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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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bitte an den Rand der Veranda und klettere auf die Mauer. Mal sehen, ob du fliegen kannst.«
    Der Ersatzklon sah zu, wie sein Bruder rückwärts auf die Felswand und den Abgrund dahinter zuging. Da war sie jetzt, ganz so, wie er sich das immer erträumt hatte, die Chance, ein echter Alpha-Klon zu sein. Er erinnerte sich daran, wie die Jahre verstrichen waren, an die scheinbar endlose Folge von Videoclips von Alpha-Klon Marcus, wie er zu Arbeitern sprach, bei Brückeneröffnungen Bänder durchschnitt, Fabriktouren machte, an Sitzungen teilnahm und Truppenparaden abnahm.
    Und jetzt brauchte er, um selbst die Kontrolle zu übernehmen, bloß an der Ermordung seines Bruders mitzuwirken. Ein echter Führer würde natürlich schnell Ordnung schaffen, indem er die Freibrüterfrau beiseite schaffte, ebenso den Anarchisten Fisk-Acht, die Gen-Tech, die sich Crowley-Drei nannte, und zwei oder drei andere, aber das sollte relativ einfach sein. Wenn er wirklich regieren wollte, wenn Macht ihm so viel bedeutete, wenn sie den Preis wert war.
    Mosby spürte die Mauer an der Hinterseite ihrer Waden. Sie hatte bereits beschlossen, dass es keinen Ausweg gab, dass sie freiwillig von der Klippe springen würde. Das Baby würde sterben und sie auch, aber wenigstens würden sie kämpfend untergehen. Sie schätzte die Entfernung zwischen sich und dem Attentäter ab, verlagerte das Gewicht auf den rechten Fuß und schickte sich an loszurennen.
    Marcus wusste, dass seine Geliebte versuchen würde, dem Angreifer die Waffe wegzunehmen, und hatte beschlossen, ihr zuvorzukommen. Der Anarchist würde ihn töten, daran bestand kaum Zweifel, aber wenn sie überlebte, würde es das wert sein. Besonders, da er kaum daran zweifelte, dass das Leben des Anarchisten kurz darauf enden würde, wenn Mosby ihn in die Hände bekam. Er hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als der Ersatzklon sich auf Fisks Beine warf.
    Er machte es ungeschickt, ein Sprung, den er kaum überlebt hätte, wenn der Klon allein gehandelt hätte. Aber der echte Marcus stürzte sich unmittelbar danach auf den Anarchisten, und den Bruchteil einer Sekunde später vergeudete Mosby keine Sekunde, Fisk-Acht das Genick zu brechen.
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis die drei sich voneinander gelöst hatten und sich wieder gegenüberstanden. Marcus sah seinen Zwilling an. »Warum? Wahrscheinlich hätte er es geschafft. «
    Der Ersatzklon zuckte die Achseln. »Sei mir nicht böse, Bruder, aber als ich mir überlegte, wie du lebst, verglichen damit wie ich lebe, war ich mir nicht mehr so sicher, was eigentlich schlimmer ist. Das Leben dort unten in meinem Appartement ist viel schöner als deine ständigen Sitzungen. Natürlich muss ich auch an meine Organe denken, aber was zum Teufel, du siehst ja einigermaßen gesund aus. Sehen wir zu, dass es so bleibt.«
    Marcus lachte, schlug seinem Bruder mit der flachen Hand auf den Rücken und wandte sich Mosby zu. »Komm her, Honey … ich möchte dir deinen künftigen Schwager vorstellen.«

24
     

PLANET ADOBE, KONFÖDERATION DER VERNUNFTWESEN
     
Dass die Zivilisation keine Fortschritte macht,
kann man nicht sagen, schließlich wird man in
jedem Krieg wieder auf eine neue, andere
Weise umgebracht.
     
    Will Rogers
Standardjahr ca. 1925
     
     
    Drang war schlimm, aber Adobe war noch schlimmer, entschied O’Neal, als sie ein Link zu einem Spionauge herstellte und ihre Umgebung scannte. Nach der langen, etwas langweiligen Reise von Drang hierher hatte sie sich in einem neuen und weitgehend noch nicht erprobten Körper wiedergefunden. Wo Trooper IIs klobig und schwerfällig waren, war er schlank, fünfundzwanzig Prozent leichter als sein Vorgänger und fünfzig Prozent tödlicher. Das war alles schön und gut, wenn es einem etwas bedeutete, aber das war bei O’Neal nicht der Fall.
    Aber wenn der Körper unter ihrer Gehirnbox kleiner geworden war, war dafür ihre Rolle komplizierter geworden, denn zusätzlich zu ihrer Verantwortung als Gruppenführerin musste sie jetzt noch fünf Analogkörper im Auge behalten. Jeder Körper, besser gesagt jeder Auswuchs ihrer Person, hatte eine unterschiedliche Form und Funktion. Zwei flache Waffenplattformen bewachten ihre Flanken, zwei fast unsichtbare Kampfscheiben schwebten über ihr, und ein schlangenförmiges Konstrukt lag eingerollt zwanzig Meter vor ihr. Dank der neuen interaktiven Holopanzerung waren alle von oben praktisch unsichtbar.
    O’Neal löste sich von dem hoch fliegenden Spionauge und

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