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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Schmerz war, den er vertreiben sollte, und wartete, bis das Präparat wirkte. Das dauerte nicht lange.
    Die Abwesenheit von Schmerz fühlte sich herrlich an, ebenso wie die plötzliche Euphorie, die damit einherging, aber das Bluten dauerte an. Tollo-Sa klatschte sich eine selbst abdichtende Kompresse über die Wunde, wartete, bis sie aushärtete, und versuchte zu stehen. Er musste feststellen, dass das unmöglich war, ließ sich wieder auf den Boden sinken und schnitt sich aus dem Fallschirmgeschirr. Als er sich davon befreit hatte, sah er sich um.
    Mit Ausnahme einer fliegenden Kreatur und einem winzigen, beinahe unsichtbaren Lebewesen, das auf einem nahe gelegenen Felsbrocken zirpte, war niemand zu sehen. Das wäre ihm seltsam vorgekommen, hätte er sich zu dem Zeitpunkt, als sich schließlich der Reserveschirm geöffnet hatte, nicht bereits unterhalb der Sensorpeilung des Feindes befunden. Derselbe Schirm, der sein Leben in Gefahr gebracht hatte, hatte dieses möglicherweise auch gerettet.
    Was also tun? Kontakt mit seinen Kameraden aufzunehmen war sinnlos, da sie aller Wahrscheinlichkeit nach viel zu weit entfernt waren, um sein Signal empfangen zu können, und auch dann nicht antworten würden. Nein, ihm blieb nur, seine Mission zu vollenden.
    Tollo-Sa wälzte sich zur Seite und stemmte sich mühsam hoch. Wie die meisten Hudathaner hatte er einen kräftig gebauten Oberkörper und nutzte diesen jetzt, um sich den Abhang hinaufzuziehen. Steine zerrten an seinen Gurten, Dornen rissen ihm die Arme auf, und scharfer Kies zerfetzte seine Handflächen. Eigentlich war diese Folter, die er sich selbst antat, dumm, denn die Bake in seinem Rucksack hätte in dem Graben ebenso funktioniert, aber er wollte den Stützpunkt sehen , den die Landungseinheit zerstören würde, und wissen, dass seine Anstrengungen die Mühe gelohnt hatten.
    Die Sonne war zweimal auf- und wieder untergegangen, bis der Hudathaner die Stelle erreichte, wo ihm Felsbrocken den Weg versperrten. Er biss die Zähne gegen die Schmerzen zusammen, die sich beim Aufstehen einstellten, humpelte um die Barriere herum, zwängte sich durch einen Spalt zwischen den Steinen und arbeitete sich auf einen vom Wind gepeitschten Felssims hinauf. Die Sonne hatte gerade im Osten über den Felskamm gespäht und lange, schräge Strahlen auf die Boden-Luft-Raketenstellung geschickt. Tollo-Sa verspürte ein grimmiges Gefühl der Befriedigung, lehnte sich gegen die noch kühlen Steine und ließ sich hinunterrutschen.
    Es dauerte einen Moment, bis der Schmerz so weit nachließ, dass er den nächsten Injektor herausholen, ihn gegen den Schenkel klatschen und auf seine Wirkung warten konnte. Nachdem er sich dann von seinem Rucksack befreit und ihn vor sich geöffnet hatte, griff er hinein. Die Bake war rund und fühlte sich warm an. Er zog sie heraus, klappte einen Deckel zurück und drückte den Knopf darunter. Nichts passierte. Das würde es auch nicht, bis die hudathanische Flotte eintraf und Antwort forderte. Dann würde das Signal hinausgehen, die Rächer würden aus dem Himmel fallen, und sein Opfer würde sich gelohnt haben.
    Rior Tollo-Sa nahm eine Rationsstange heraus, biss davon ab und blickte in den fremden Himmel. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit.

28
     

PLANET ALGERON, KONFÖDERATION DER VERNUNFTWESEN
     
In einem Duell sollte ein vorausschauender
Krieger dafür sorgen, irgendwo an seinem
Körper eine Reservewaffe zu verstecken, und
sich damit eine letzte Chance verschaffen, für
den Fall, dass seine Pistole versagt oder ihm das
Schwert aus der Hand geschlagen wird.
Ein Dolch oder eine ähnliche Klinge ist sehr
empfehlenswert.
     
    Dalo Tukla-Ka
Die Lenkende Hand
Standardjahr 1312
     
     
    Die Kommandozentrale war mit Ausnahme der brütend auf seinem Sessel sitzenden Gestalt von Sektormarschall Niman Poseen-Ka leer. Die Wandnische bot zwar symbolischen, aber nur wenig echten Schutz gegen die vor ihm liegenden Gefahren. Das ständige Bedürfnis, ein Gleichgewicht zwischen seinen strategischen Zielen und den drohenden Risiken herzustellen, nahm ihn voll in Anspruch. Und Risiken gab es viele, nicht zuletzt auch die Möglichkeit, dass zwei oder mehr seiner Schiffe zum exakt gleichen Zeitpunkt aus dem Hyperraum austraten und sich gegenseitig zerstörten.
    Logischerweise sollten Schiffe, die separat in den Hyperraum eindrangen, ihn auch ebenso wieder verlassen, aber dies war nicht immer der Fall, wie das ein Kommandeur vor achtzig Jahren hatte erfahren

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