Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Statisten - Roman

Die Statisten - Roman

Titel: Die Statisten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A1 Verlag GmbH
Vom Netzwerk:
neu gemünzte Rupie!
    Gib sie nicht aus.
    Leg sie auf die hohe Kante.
    Als Nächstes gönne dir Zwei heiße parathas
    Mit Kartoffelfüllung
Und eine Schale fetten Joghurt.
    Was kann ein Mensch denn mehr verlangen,
    Fragst du. Ich werd’s dir sagen:
    Ein Buch – eins, das mit jedem Lesen
Besser wird.

    Und später, in der Dämmerstunde,
    Ein Wahnsinnsfilm, am besten
Ein heißer Thriller,
    Spannend wie eine Notlandung.

    Dann wird es Nacht. Halt sie in den Armen,
    Die Frau, die dich liebt,
    Und umgekehrt.
    Gleit einfach so dahin
Im Einssein des Lingams und
Der Yoni.

    Doch die Krönung von allem:
    Hau dich aufs Ohr
Und lass acht Stunden lang
Die Welt Welt sein.

    Das ist das Nirwana!

27
    Glücksbringer,
    es trifft zu, dass fast jeder Mensch käuflich ist. Doch wir vergessen meist die zweite Hälfte des Axioms: Dieselben Menschen, insbesondere die eigenen Freunde und engsten Verbündeten, lassen sich auch wieder zurückkaufen. Wenn sie grundsätzlich zu kaufen sind, wird ihre Loyalität naturgemäß immer dem Höchstbietenden gelten.
    Noch vor nicht allzu langer Zeit spottete ich gern über etwas, das sich „Informationen“ nennt. Warum, so argumentierte ich, sollte ich Informationen kaufen müssen, wenn ich doch die ganze Person kaufen kann, mit Seele, Haut und Haaren? Jetzt weiß ich es besser. Es ist nach wie vor unerlässlich, Leute zu kaufen – bei der Polizei, in der Finanzbehörde und vielen anderen staatlichen Stellen. Bei privaten Organisationen verhält es sich übrigens nicht viel anders. Aber inzwischen weiß ich, dass es sich auszahlt, auch die schmutzige Wäsche aufzukaufen, deren Eigentümer zu fast allem, einschließlich Mord, bereit wären, damit sie nicht ans Licht kommt. Diese Wäschelisten kommen vielleicht nie zum Einsatz. Man kauft sie selten für einen spezifischen Zweck. Die Idee dabei ist, von jedem, der sich irgendwann als nützlich erweisen könnte, einen intimen Lebenslauf zu besitzen. Informationen – oder „intelligence“, wie Wichtigtuer lieber dazu sagen – sind reine Macht. Unwissende reden dabei gleich von Erpressung. Ich würde mich nie zu derlei billigen Methoden herablassen. Ich sorge nur dafür, dass die betroffene Person zufällig erfährt, dass ich im Besitz gewisser Informationen bin. Du würdest staunen, wie viele „Männer aus Stahl“ wie Wachs schmelzen und sich deinen Wünschen anschmiegen, sobald sie deine Diskretion zu würdigen gelernt haben.
    Die Absolventen der Lehrgänge für zentrale Verwaltungen wie den Indian Administrative Service, der Polizei- und der Finanzverwaltung, treten ihren Dienst in jährlichen Schüben an. Sie bleiben über die Jahre hinweg miteinander in Kontakt, verfolgen die Laufbahn des jeweils anderen. Diejenigen, die jetzt in Delhi sind, waren entweder bereits in Bombay, Madras oder Kalkutta oder werden früher oder später dorthin entsendet werden, und umgekehrt. Es ist immer wieder erfreulich festzustellen, wie bereitwillig – die richtige Atmosphäre, den warmen Glanz eines erlesenen Scotch und ein paar harmlos klingende Fragen vorausgesetzt – selbst die Zugeknöpftesten die Geheimnisse anderer Leute, ganz zu schweigen von ihren eigenen Privatangelegenheiten, auszuplaudern bereit sind.
    Ich besitze inzwischen Dossiers über viele interessante Leute und bin froh, dir, mein lieber Glücksbringer, mitteilen zu können, dass ich bereits Vorteil aus ihnen ziehen konnte. Ich habe neue Kandidaten rekrutiert, Personen, die das eine oder andere zu verbergen haben, und bin wieder im Geschäft. Eines schönen Tages hoffe ich, zu meiner ersten Geliebten zurückzukehren. „Eile mit Weile“ soll von nun an mein Motto sein. Eines steht für mich fest: Nach Bombay werde ich nur zu meinen eigenen Bedingungen zurückkehren.
    Wie ich höre, nimmst du es mit deinen Zahlungen weiterhin genau. Das ist klug von dir.
    Khuda hafiz

    â€žSoweit ich weiß, treffen Sie sich mit irgendeiner Frau aus Ihrer Statistentruppe.“
    Ravan hätte schwören können, dass Pieta eine Guerillakämpferin war und eine Ausbildung zur Tarnkappenjägerin genossen hatte. Kein Radar, wie empfindlich er auch sein mochte, war imstande, sie aufzuspüren. Nie hörte oder sah er sie sich nähern, obwohl er weiß Gott unentwegt nach ihr Ausschau hielt. Aus dem Nichts heraus oder wie sagt man

Weitere Kostenlose Bücher