach dem Ende des Krieges vor den Sklavenjägern zu verschonen.
Die Abolition beinhaltet erstaunliche Geschichten. Obwohl ich mir einige Freiheiten genommen habe, sind viele der Ereignisse, die historische Persönlichkeiten betreffen, real. Thomas Clarkson hat in der Tat sein Lebenswerk entdeckt, während er auf der Reise von Cambridge nach London grübelnd am Straßenrand saß, nachdem er den renommierten Preis für lateinische Abhandlungen gewonnen hatte, auch wenn es keine zwei Passanten brauchte, um ihn zu überreden.
Clarkson wurde auch während eines Sturms auf einem Liverpooler Pier von Sklavenschiffsmatrosen angegriffen, aber es waren seine eigene Kraft und Schnelligkeit, die es ihm ermöglichten, sich freizukämpfen. In einer Zeit, als nur wenige Leute schwimmen konnten, hätte er leicht von den Seemännern ertränkt werden können, was die Geschichte der Abolition sehr stark verändert hätte.
Von ehemaligen Sklaven, wie von Olaudah Equiano (der als Sklave den Namen Gustavus Vasa trug), wurden Berichte veröffentlicht, die Engländern die Natur der Sklaverei zu verstehen halfen. Die Geschichte eines Einzelnen ist immer wirkungsvoller als abstrakte Argumente.
Während Clarkson ein brillanter und engagierter Organisator war, war Wilberforce der viel geliebte und respektierte Politiker, der unermüdlich für die Verabschiedung der Antisklaverei-Gesetze und andere wichtige Reformen kämpfte. Er erkrankte in der Tat kurz vor der 1788er Parlamentssitzung, bei der er eine Gesetzesvorlage gegen den Sklavenhandel einbringen wollte. Obwohl er in Wirklichkeit zur Erholung in Bath war, erfand ich seinen Zusammenbruch während eines Empfangs für Unterstützer der Abolition. Er und seine protestantischen Freunde, auch als »die Heiligen« oder »die Clapham-Sekte« bekannt, waren die Wegbereiter vieler weitreichender Sozialreformen.
Elizabeth Heyrick war eine radikale, leidenschaftliche Abolitionistin, deren Überzeugung, dass die Befreiung aus der Knechtschaft unverzüglich stattfinden sollte, eine große
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