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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Regierungsprozeduren führte. Wachen mit völlig identischen Waffen, Uniformen und Gesichtern waren zu beiden Seiten des Flurs aufgereiht und nahmen Haltung an, als sie Marcus kommen sahen.
    Die Präsentiergriffe waren identisch, wie es auch zu erwarten war, da ja schließlich jeder Einzelne aus der schrecklich verstümmelten Leiche eines Soldaten namens Jonathan Alan Sebo geklont worden war, dem Helden eines weitgehend vergessenen Krieges. Man sagte ihm nach, er habe in sich alle Tugenden des perfekten Fußsoldaten verkörpert; demzufolge hatte man ihn als Spender ausgewählt, um ganze Armeen zu klonen.
    Natürlich hatte jeder Soldat Unterschiedliches erlebt, was zu unterschiedlichen Persönlichkeiten geführt hatte, dennoch hatten sie vieles gemein, einschließlich stabiler Körper, hinreichender Intelligenz, um Hightech-Waffen zu bedienen, und der beinahe fanatischen Entschlossenheit, jeden ihnen erteilten Befehl auszuführen.
    Die Klonarmee hatte ihren Wert bereits unter Beweis gestellt, denn obwohl sie von der Legion besiegt worden war, hatte sie auch manche Schlacht gewonnen und es nie zugelassen, dass Alpha-001, wie der Alpha-Klon das sah, länger als nur kurzzeitig besetzt gewesen war. Und dies war eines der vielen Dinge, die er und die ihm Ebenbürtigen jetzt diskutieren würden.
    Der Letzte in der Reihe von Soldaten nahm ruckartig Haltung an, ein Laserstrahl scannte den auf Pigment basierenden Strichkode auf der Stirn des Alpha-Klons, und die Türen schoben sich zischend vor ihm auseinander. Ohne sein Schritttempo zu verringern, betrat Marcus den Saal der Regierungsprozeduren.
    Der weiße Boden des großen, kreisförmigen Saals war auf Hochglanz poliert. Glänzende, in den Boden eingelassene schwarze Marmordreiecke wiesen auf die Mitte des Saals, wo eine wunderschön gearbeitete Doppelhelix sowohl die Decke trug als auch den Raum schmückte. Der Alpha-Klon wusste, dass die Säule nach einem einzelnen Molekül einer chemischen Substanz geformt war, die sich Desoxyribonukleinsäure oder DNS nannte, dem Grundbaustein aller lebenden Organismen – das einzige Symbol, das seine Religion erlaubte.
    Die Skulptur war in schimmerndes Licht gehüllt, und unterschiedlich gefärbte Streifen stellvertretend für die vier chemischen Verbindungen, die als Basis bezeichnet wurden, wanderten an ihr in die Höhe und verschwanden in der Decke. Ein runder Tisch stand vor dem Symbol, und jetzt erhoben sich zwei Männer, um ihn zu begrüßen. Einem Fremden wäre es unmöglich gewesen, zwischen den drei Männern einen Unterschied festzustellen, aber für Marcus galt das nicht. Pietro sah genau wie er aus, hellbrauner Teint, funkelnde schwarze Augen und perfekte Zähne. Aber die stilisierte Silberklammer an der rechten Schulter seiner sorgfältig drapierten Toga und seine beinahe militärische Haltung waren nicht zu übersehen.
    Antonio pflegte sich Pomade ins Haar zu reiben und es in Locken zu arrangieren, was Marcus als äußerst unattraktiv empfand. Dennoch war Antonio lockerer als Pietro und deshalb der Liebenswertere.
    Zusammen stellten sie »die Triade des Einen« dar, die obersten Führer der Klon-Hegemonie. Abgesehen von den in diversen Ärztezentren eingelagerten Spenderduplikaten waren sie die einzigen gegenwärtig lebenden Vertreter ihres speziellen Elters.
    In Anbetracht der Tatsache, dass die Lebensspanne teilweise durch Erbfaktoren bestimmt ist und die Repräsentanten der vorangegangenen Generation schnell hintereinander gestorben waren, hatte man die augenblickliche Triade in einem Abstand von nur wenigen Jahren abgefüllt. Andere würden natürlich nachfolgen – aber erst viele Jahre in der Zukunft.
    Marcus nickte höflich. »Sei gegrüßt, Pietro. Willkommen, Antonio. Tut mir Leid, dass ich mich verspätete habe. Die Sicherheitsleute des Präsidenten haben den Landeplatz noch einmal geändert. Eine übliche Maßnahme, um vor Attentätern zu schützen, aber dennoch lästig.«
    Beide Männer verbeugten sich leicht, nicht aus Ehrerbietung, denn alle drei waren gleichrangig, sondern weil dies sein Planet und nicht einer der ihren war. Sie sprachen gleichzeitig mit Stimmen von exakt gleichem Timbre. »Sei gegrüßt, Marcus. Du siehst gut aus.«
    Das war ein alter Witz, dennoch lachte Marcus. »Vielen Dank. Ihr auch. Wollen wir uns setzen?«
    Die beiden anderen Alpha-Klone nickten und nahmen ihre vertrauten Plätze am Tisch ein. Ihre Stühle waren nach Maß ihrer Vorgänger aus der dritten Generation angefertigt worden

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