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Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn

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Titel: Die Steampunk-Chroniken - Aethergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holzhauer (Herausgeber)
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, die sich auf zum Rand des Sonnensystems und darüber hinaus gemacht hatte. Dort war sie verschwunden, seine Schwester. Oberleutnant Larkin mochte ihn noch so oft Decks, Bildschirme oder Dampfturbinen schrubben lassen – er würde Elisabeth mit nach Hause bringen.
    Ein Blinken auf seinem Monitor brachte ihn zurück in die Realität. »Sir, die Ortung hat ein Objekt entdeckt«, meldete er. Auf dem nach außen gewölbten Schwarz-Weiß-Bildschirm wurden schematische Umrisse sichtbar. Ein metallener Federkiel, von einem eisernen Arm gehalten, flog automatisiert über ein Stück Pergament und übertrug die aufgefangenen Messwerte. Oberleutnant Larkin stapfte an den Sensortisch, zog das Blatt unter der Feder hervor und überflog die Ausgabe. »Stahl, Kupfer, ein wenig Chrom. Dazu ein geringer Anteil an Luxalin. Die übrigen Werte sind vernachlässigbar.«
    »Die Europa« , hauchte Alek.
    »Mister Wittkamp«, fauchte der Oberleutnant. »Unterlassen sie derlei Mutmaßungen. Wir werden bald nahe genug sein, um uns ein exaktes Bild zu machen. Vorher will ich so etwas nicht noch einmal hören.«
    »Aye, Sir«, stieß Alek zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, was ihm einen weiteren grimmigen Blick des Ersten Offiziers einbrachte.
    Der Kapitän griff nach der Papierausgabe und überflog die Niederschrift der Sensorfeder ebenfalls. »Wie lange noch, Miss Syriosa?«
    Die hochgewachsene Marsianerin mit den rotblonden Haaren drehte an einem der bronzenen Schieberegler, dann erwiderte sie: »Sechsundfünfzig Minuten bis zur Ankunft, Sir.« Alek mochte Marsianer nicht. Rory war Marsianer.
    Zwirbelbart – wie Alek den Kapitän stets nannte – nahm wieder Platz, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Die anderen Fähnriche behaupteten, dass der Kapitän meistens schwieg, weil er ein weiser Mann war. Alek hielt ihn einfach nur für faul.
    Die darauffolgenden Minuten schienen sich ins Unendliche zu dehnen. Immer wieder starrte Alek auf die Anzeigen der Sensoren. Im Normalfall wäre er längst von Leutnant Parcel abgelöst worden, doch der Ortungsoffizier lag auf der Krankenstation des Schiffes. Eine der Luxalin-Dichtungen hatte durch einen Haarriss einen Teil der Strahlung in den Maschinenraum entlassen. Neben dem leitenden Ingenieur und einem Großteil der Techniker hatte es auch Leutnant Parcel erwischt. Es würden wohl noch einige Tage vergehen, bis der Doktor die Strahlenvergiftung vollständig behandelt hatte.
    Als sie bis auf zehntausend Kilometer an das Objekt heran waren, begannen die Bugkameras zu arbeiten. Zwirbelbart und Oberleutnant Larkin waren hinter ihn getreten, die übrigen Offiziere warfen neugierige Blicke zum Ortungsmonitor.
    »Es handelt sich keinesfalls um die Europa «, stellte der Kapitän in seiner unnachahmlichen Weisheit fest, als er ein weiteres Blatt von der Feder des Sensorschreibers entgegen nahm. Alek fühlte eine bleierne Schwere, die sich auf sein Gemüt herabsenkte. Dann, endlich, hatte sich die Kamera justiert und auf dem Bildschirm erschien das Objekt.
    »Beim heiligen Tesla, was ist das?«, stieß der Oberleutnant hervor.
    Alek konnte nur mit aufgerissenen Augen auf das Ding starren, das sich auf dem Monitor abzeichnete. Ähnlich wie die Berlin sah es aus, mit dem riesigen, metallenen Zeppelin und der darunter angebrachten Gondel, die der Mannschaft Platz bot. Doch damit endeten die Gemeinsamkeiten auch schon. Eine ölige Flüssigkeit bewegte sich über die Außenhaut des Schiffes, bildete seltsam anmutende Formen und schien nie stillzustehen. Teile der Gondel waren zertrümmert, chitinartige Klauen ragten aus den Rissen in der Außenhaut hervor. Zudem war das Schiff mindestens drei Mal so groß wie die Berlin .
    »Mister Takana, stellen sie ein Außenteam zusammen, wir setzen über«, befahl der Kapitän.
    Der asiatische Waffenoffizier erhob sich und nickte Alek zu – als Fähnrich war er natürlich dabei, sollte Erfahrung im Außeneinsatz sammeln –, ebenso wie Leutnant Syriosa.
    Der Kapitän übergab das Kommando an Oberleutnant Larkin, dann folgte auch er. Alek war sich sicher den Antworten auf die Frage nach dem Schicksal seiner Schwester noch nie so nahe gewesen zu sein.
     
    * * *

    Die beiden Konstabler bildeten die Spitze der Gruppe, als das Schott am Ende der Andockröhre sich langsam öffnete. Alek hatte die Kurbel gedreht und wischte sich nun keuchend den Schweiß von der Stirn. Die Hand-Teslas im Anschlag taten sie einen Schritt nach vorne. Der Linke der beiden – Mister Schell

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