Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)
Wirkung auf die mehrheitliche Abolitionsbewegung hatte, insbesondere um 1820. Frauen waren im Allgemeinen radikaler als Männer, wenn es um Abolition ging, und rein weibliche Abolitionsgruppen waren äußerst einflussreich.
Es war pure Erfindung meinerseits, Elizabeth Heyrick während der 1791er Abstimmung über Wilberforces Gesetzesvorlage zur Abschaffung des Sklavenhandels ins Unterhaus zu bringen, aber der nationale Zuckerboykott begann tatsächlich, nachdem die Wahl verloren war. Hunderttausende von Menschen überall in Großbritannien hörten auf, Zucker zu kaufen, auch wenn das Wort »Boykott« erst 1880 im englischen Sprachgebrauch erschien.
Viele der Instrumente der heutigen sozialen Bewegungen wurden zum ersten Mal von den Abolitionisten eingesetzt: Protestgruppen, Flugblätter, Logos, Anstecknadeln und Boykotts. Eine kleine Gruppe von Menschen machte sich daran, die Welt zu verändern, und hatte Erfolg damit.
Doch obwohl viele Abolitionisten glaubten, dass ein Verbot des Handels schnell zu einem Ende der Sklaverei führen würde, da der Nachschub an Sklaven abgeschnitten würde, so irrten sie sich. Westindische Sklavenhalter mochten Sklaven zwar ein bisschen besser behandeln, weil Ersatz schwerer zu bekommen war, doch es gab immer noch genügend Sklavenhändler, die die britischen Seeblockaden riskierten, und Sklaven litten und starben noch immer. Über fünfundzwanzig Jahre vergingen, bevor das Parlament 1833 ein Emanzipationsgesetz erließ.
Emanzipation wurde möglich, nachdem 1832 die ersten der politischen Reformgesetze des neunzehnten Jahrhunderts verabschiedet worden waren, die die Anzahl der Männer, die zur Wahl gehen durften, stark erhöhten. Trotzdem war es noch ein sehr langer Weg zu einem allgemeinen Wahlrecht, aber diese erste Reform brachte genügend Veränderungen in das Parlament, um das Emanzipationsgesetz zu verabschieden.
Das konservative politische Establishment hasste es, Macht aus der Hand zu geben - tut das nicht jeder? -, aber es entstand zunehmende Unruhe in der breiten Masse, und politische Reformen waren erträglicher als eine Revolution. Außerdem machten blutige Sklavenaufstände auf den Westindischen Inseln offensichtlich, dass Sklaven bereit waren, zu kämpfen und für ihre Freiheit zu sterben - und dass sie sehr, sehr gut zu kämpfen wussten.
Die Pro-Sklaverei-Lobby, die erkannte, dass eine Niederlage unvermeidlich war, setzte sich erfolgreich dafür ein, für den »Verlust ihres Besitzes« Entschädigungen zu erhalten. Über Geld, um die Sklaven zu entschädigen, gab es nie eine Debatte.
Für diejenigen, die mehr über dieses erstaunliche Stück Geschichte erfahren möchten, empfehle ich Adam Hochschilds wundervolles Bury the Chains. Für den National Book Award im Bereich der Sachliteratur nominiert, hat Bury the Chains die Klarheit und Spannung eines Romans, in dem der Autor die Menschen und Politiker beschreibt, die zusammenarbeiteten, um eine der größten Grausamkeiten der Menschheit zu beenden.
Simon Schamas Rough Crossings: Britain, the Slaves and the American Revolution behandelt ähnliche Themen wie Hochschilds Buch, aber mehr aus amerikanischer Perspektive.
Andere Bücher von möglichem Interesse: Epic Journeys of Freedom von Cassandra Pybus erzählt die Geschichten von Sklaven, die nach der Amerikanischen Revolution überallhin auf der Welt in die Freiheit flohen. Staying Power von Peter Fryer ist eine Geschichte über Schwarze in Britannien.
Die Welt ist ein unvollkommener Ort, aber durch die Courage und Überzeugung vieler Menschen ist sie eine bessere geworden.
Mary Jo Putney wurde in Upstate, New York, USA, geboren. Schon in frühen Jahren war sie eine begeisterte Leserin fantastischer Literatur - und ihre Sucht ist bis heute nicht geheilt. Nachdem sie an der Syracuse University ihren Abschluss in Englischer Literatur des 18. Jahrhunderts und Industriedesign gemacht hatte, arbeitete sie als Designerin in Kalifornien und England. Inzwischen lebt Mary Jo Putney in der Nähe von Baltimore, Maryland, USA.
Auf Mary Jo Putneys englischsprachiger Homepage
www.maryjoputney.com
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