Die Statisten - Roman
Tränen nah. âAch, Eddie, tust du doch. Wir kämen beide in die Hölle. Und â¦â
âUnd was?â
âIch möchte eine Jungfrau für dich sein.â
âDu hast deine Jungfräulichkeit monatelang unter Beweis gestellt. Mein Bedarf ist mehr als gedeckt! Ich will nicht, dass du weiter Jungfrau bist!â
âIch kann nicht.â Jetzt weinte Belle. âIch kann nicht mit dir schlafen!â
Eddie wechselte das Thema. âBeichtest du nicht alles, was wir machen?â
âManchmal. Aber nicht alles. Ich gehe nicht ins Detail. Aber ich weiÃ, dass Jesus alles sieht, was ich tue.â
âDann lass es uns machen. Und anschlieÃend kannst du das auch beichten.â
Belle fühlte sich verraten. Sie hatte den Verdacht, dass Eddie alles, was sie von dem Buch abguckten, das ihr Vater unter seiner Matratze versteckt hielt, Pater Agnello in der St. Sebastianâs Church in Mazagaon beichtete.
âBeichtest du denn alles, was wir machen?â Sie klang ungläubig und als sei ihr nicht wohl in ihrer Haut.
âWarum sollte ich? Du fühlst dich schuldig, nicht ich. Hör auf, Zeit zu vergeuden!â
âWenn ich jetzt ja sage, zeigst du mir später die kalte Schulter und sagst, du willst kein Mädchen heiraten, das nicht imstande war, nein zu sagen.â
âDas werd ich nicht tun, versprochen. Ganz ehrlich nicht.â
âAber nur deshalb, weil du noch nie versprochen hast, mich zu heiraten!â
Eddie hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Sie hatten diese Diskussion schon unzählige Male gehabt. Immer lief es aufs Heiraten hinaus. Das war ein Thema, über das er nicht reden wollte. Sie waren noch so jung! Warum konnten sie nicht einfach Spaà miteinander haben, ohne dass er sich für alle Ewigkeit zu etwas verpflichten musste?
âWo willst du hin? Dad und Mum kommen frühestens in zwei, drei Stunden vom Eisenbahnerball zurück.â
âVergiss es.â
âAch, Eddie, werd doch nicht sauer und verdirb den schönen Abend nicht! Wir sind in letzter Zeit kaum einen Augenblick allein zusammen!â
âIst ja nicht meine Schuld, wenn deine Eltern ständig an uns dran kleben. Und auÃerdem â ist doch eh egal.â
âLass uns heiraten! Ich rede mit meinen Eltern. Und dann tu ich alles, was du willst.â
âAlles, was ich will? Was ist los? Machst du nur mit, um mir einen Gefallen zu tun?â Er hatte den ReiÃverschluss seiner Hose hochgezogen und bürstete sich jetzt die Haare vor dem kleinen Spiegel, der, seit die Frisierkommode ihrer Mutter verpackt und eingelagert worden war, an einem Nagel an der Wand hing.
âDu weiÃt genau, dass ich nicht genug davon kriege. Lass uns einfach heiraten, und dann werde ich nie wieder nein sagen.â
âBist du übergeschnappt?â Jetzt war er wütend. âWovon sollen wir leben? Die Bombshells haben vier, allerhöchstens sechs Auftritte im Monat, und das warâs. Glaubst du, das würde für uns beide reichen?â
âIch werde Steno und Tippen lernen. Und dann besorge ich mir einen Job als Sekretärin.â
âKlar doch, und ich lass mich von dir aushalten, und wir produzieren Babys. Dutzendweise.â
âMeine Eltern haben das nicht getan. Und deine auch nicht.â
âAber nur, weil mein Vater gestorben ist. Andernfalls wären wir mittlerweile eine neunzehnköpfige Familie.â
Eddie setzte sich aufs Bett, um sich die Schuhe anzuziehen. Wie immer stand sein Hemd oben drei Knöpfe weit offen, und Belle hatte die Hand hineingesteckt und machte sich an seinen Brustwarzen zu schaffen. Er wusste, wenn sie ihm das Hemd auszog und anfing, ihn dort zu lecken, war er erledigt.
âHör damit aufâ, sagte er und versuchte, sie wegzustoÃen. Aber es war eine halbherzige Geste, und sie hörte sowieso nicht auf ihn. Sie knöpfte sein Hemd ganz auf, und er gab jeden vorgetäuschten Widerstand auf.
âAlso schönâ, sagte er resigniert, âwir heiraten.â
Sie zog mit der Spitze ihrer feuchten Zunge Kreise um seine Brustwarzen, und ihre Hand war in seinem Schritt zugange. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er wusste, dass ihm die Situation zunehmend aus den Händen glitt, aber er wollte nicht, dass sie aufhörte.
âJa? Wann?â, fragte sie träumerisch, während sie ihre Brüste an ihm rieb.
âDas entscheiden wir
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