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Die Statisten - Roman

Die Statisten - Roman

Titel: Die Statisten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A1 Verlag GmbH
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eine Messe aus und aßen während der Fastenzeit nicht einmal Fisch. Belle ging jeden Morgen in die Kirche. Aber William Kingsley McIntyre ließ sich keine Gelegenheit entgehen, einen verfänglichen Witz zu erzählen oder schweinische Sprüche zu machen, und das auch noch in Anwesenheit seiner Familie. Das Merkwürdige war, dass es Frau und Tochter kein bisschen zu stören schien.
    â€žWarum willst du das wissen?“, fragte Belle verwundert.
    â€žJa oder nein? Beantworte meine Frage.“
    â€žJa“, antwortete Belle widerwillig. „Die waren damals bei uns Anglo-Mädchen groß in Mode. Ich hatte eines mit von Amors Pfeilen durchbohrten Herzchen drauf. Ich liebte es so sehr, dass ich es getragen habe, bis es ein Dutzend Löcher hatte. Als Mum es weggeworfen hat, ohne mir was zu sagen, hab ich wochenlang geschmollt.“
    Eddie und Belle lagen jetzt im Bett ihrer Eltern, und Eddie zog sie zu sich heran, während er den Reißverschluss ihres Rocks öffnete. „Man hätte dich schon als Kind wegen unsittlicher Entblößung ins Kittchen stecken sollen.“
    â€žDu hast es mir noch immer nicht gesagt.“ Belle versuchte, weitere feindliche Einfälle vonseiten Eddies abzuwehren.
    â€žDir was nicht gesagt?“
    â€žWoher du das mit den gelben und rosa Gänseblümchen weißt.“
    â€žDas ist kein Staatsgeheimnis. Alle Jungs in Mazagaon wussten davon.“
    Belle glitt vom Bett und stampfte in gespielter Wut ins Wohnzimmer. Eddie lief ihr hinterher.
    â€žIch hab deine Höschen gesehen, als du noch klein warst, und hab mich in sie verliebt.“
    â€žLügner! Du kannst sie unmöglich gesehen haben. Wir mussten in der Schule knielange Uniformröcke tragen.“
    â€žIch hab mich immer mit ein paar Freunden unter die Treppe gestellt und hochgeschaut, bis ich einen steifen Nacken kriegte, trotzdem hab ich nicht damit aufgehört. Erst als meine Mutter durch Pater Agnello von meinen außerschulischen Aktivitäten erfahren und mir den Hintern versohlt hat.“
    â€žIch glaube, ich muss noch mal mit deiner Mutter reden“, sagte Belle mit gespieltem Ernst.
    â€žTu das.“ Eddie führte sie zurück zum Bett.
    â€žMein Vater hat recht. Du bist wirklich ein dreckiger indischer Mistkerl.“ Belle hatte den goanischen Akzent perfekt drauf.
    â€žIch kann nich anders.“ Jetzt machte Eddie auf armen Goa-Kaffer. „Und jetzt mach ich sogar noch dreckigere Sachen mit dir!“ Er steckte ihr die Hand unter den Unterrock und ins Höschen. Belle gab sich empört und abgeneigt. Sie boxte und trat.
    â€žNein, nein, nein! Zu Hilfe! Ich muss meine Jungfräulichkeit für meinen weißen Ehegemahl aufsparen!“
    Eddies Mittelfinger suchte weiter. Belle verstummte und legte sich kooperativ zurück.
    Wenn Mr McIntyre der Verdacht kam, dass Eddie und seine Tochter dabei sein könnten, zu ernsteren Verrichtungen überzugehen, fand er immer den einen oder anderen Vorwand, um den Schlafzimmervorhang aufzuziehen und zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Wenn in dem Zimmer länger als zwei Minuten lang Schweigen herrschte, kam er mit irgendeiner blödsinnigen Frage herein wie: „Habe ich meine Zahnbürste hier liegen lassen?“ Oder: „Und, junger Mann, wie ist der Punktestand? Versohlen unsere Jungs den Indern den Hintern?“ Dann musste Eddie einen Augenblick nachdenken, bevor er Mr McIntyre erklärte, dass zurzeit gar kein Cricketspiel lief. „Stimmt“, gab Mr McIntyre schließlich zu, konnte sich aber trotzdem nicht entscheiden zu gehen.
    Belles Feldbett war amourösen Betätigungen nicht gerade förderlich. Die Leinwandbespannung hing wie eine Hängematte durch. Der Holzrahmen war eng; er knarrte und klagte unaufhörlich, und er hatte einen höchst instabilen Schwerpunkt. Zu mehr als einer Gelegenheit war das Ding, gerade als Eddie und Belle knutschten wie wild, ohne Vorwarnung umgekippt und in sich zusammengeklappt.
    Glücklicherweise bestand an dem Tag kein derartiges Risiko, da sie es sich im Schlafzimmer von Belles Eltern bequem gemacht hatten. Belle schloss die Augen. Er streifte ihr das Gummiband vom Pferdeschwanz, und ihr Haar fiel wie ein schwarzer Spitzenschleier an ihrem Kopf herab. Er knöpfte ihre Bluse auf und streifte sie ihr ab, während sie einen hohlen Rücken machte. Er schnüffelte in ihrer Achselhöhle, küsste sie und leckte

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