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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Tasche von der Schulter zu rutschen. Sie zog den Trageriemen zurecht, erwiderte die Ehrenbezeigung der Wache und schritt durch das Haupttor.
    Ein Schützenpanzer voll Bios mit Visorplatten statt Gesichtern polterte an ihr vorbei, während zwei Trooper IIs, die gerade von ihrer Patrouille zurückkehrten, in entgegensetzter Richtung stampften. Ihre Servos summten im Gleichklang, einer von ihnen hinkte leicht. Chrobuck erwiderte ihre Ehrenbezeigungen und stellte fest, dass sie nach Ozon stanken. Stimmen brüllten kaum verständliche Befehle, Musik drang aus der Fahrerkabine eines Schwebetrucks, und Rotoren klatschten, als ein kybernetischer Lastenheber auf eine in der Nähe liegende Landefläche heruntersank. Der von ihm aufgewirbelte Staub mischte sich in die allgegenwärtige Decke aus Rauch, die über dem Fort lag. Die Sonne schimmerte und kletterte am Himmel empor.
    Ein Stück unten am Hang, jenseits der Sperrzone und der ständig ihren Standort verlagernden Krabbenminen, waren hunderte regelmäßig verteilter Kuppeln zu sehen. Im Wesentlichen bestanden sie aus gestampfter Erde, mit irgendetwas verstärkt, was die Naa sich gerade beschaffen konnten, sei es nun Holz, Plastik oder Metalltrümmer, wobei Letztere meist auf Hochglanz poliert waren, um das Sonnenlicht zu reflektieren. Aber trotz all des Glitzerns bestand Naa Town immer noch im Wesentlichen aus Lehm.
    Obwohl die meisten Naa in massiv befestigten Dörfern lebten, weit entfernt vom Fort, hatte einige mehr den Randgruppen ihrer Gesellschaft zuzurechnende Individuen das relativ leicht verdiente Geld angelockt, das man sich beschaffen konnte, wenn man untertags für die Legion und des Nachts für die gelangweilten, nach jeder Art von Unterhaltung lechzenden Legionäre arbeitete. Und dies, obwohl die Begriffe »Tag« und »Nacht« auf Algeron nur eingeschränkte Bedeutung hatten und das Geschäft eigentlich nie zum Stillstand kam.
    Als Chrobuck sich über die bewusst in Schlangenlinien angelegte Straße durch die stark befestigten Kontrollpunkte langsam zur eigentlichen Stadt vorarbeitete, konnte sie trotzdem nicht umhin, das Bild, das sich ihr bot, mit ihrer eigenen Jugend zu vergleichen. Und dabei kam sie zu dem Schluss, dass Lehmhütten im Vergleich zu dem überfüllten Habitat, in dem sie herangewachsen war, eher einen Fortschritt darstellten.
    Ein Quadratmeter abgewetzte Metalldeckplatten, mehr hatten ihre Mutter, ihre Schwester und sie sich jede Nacht nicht mieten können. Das Geld dafür hatten sie sich verdient, indem sie Klärschlamm aus den Tanks aufbereiteten, Botengänge für betrunkene Raumfahrer erledigten oder alles stahlen, was nicht niet- und nagelfest war. Und vielleicht auch noch mit anderen Dingen, Dingen, über die ihre Mutter nicht reden wollte, Dingen, die sie nachts zum Weinen brachten. Dingen, für die mit harter Währung bezahlt wurde, die sich langsam, Jahr für Jahr angespart hatte, bis das Geld ausreichte, um zwei Mädchen die Passage zu bezahlen und die Schule, die es einer Schwester ermöglichte, sich als Med-Tech zu qualifizieren und der anderen, in die Akademie aufgenommen zu werden. Ja, entschied Chrobuck, es gibt Schlimmeres als Lehmhütten und das weite freie Land dahinter.
    Der würzige Duft von Weihrauch hüllte sie ein wie ein Mantel. Es gab keinen einzigen Legionär, der nicht wusste, wozu der Weihrauch diente, schließlich war allgemein bekannt, dass die Naa einen sehr scharfen Geruchssinn hatten und viele der von dem Fort ausgehenden Gerüche widerwärtig fanden. Und das erklärte die tausend Fäden langsam dahinglimmenden Weihrauchs, die sich in den von wenigstens der gleichen Zahl offener Feuer aufsteigenden Rauch mischten und den ansonsten blauen Himmel überzogen.
    Chrobuck mochte den Geruch, er fühlte sich irgendwie exotisch an, und sie erfreute sich ihrer Umgebung. Hier pulste das Leben, und das fühlte sich nach den finsteren, lastenden Ruinen von Jericho gut an. Eine ganze Armee junger Naa schwärmte aus, ihr entgegen, jeder Einzelne davon mit irgendetwas, was er verkaufen wollte, oder zumindest mit dem Versprechen, etwas zu verkaufen.
    Sie kamen in allen Formen und Größen, im Alter von vier oder fünf bis ins frühe Teenageralter. Alle hatten sie kurzes, glattes Fell in höchst individuellen Mischungen von Farben und Mustern. Die Kleidung war minimal und bestand vorzugsweise aus Sandalen oder kurzen Hosen. Ihre Köpfe waren von verblüffend menschlicher Form und Größe, mit ähnlichen Ohren, Nasen und

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