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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Neuralinterface, das sein Nervensystem an den Mikrocomputer der Maschine koppelte, und ging dann auf die Mitte der Eignerkabine der Friendship zu. Das Exoskelett fühlte sich in der seinetwegen erzeugten Niedrigschwerkraftzelle schwerfällig an.
    Das ursprünglich für die Imperiale Kriegsmarine gebaute ehemalige Schlachtschiff Reliable , das auch immer noch imstande war, sich selbst zu verteidigen, war nach dem Tode des Imperators umgetauft und in eine Art mobile Hauptstadt umgebaut worden und verfügte daher über eine eigene, weitgehend automatisierte Bürokratie und Räumlichkeiten für den in zwei Häuser gegliederten Senat, der gegenwärtig allerdings nicht tagte.
    Das Schiff stellte den bewussten Versuch dar, den Eindruck zu vermeiden, die Regierung konzentriere sich auf einen einzelnen Planeten oder sei von einer bestimmten Rasse abhängig. Dies war nur eine von vielen klugen Entscheidungen, die Anguars Vorgänger, ein Mensch namens Sergi Chien-Chu, getroffen hatte, der die Revolution gegen das Imperium angeführt und den Vormarsch der hudathanischen Horden zum Stillstand gebracht hatte. Chien-Chu war es gewesen, der die Basis für die Dritte Konföderation geschaffen hatte, nachdem sich in den beiden vorangegangenen Planetenbünden lange vor der Zeit des Imperiums jeweils Tyrannen an die Macht geputscht hatten. Chien-Chu war vor zwei Jahren viel zu früh gestorben, und Anguar war sein etwas widerstrebender Nachfolger geworden.
    Anguar schlenderte durch den Raum. Das Exoskelett funktionierte einwandfrei und verstärkte seine Kräfte. Er umfasste den Rand des massiv gebauten Schreibtischs und übte Druck nach oben aus. Der Schreibtisch war mit dem Deck verschraubt, aber er konnte das Ächzen von Metall hören, ehe er losließ. Anguar genoss die von Maschinen erzeugte Kraft, begriff, was er da getan hatte, und machte sich Vorwürfe wegen seiner Schwäche. Das Streben nach Macht und, noch schlimmer, die Freude an der Macht hieß etwas herausfordern, was alles zerstören würde, das er aufbauen wollte. Eine Regierung nämlich, die alle bekannten Rassen fair und gerecht vertreten und so Jahrtausende des Friedens sicherstellen würde.
    Gebührend zerknirscht trat Anguar kurz vor den riesigen Spiegel. Wie die meisten Angehörigen seiner Rasse war der Präsident eitel und betrachtete diese Eitelkeit als eine Tugend. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, seinen wohlgeformten Kopf zu bewundern, die großen ovalen Augen, die Menschen so anziehend fanden, den erfreulich dünnen Körper, die langen, schlanken Gliedmaßen und sein herunterbaumelndes Geschlechtsorgan, das ihm über die Jahre so viel Vergnügen bereitet hatte. Ja, für die Welt, auf der sich seine Rasse entwickelt hatte, war dies ein vernünftiger Körper, aber viel zu delikat für die von Menschen und anderen muskelbepackten Spezies bevorzugen Planeten.
    Dennoch teilten viele Beobachter die Ansicht, dass es in gewissem Maße gerade Anguars gebrechlicher Physiologie im Verein mit der äußerst niedrigen Geburtenrate seines Volkes zuzuschreiben war, dass er bei den letzten Wahlen den Sieg davongetragen hatte. Andere Rassen, die Menschen eingeschlossen, konnten sich offenbar die Dweller nur schwer als physische oder kulturelle Bedrohung vorstellen und zogen sie deshalb Vertretern muskulöserer und demzufolge bedrohlicherer Spezies vor.
    Anguar hielt es für seltsam, um nicht zu sagen pervers, darüber nachzudenken, wie Aliens seinen Körper wahrnahmen, wusste aber, dass körperliche Unterschiede wichtig waren, besonders für physiologische Fanatiker wie jene, die auf dem Planeten unter ihm lebten, menschliche Klone, die nicht nur mit den vielen Schwächen behaftet waren, wie sie für jene spezielle Rasse typisch waren, sondern auch noch einer auf Wissenschaft basierenden Religion anhingen und drohten, die ohnehin schon schwächelnde Konföderation weiter zu schwächen, indem sie es ablehnten, sich ihr anzuschließen.
    Anguar seufzte und benutzte sein Implantat dazu, seine Diener zu rufen. Sie würden das Exoskelett bekleiden, eine erniedrigende Angelegenheit, aber notwendig, um ihn wenigstens einigermaßen menschlich erscheinen zu lassen. Die Menschen besaßen treffende Redensarten für nahezu jede Situation, aber eines davon schätzte er besonders, wenn es um das Universum als Ganzes ging: »Das Leben ist echt beschissen.«
     
    Alpha-Klon Marcus-Sechs bog um eine Ecke im Korridor und blickte über den von Marmorwänden gesäumten Flur, der zum Saal der

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