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Die Steinernen Drachen (German Edition)

Die Steinernen Drachen (German Edition)

Titel: Die Steinernen Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Kern
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eines Computerprogramms künstlich altern. Dadurch hatten wir eine vage Vorstellung, wie sie jetzt aussieht. Das war nicht viel, aber besser als nichts!
    Auch bekamen wir die Nachricht, dass Kham einen seiner Vertrauten nach Deutschland geschickt hatte. So kam ich ins Spiel.“
    „Weil du Deutsche bist?“
    „Nicht ganz, natürlich bin ich amerikanische Staatsbürgerin. Meine Großeltern sind kurz nach dem Krieg in die USA ausgewandert. Ich habe eine zweisprachige Erziehung genossen und oft meine Ferien bei Verwandten in Deutschland verbracht. Als ich bei der CIA anfing, lag durch meine Sprachkenntnisse und Affinität zu Deutschland die logische Konsequenz, dass ich hierher versetzt wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.“
    „Eine wahre Patriotin“, kommentierte er. Das Boot hatte den Fluss verlassen und fuhr nun in östlicher Richtung die Küste entlang. Vom Meer her drängten mehrere Frachtschiffe in das Delta, begleitet von einem endlosen Teppich aus Unrat und Dieselöl. Sein Blick versank in den schimmernden Regenbogenfarben, die auf den Wellen tanzten, und er versuchte gedanklich zu ordnen, was ihm die Agentin gerade berichtet hatte.
    „Ich heftete mich an die Fersen des Agenten, den der laotische Geheimdienst nach Deutschland geschickt hatte. Er heißt Lee Nguyen und ist Khams rechte Hand. Du kennst ihn ja.“
    Frank nickte wissend. „Er hat mir vor zwei Wochen einen Besuch abgestattet. Es war der Tag, an dem mein neues Leben begann ... und er war bereits letztes Jahr in Deutschland“, sagte er mehr zu sich selbst.
    Sie nickte. „Damals erweckte Nguyens Verhalten schnell den Eindruck, dass seine Behörde doch keine hundertprozentigen Informationen besaß. Er reiste zwar zielsicher nach Stuttgart, erkundete dann aber wahllos die Umgebung. Dass sich die Zielperson dort in der Region aufhielt, war ihm bekannt, aber nicht der genaue Standort. Damit stellte er uns vor ein weiteres Rätsel. Es sah so aus, als wüsste der Laote selbst nicht, wie die flüchtige Atomwissenschaftlerin aussieht.“
    „Aber er hatte ein Foto von Lea“, unterbrach er sie.
    „Mag sein, dass sie mittlerweile eines besitzen, aber vor einem Jahr hatten sie nicht mehr in der Hand als wir. Eine Tatsache, die wir uns zum damaligen Zeitpunkt nicht erklären konnten. Unsere Theorie über die geflohene Wissenschaftlerin geriet ins Wanken. Langley begann nun Druck zu machen. Das Außenministerium wollte endlich wissen, was an der Sache dran war. In unregelmäßigen Abständen wurden neue seismische Erschütterungen in den Drachenbergen registriert und wir verschwendeten wichtiges Personal mit der ergebnislosen Beschattung eines laotischen Agenten. Für Laos hatte das Auffinden der unbekannten Frau weiterhin höchste Priorität, aber uns gingen die Argumente aus, um an dieser Sache dranzubleiben. Es schien naheliegend zu sein, aber wir konnten nichts beweiskräftiges finden, was sie mit den Atomtests in Verbindung brachte. Kurz bevor uns die Leitstelle zurückpfeifen wollte, führte uns Nguyen nach Waiblingen. Er zeigte Interesse an der Mitarbeiterin eines Chinarestaurants, wirkte allerdings zögernd, so, als sei er nicht sicher. Nenn es weibliche Intuition, aber für mich war die Ähnlichkeit mit dem Computerbild offensichtlich. Wären wir in den Staaten gewesen, hätte mein Verdacht ausgereicht, um die Dame sofort zu verhören. In Bezug auf Deutschland bestand die strikte Anweisung, uns so lange zurückzuhalten, bis stichhaltige Beweise vorlagen, dass diese Frau unser Zielobjekt ist. Möglicherweise hatte Nguyen ein ähnliches Problem. Der laotische Geheimdienst konnte genauso wenig wie wir das Risiko eingehen, Ärger mit der Inneren Sicherheit zu bekommen. Viele unserer Einsätze im Ausland sind nicht mit den hiesigen Behörden abgesprochen, geschweige denn, überhaupt gemeldet. Die langen Wege der Bürokratie erlauben keine schnellen Geheimdienstmissionen. Erschwerend für Nguyen kam hinzu, dass er nicht sicher wusste, ob sie tatsächlich Laotin ist. Hätte er fälschlicherweise eine Chinesin nach Laos verschleppt, wäre ein diplomatischer Eklat vorprogrammiert gewesen.“
    „Doch die CIA war sicher?“, flüsterte er mit mulmigem Gefühl im Bauch. Er kannte den Grund dafür, hatte ihnen selbst genug Beweismaterial geliefert.
    „Deine Informationen reichten uns aus, um Le Ah in Gewahrsam zu nehmen. Wir haben sie den Laoten quasi vor der Nase weggeschnappt. Deren panische Reaktion darauf, war eine zusätzliche Bestätigung dafür,

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