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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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dann ebenfalls, als zwei Luftkissenfahrzeuge sich auf ihren Schürzen niederließen. Booly hörte wie Türen zugeknallt wurden, den Klang von Stimmen und dann das Stampfen von Kampfstiefeln. Riley klang müde. »Booly?«
    »Yeah?«
    »Die MPs sind Marines.«
    »Oh, Scheiße.«
    »Yeah.«
    Und mehr gab es nicht zu sagen, denn die MPs warfen nur einen Blick auf ihren auf dem Boden liegenden Kameraden, der sich immer noch beide Hände über die Augen presste, und gingen dann mit ihren Knüppeln zur Sache. Booly sah die ersten paar Schläge. Der dritte nahm ihm das Bewusstsein.

PLANET ERDE, KONFÖDERATION DER VERNUNFTWESEN
     
Im Krieg entstehen wichtige Ereignisse aus trivialen Ursachen.
     
    Julius Caesar
Standardjahr ca. 74 v. Chr.
     
     
    Das Wesen, das man früher einmal unter dem Namen Sergi Chien-Chu gekannt hatte, Präsident von Chien-Chu Enterprises, Befreier versklavter Vernunftwesen und Vater der Konföderation, erwachte. Chemikalien flossen, und Elektronen kreisten, als die Maschine, in die sein Gehirn gebettet war, auf einen höheren Bereitschaftszustand schaltete.
    Er dachte das Wort Sicht und »sah« durch die Vid-Cams, die seine schon lange toten Augen ersetzten. Im Schlafzimmer war es stockdunkel, also schaltete er auf Infrarot. Die Komm-Konsole, der Warmluftkanal und die Heizdecke seiner Frau leuchteten lumineszierend grün. Er dachte das Wort Zeit, und im rechten unteren Quadranten seines Sichtfeldes erschien eine Digitalanzeige: 0544. Noch sechzehn Minuten, bis er aufstehen und zur Arbeit gehen musste. Allerdings war er bereits »auf« und stand in einer Ecke. Die kybernetische Version war nicht viel größer als sein ursprünglicher Körper, aber ein gutes Stück schwerer, und damit zu kuscheln, machte nicht viel Spaß. Deshalb hatte er sich angewöhnt, im Stehen zu schlafen.
    Chien-Chu scannte Nolas schlafende Gestalt und dachte, wie abnorm doch seine Existenz war. Als eine Herzattacke sein Leben gefordert hatte, hatte Madam Chien-Chu einen kleinen Teil ihres riesigen Vermögens dazu benutzt, ihn zurückzuholen. Die technischen Voraussetzungen dafür hatten schon lange existiert und waren ursprünglich dazu benutzt worden, Verbrecher und todkranke Bürger vom Rande des Todes zurückzuholen, damit sie dem ehemaligen Imperium als kybernetische Legionäre dienen konnten. Aber abgesehen von den hohen Kosten, die der Kauf und der Unterhalt eines kybernetischen Körpers erforderten, hinderte nichts auch andere daran, ihr Leben auf ähnliche Weise zu verlängern.
    Chien-Chu fühlte sich damit recht unbehaglich, und das erklärte auch, weshalb das Unternehmen, das immer noch seinen Namen trug, Millionen von Credits in kybernetische Forschungsarbeiten investiert hatte. Der Tag rückte näher, an dem jeder, nicht nur die Reichen, imstande sein würde, sein Leben um zehn, zwanzig oder sogar dreißig Jahre zu verlängern, je nach Zustand des Gehirngewebes der jeweiligen Person. Dann würden all diese Leute das lernen, was der Industrielle bereits wusste, dass nämlich all die körperlichen Freuden wie Essen, Trinken und Sex belanglos sind, wenn man sie mit der schlichten, ihm aber für alle Zeiten verschlossenen Wohltat vergleicht, die es bereitet, mit jemanden zu kuscheln, den man liebt.
    Doch sein Leben war in mancher Hinsicht auch besser geworden, seit Nola ihn unter dem schützenden Schleier sorgfältig gewahrter Geheimhaltung von den Toten auferweckt und damit von dem Leben befreit hatte, das er zu hassen gelernt hatte. Sie wusste, dass ihm Politik zutiefst zuwider war, dass er sich nie darauf eingelassen hätte, wenn ihr Sohn nicht von den Hudathanern getötet worden und zu befürchten gewesen wäre, dass Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen sterben würden, ehe der damals regierende Imperator endlich handelte.
    Und so hatte Nola, als jemand wie Anguar sich bereit erklärt hatte, das Amt zu übernehmen, die richtige Entscheidung getroffen. Außerdem hatte es dem Industriellen großen Spaß bereitet, seine eigene, pompöse Beisetzung im Fernsehen zu betrachten, und die große Zahl von Wesen, die sein Hinscheiden tatsächlich betrauerten, hatte ihn berührt.
    Die Anzeige sprang auf 0600, und Chien-Chu leitete die Diagnoseprogramme ein, die an die Stelle seiner morgendlichen Dusche getreten waren. Sein Bordcomputer brauchte 1,5 Sekunden dazu, um seine elektromechanischen Systeme durchzuchecken und fünf grüne Lichter im linken unteren Quadranten seines Sichtfeldes aufleuchten zu lassen. Chien-Chu

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