Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
und passten immer noch perfekt.
»Nun«, sagte Antonio und senkte dabei leicht den Blick, »was wird der Alien vorschlagen?«
Marcus zuckte die Achseln. »Du hast ja die Berichte der Nachrichtendienste gesehen. Er wird anbieten, den Großteil seiner Truppen von Alpha-One zurückzuziehen, wenn wir uns als Gegenleistung bereit erklären, die Konföderation zu unterstützen.«
Pietro schauderte. »Uns mit Aliens einlassen, die sich frei vermehren? Niemals!«
Marcus nickte pflichtschuldig, fühlte sich aber dabei auf unbestimmte Weise unwohl. Zwar teilte er die Abneigung seiner beiden Ebenbilder gegen die Art und Weise, wie die Rassen der Konföderation auf jegliche Kontrolle über ihr Erbgut verzichteten, wusste aber andererseits, dass sie der Hegemonie um den Faktor Zehn überlegen waren und daher einen ernst zu nehmenden Machtfaktor darstellten. Dies zuzugeben, wäre politisch natürlich unklug – jedenfalls es direkt zu tun –, also drückte er sich etwas gewunden aus. »Das kannst du leicht sagen, Pietro, aber in deiner Hauptstadt marschiert auch nicht ein Bataillon Cyborgs herum. Ich darf dich bitte daran erinnern, dass wir Geiseln für das Wohlverhalten der Hegemonie darstellen.«
Antonio spielte mit einer Locke seines pomadisierten Haars. »Ach komm schon, Marcus … wie gefährlich können die denn schon sein? Aus den Berichten unserer Nachrichtendienste geht hervor, dass ihr Oberbefehlshaber rauschgiftsüchtig und ihre Moral auf dem Tiefpunkt angelangt ist. Die Legionäre sind harte Brocken, aber deine Truppen könnten sie besiegen.«
»Ja«, erwiderte Marcus, sorgfältig darauf bedacht, die Stimme nicht zu erheben. »Wir könnten sie besiegen. Aber was ist mit der Welle, die nach ihnen kommen würde? Und der Welle danach? «
»Nun, was schlägst du denn vor?«, fragte Pietro verärgert. »Eine Allianz mit den Freibrütern? Alles preisgeben, was uns gut und teuer ist? Doch wohl nicht.«
»Nein«, erwiderte Marcus gereizt, »diese Unterstellung ist für uns beide beleidigend. Dem würde ich nie zustimmen.«
»Was hast du dann im Sinn, liebster Bruder?«, fragte Antonio mild. »Ich kenne dich zu gut, um zu glauben, du würdest Fragen aufwerfen, auf die es keine Antwort gibt.«
Marcus zuckte die Achseln. Die schreckliche Wahrheit war, dass er tatsächlich an eine Art der Übereinkunft dachte, aber sich davor fürchtete, das auszusprechen. Er suchte nach einem eleganten Ausweg. »Wir brauchen Zeit. Zeit, um unsere Industrie aufzubauen, Zeit, unsere Streitkräfte zu verstärken, und Zeit, um in der Konföderation Zwietracht zu säen. Ich würde vorschlagen, wir spielen auf Zeit.«
Marcus spürte das Prickeln, das ihn darauf hinwies, dass jemand dringend Kontakt zu ihm suchte. Er berührte sein Implantat und erhob sich. »Ich muss um Nachsicht bitten, Brüder. Irgendeine Sicherheitsangelegenheit, fürchte ich. Würdet ihr mich bitte entschuldigen? Ich werde das schnell erledigen und so bald wie möglich zurückkehren.«
Die beiden anderen Männer nickten, erhoben sich höflich und sahen Marcus nach, wie er den Raum verließ. Als er draußen war, setzten sie sich wieder. Pietro ergriff als Erster das Wort. »Also, Antonio, was hältst du vom Plan unseres Bruders?«
Antonio lächelte träge und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Ich halte ihn für hundertprozentigen Blödsinn.«
Pietro nickte bedächtig. »Da bin ich ganz deiner Ansicht. Auf Zeit zu spielen, ist auch eine Art der Übereinkunft. Ich sage, wir sollten Widerstand leisten. Ja mehr noch, ich sage, wir greifen an.«
Antonio hob eine sorgfältig ausgezupfte Augenbraue. »Ja, liebster Bruder, aber was ist mit Marcus?«
Pietro blickte nachdenklich. »Unser Bruder will das Monstrum besänftigen. Also soll er diese Kreatur doch in den Schlaf singen. Ein langer Schlaf, aus dem sie nie erwachen wird.«
»Aber wie?«, fragte Antonio verträumt. »Was werden wir tun?«
Pietro blickte finster. »Wir werden das Monstrum erschießen, und zwar dort, wo es am leichtesten verletzbar ist. Ein Schuss zwischen die Augen.«
Der Präsident der Konföderation der Vernunftwesen, Verteidiger des Galaktischen Friedens, sah zu, wie die Klonwelt Alpha-001 unter ihm immer größer wurde. Der Shuttle geriet ins Zittern, als er auf die Atmosphäre traf, und setzte dann den Flug in die Tiefe fort. Schnittige Raumjäger flankierten ihn links und rechts, bereit, alles zu zerstören, das die Klone ihnen möglicherweise entgegenstellen würden, immer
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