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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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schneller zu denken als sie. Da inzwischen ein kompletter Satz Ausbildungsmaschinen eingetroffen war, von denen O’Neal nichts wusste, war dies eine Gelegenheit, ihrer Gruppe eine wertvolle Lektion zu vermitteln. Die Herausforderung bestand darin, genügend Verluste zuzulassen, dass die Übung sich echt anfühlte . Bei all dem echten Geballer dort draußen würde das verdammt kompliziert sein. Charlie Sechs machte sich eine Notiz auf seinem Portacomp, gab eine Folge von Befehlen und lehnte sich zurück, um das Geschehen zu betrachten.
    Weasel war verblüfft, als die erste Granate über ihnen explodierte. Wer zum Teufel schoss da auf sie, und wo steckten die? Die Kampfscheiben hatten überhaupt nichts gemeldet, und trotzdem war plötzlich die Hölle losgebrochen. Frim und Fram suchten wie verrückt den Himmel ab. Weasel nahm seine ganze Angst, den dringenden Wunsch, am Leben zu bleiben, und all die ähnlichen Empfindungen, die ihm die anderen Analoge lieferten, zusammen und kämpfte sich damit durch O’Neals Verzweiflung. »Wir brauchen dich!«
    Der Gedanke, verstärkt durch die Kraft der dahinter stehenden Gefühle, baute sich in drei Meter großen Lettern vor ihr auf. O’Neal las sie einmal, zweimal, dann ein drittes Mal. Plötzlich hatte sie es, das, wonach sie gesucht hatte und was sie bisher nicht hatte finden können. Die Gruppe brauchte einen Führer, aber sie brauchte nicht sie . Jeder beliebige Unteroffiziersdienstgrad würde genügen, solange er einigermaßen kompetent war. Aber die Analoge waren anders. Sie brauchten sie so, wie ein Kind die Mutter braucht, brauchten emotionale Unterstützung und Lenkung in einer Welt, die voller Gefahren war.
    Die Erkenntnis riss sie aus der sie umgebenden Dunkelheit, stieß sie hinein in die fremde Welt. Über ihr explodierten Granaten, schnatterten Analoge, forderten Befehle. Weasel fühlte ihre Rückkehr und lieferte O’Neal einen Lagebericht, der verdammt nahe an saubere Militärarbeit heranreichte. »Die Schwingen haben einen Kundschafter entdeckt, konnten aber die Einheit nicht finden, die ihn ausgeschickt hatte. Der Artillerieüberfall hat vor etwa sechs-null Sekunden begonnen und besteht aus nicht tödlichen Luftkrepierern.«
    Die Tatsache, dass jemand die Kampfscheiben hatte aufsteigen lassen, wurde von O’Neals Bewusstsein ebenso registriert wie der Umstand, dass jetzt keine Zeit war, sich danach zu erkundigen. Sie rief die Liste der beim Feind vermuteten Offensivwaffen auf und vergewisserte sich, dass auch Artillerie dazugehörte. Trotzdem, warum gerade jetzt? Wo doch schließlich die Übung mit scharfem Beschuss in weniger als zwei Stunden vorüber sein sollte?
    Aber über Gründe und Motive nachzudenken, macht nicht viel Sinn, wenn jemand offenbar fest entschlossen ist, einem den Hintern wegzupusten. Sie sah auf ihren Gefechtscomp.
    Zwanzig oder dreißig Granaten waren ohne jede Wirkung detoniert. Warum? Eigentlich hätte sie bereits Verluste haben müssen. Ein anderes Mitglied ihrer Gruppe lieferte ihr die Antwort. »Baker Sechs an Baker Vier.«
    »Hier Baker Vier … kommen.«
    »Habe von Artilleriegranaten abgeworfene kampffähige Mikrobots über meiner Stellung in der Luft. Erbitte Angriffserlaubnis.«
    O’Neal brauchte drei Sekunden, um sich zu vergewissern, dass Mikrobots nicht auf der Liste »feindlicher« Waffen enthalten waren, aber sie waren auch nicht verboten, und damit hatte sie den Schwarzen Peter. »Erlaubnis erteilt«, erklärte sie. »Feuer frei.«
    Als die Cyborgs und ihre Analoge das Feuer auf die heranrückenden Maschinen eröffneten, wurde die Nacht in hunderte geometrischer Gebilde zerrissen. Viele der Angreifer wurden zerstört, aber einige überlebten. Die meisten waren nicht mehr als ein paar Zentimeter groß, als sie ausgeworfen wurden, fügten sich aber zusammen, sobald sie auf dem Boden aufkamen, und montierten sich zu einer Vielzahl selbst gesteuerter Waffensysteme. Zu den so neu gebildeten Einheiten gehörten hochgradig mobile Waffenplattformen, selbst gesteuerte Energiekanonen und eine Vielzahl kleinerer, aber nichtsdestoweniger wirksamer Angriffseinheiten. Und dass viele der Geräte innerhalb des Verteidigungsgürtels der Legion aufgekommen waren, machte alles noch schlimmer.
    So tüchtig O’Neal auch war, musste sie doch feststellen, dass ihr Bordcomputer zu lange brauchte, um die winzigen fliegenden Ziele zu orten und zu zerstören, und deshalb konzentrierte sie sich stattdessen auf die größeren Konstrukte. Ihre

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