Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sterne rücken näher

Die Sterne rücken näher

Titel: Die Sterne rücken näher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
Ihnen verlangen, nicht nach dem, was Sie für Steve getan haben.«
    Er streckte seine Hand aus, Hawkes nahm sie, aber er lächelte seltsam. »Wenn ich dir Geld schulden würde, dann bezahlte ich es auch«, sagte der Spieler. »Das tue ich immer. Die siebentausend, die ich für Steve bezahlt habe, haben damit nichts zu tun. Aber bis jetzt, mein Freund, hast du deine Wette noch nicht gewonnen. Erst dann, wenn die Walhalla mit dir an Bord im Raum ist, dann hast du sie gewonnen.«
    Der Roboter gab Zeichen der Ungeduld von sich. »Du führst jetzt besser deinen Bruder über das Feld«, riet Hawkes, »und lieferst ihn im Schiff ab. Das ›Lebewohl‹ kannst du dir sparen. Ich warte hier auf dich.«
    Alan schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Max, aber Sie verschwenden Ihre Zeit, wenn Sie warten. Die Walhalla muß startbereit gemacht werden. Sobald ich mich an Bord des Schiffes zurückgemeldet habe, kann ich nicht mehr weg. Deshalb muß ich Ihnen jetzt ›Lebewohl‹ sagen.«
    »Das werden wir schon sehen«, erwiderte Hawkes. »Zehn zu eins.«
    »Zehn zu eins«, bestätigte Alan. »Und Ihre Wette haben Sie verloren.« Aber seine Stimme klang nicht allzu überzeugend, und als er Steve neben sich über das Landefeld schleifte, runzelte er nachdenklich die Brauen. Er brauchte nur wenige Minuten, bis er die schimmernde Walhalla erreichte, aber die benützte er zu gründlichen Überlegungen. Er begann allmählich zu vermuten, daß Hawkes die Wette letzten Endes doch gewinnen würde.
12
    Alan fühlte einen emotionellen Schlag, fast so etwas wie eine leichte Übelkeit, als die Walhalla in Sicht kam, als er sie hoch und stolz am anderen Ende des Landefeldes erblickte. Eine ganze Flotte von Lastwagen brummte um sie herum, brachte Treibstoff und Ladung. Er sah die drahtige Gestalt von Dan Kelleher, der das Laden der Fracht überwachte und seinen schwitzenden Männern kernige Instruktionen zurief.
    Alan faßte Steve ein wenig fester unter und ging vorwärts. »Ihr dort drüben«, schrie Kelleher, »hängt euch ein wenig fester an die Winde! Fester, sage ich, fester!« Da sah er Alan. »Alan«, sagte er nur leise.
    »Ist mein Vater in der Nähe?« fragte Alan.
    Kelleher starrte neugierig die schlaffe Gestalt Steve Donnells an. »Der Captain ist eben wachefrei. Art Kandin hat Dienst.«
    »Vielen Dank«, sagte Alan. »Ich gehe besser zu ihm.«
    »Sicher. Und…«
    Alan nickte. »Ja, das ist Steve.«
    Er duckte sich an den Frachtkränen vorbei und kletterte auf die Eskalatorrampe, die in den Hauptteil des Schiffes führte. Sie brachte ihn mehr als dreißig Meter hoch durch die offene Fahrgastluke zum Innenteil des Schiffes.
    Allmählich hatte ihn Steves Gewicht doch ermüdet. Er legte seinen schlafenden Bruder auf einen Fensterplatz gegenüber von den großen Sichtschirmen und sagte zu Rat: »Du bleibst hier und paßt auf Steve auf. Falls jemand wissen will, wer das ist, sagst du die Wahrheit.«
    »In Ordnung«, bestätigte Rat.
    Alan fand Art Kandin dort, wo er sein mußte – im zentralen Kontrollraum. Er arbeitete die Mannschaftseinteilung für den am folgenden Tag geplanten Start aus. Der rundgesichtige Erste Offizier bemerkte kaum, daß Alan neben ihn trat.
    »Art?« sagte Alan.
    Kandin drehte sich um. »Oh, Alan. Wo, bei allen Sternen, hast du dich in den letzten beiden Tagen herumgetrieben?«
    »In der Terranerstadt. Hat sich mein Vater schrecklich aufgeregt?«
    Der Erste Offizier schüttelte den Kopf. »Er sagte immer, du seist nur weggegangen, um dich ein bißchen umzusehen, aber das Schiff hättest du bestimmt nicht aufgegeben. Er sagte es allerdings immer wieder, und es klang so, als glaube er es selbst nicht recht.«
    »Wo ist er denn jetzt?«
    »In seiner Kabine. Er hat die nächsten zwei Stunden noch frei. Ich rufe ihn an und sage ihm, er soll kommen.«
    Alan schüttelte den Kopf. »Nein. Sag ihm, er soll mich auf dem B-Deck erwarten.« Er sagte genau, wo er Steve deponiert hatte, und Kandin zuckte die Achseln, versprach aber, den Captain anzurufen.
    Alan kehrte zum Sichtschirm zurück. Rat saß auf Steves Schulter und sah zu ihm hinauf.
    »Hat euch jemand belästigt?« fragte Alan.
    »Niemand ist vorbeigekommen, seit du weggingst«, berichtete Rat.
    »Alan?« sagte eine ruhige Stimme.
    Alan drehte sich um. »Hallo, Vater!«
    Des Captains mageres, ernstes Gesicht hatte ein paar neue Falten. Seine Augen waren dunkel überschattet, und er sah aus, als habe er die Nacht vorher nicht geschlafen. Aber er nahm Alans Hand und

Weitere Kostenlose Bücher