Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
vorausgesetzt, dass sie dumm genug waren, das zu tun.
    Nach den Maßstäben von Anguars Rasse war die Klonwelt ziemlich durchschnittlich; sie verfügte über ungewöhnlich viel Oberflächenwasser und eine große Zahl nicht nutzbarer Bergketten. Trotzdem konnte er erkennen, wie anziehend die hohe Übereinstimmung zwischen Alpha-One und der Erde auf Menschen wirken musste, und begriff, dass man sie aus diesem Grund gewählt hatte.
    Anguar hatte sich gut vorbereitet und wusste, dass die von den Klonen als »Gründerin« bezeichnete, hoch dekorierte Genetikerin namens Carolyn Anne Hosokawa Alpha-One, Two und Three persönlich ausgewählt und in jedem der drei Planeten eine Art Kinderkrippe für ihre auf Klonen basierende Gesellschaft gesehen hatte. Und sie hatte alle drei besiedelt, um ihre Überlebenschancen zu steigern.
    Nachdem Hosokawa dann ihre Wahl getroffen und ihre Saat auf mehreren Planeten ausgebracht hatte, hatte sie ihren Geschöpfen weiterhin Hilfe geleistet, indem sie genau geplant hatte, wie ihr Leben verlaufen sollte. Diese Pläne schlossen ein striktes Verbot sexueller Fortpflanzung, den Aufbau einer hoch effizienten Landwirtschaft, ein sorgfältig entwickeltes Transportsystem und ein Gitter von Städten ein, die einander so ähnlich waren, dass jemand, der in einer Stadt aufgewachsen war, die anderen ebenso gut kennen würde.
    Anguar empfand diese strenge Reglementierung als deprimierend, konnte aber nicht umhin, die Effizienz zu bewundern, die das System der Hegemonie erzeugte. Eine solche Gesellschaft zu führen, würde vergleichsweise einfach sein, dachte Anguar voll Neid, jedenfalls viel einfacher als sich mit dem Mischmasch von Rassen und Kulturen auseinander zu setzen, das er regierte.
    Langweilig würde es natürlich auch sein, besonders dann, wenn er sich zwei Versionen der eigenen Person gegenüber sähe und sich ihre Reden anhören müsste. Der Präsident musste bei dem Gedanken lächeln und spürte zugleich, wie das Gewicht einer zusätzlichen Schwerkrafteinheit auf seine schmalen Schultern drückte. Ohne das Exoskelett wäre er davon zerdrückt worden.
    Eine dünne Schicht aus flockig weißen Wolken stieg dem Shuttle entgegen und verdeckte dem Präsidenten einen Augenblick lang die Sicht, ehe sie verschwand. Jetzt war ein sauberes Gitterwerk von landwirtschaftlich genutztem Land zu sehen, jedes Feld genauso groß wie das daneben und alle von Bewässerungsgräben gespeist, die aussahen, als hätte man sie mit dem Lineal gezogen.
    Das landwirtschaftlich genutzte Land wich jetzt Häusern, aber nicht etwa fantasievollen Bauten aus mit Kunstfaser verstärkter, gestampfter Erde, wie sein Volk sie vorzog, oder den völlig unterschiedlichen Bauwerken, wie er sie auf anderen von Menschen besiedelten Planeten gesehen hatte. Nein, dies waren graue Betonhochhäuser, eines wie das andere, ebenso identisch wie die Menschen, die in ihnen lebten.
    Der Shuttle sank noch tiefer und setzte zum Landeanflug an. Anguar sah großzügig angelegte Parks, breite Straßen und künstliche Seen. Sie waren hübsch, und er äußerte sich dementsprechend zu seiner Militäradjutantin, einem weiblichen Major der Marines namens Stephanie Warwick-Olson. Sie saß Anguar gegenüber, den Rücken dem Cockpit zugewandt, und drehte sich jetzt zur Seite, um zum Fenster hinauszusehen. Nach menschlichen Vorstellungen war sie hübsch, wenn auch für jeden Dweller, der etwas auf sich hielt, zu üppig und wirkte auf die Weise ein wenig dominierend. Ihre Stimme war ruhig und gelassen. »Ja, sie sind hübsch, aber ich stelle fest, dass die Parks jeweils höher gelegen sind als ihre Umgebung und die Straßen breit genug, dass schwere Panzer sie befahren können. Und die Verkehrskreisel sind so angelegt, dass man sie leicht absperren kann. Sehr professionell.«
    Anguar sah erneut zum Fenster hinaus und stellte fest, dass Warwick-Olson es irgendwie geschafft hatte, die bislang angenehme Szenerie in ein potenzielles Schlachtfeld zu verwandeln. Jetzt flammten die Repeller auf, als der Shuttle in den Schwebeflug überging und schließlich hundertfünfzig Meter vor dem Terminalgebäude aufsetzte.
    In der nächsten Viertelstunde herrschte ein hektisches Kommen und Gehen, Stimmengewirr in zahlreichen Sprachen und das wohltuende Chaos, das den Präsidenten überallhin begleitete. Sein multirassischer Stab lieferte ihm Protokollhinweise (alle drei Alpha-Klone mussten als »Mr. President« angesprochen werden), eine Liste der primären Zielsetzungen

Weitere Kostenlose Bücher