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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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hatten sie angenommen, dass nichts sich ändern würde. Und damit hatten sie sich getäuscht.
    Das Wasser spritzte auf, als grünschwarz gefleckte Leiber in den Fluss klatschten und sich von der Strömung stromabwärts tragen ließen. O’Neal hatte kaum Zeit, eine Warnung durchzugeben, ehe sie kämpfen musste. »Frösche! Sie lassen sich von oben herunterfallen! Die Rücken zum Flussufer, und passt auf, dass ihr euch nicht gegenseitig erschießt!«
    Von ihren mit Schwimmhäuten versehenen Füßen abgesehen sahen die Eingeborenen überhaupt nicht wie Frösche aus. Zum einen waren sie viel dünner, und dann hatten sie schlangenähnliche Köpfe und lange, bewegliche Gliedmaßen. Ihre Arme endeten in dreifingrigen Händen ohne einen Daumen, wie ihn viele zweibeinige Werkzeugnutzer hatten; dafür verfügten sie über von Haut bedeckte Knochenvorsprünge, die etwa denselben Zweck erfüllten.
    O’Neal sah, dass der Erste den üblichen Harpunenwerfer hatte, wie ihn die Waffenschmuggler lieferten, und dazu am Gürtel ein ziemlich gefährlich aussehendes Messer. Der Frosch hob die Waffe, zeigte grinsend einen Mund voller Zähne und feuerte. Ein Strom von Luftblasen folgte dem Speer, als Druckluft durch seine winzige Antriebseinheit gepresst wurde.
    O’Neals Bordcomputer identifizierte die Gefahr, ortete das Ziel und erbat Feuererlaubnis. Der Cyborg lieferte eine mentale Genehmigung und spürte den Rückstoß, als zwei Minitorpedos aus ihren Schulterwerfern schossen und davonjagten. Der linke fand die auf sie gezielte Harpune, explodierte und neutralisierte die Gefahr. Die zweite Waffe peilte den Frosch an, folgte der Kreatur durch eine Folge von Ausweichmanövern und traf. Die Explosion war gedämpft und fühlte sich an wie ein leichter Schubser. Ein Regen pulverisierter Froschfragmente trieb stromabwärts, ging auf O’Neal nieder und war dann gleich wieder verschwunden.
    O’Neal spürte, wie ein unerwartetes Gewicht auf ihren Schultern landete. Ein Eingeborener hatte sich von oben herunterfallen lassen und versuchte jetzt, ihr Halssiegel durchzusägen. Eine primitive, aber potenziell tödliche Strategie. Zum einen, weil theoretisch niemand so nahe an einen Trooper II herankommen sollte, zum Zweiten, weil ihre mit Waffen überladenen Arme nicht imstande waren, hinter ihren Kopf zu greifen, und zum Dritten, weil die Gelenkdichtungen die weichsten und somit auch am leichtesten verletzbaren Stellen ihrer Duraplast-Anatomie waren. Falls das Messer scharf genug war und sie dem Angreifer genügend Zeit ließ, hatte der durchaus eine Chance, seine Absicht in die Tat umzusetzen.
    O’Neal drehte sich um, arbeitete sich rückwärts auf das Flussufer zu und versuchte, den Eingeborenen abzukratzen. Das funktionierte nicht. Die langen, schlanken Beine des Frosches hatten sich fest verankert, und der Bursche war zäh. Der Cyborg brauchte Hilfe, und zwar schnell. Sie aktivierte ihr Funkgerät. »Führer Rot an Team Rot … ich habe einen Reiter … kann ihn nicht abschälen. Komme zu euch.«
    Kybernetische Körper waren teuer, und deshalb hatten die Männer, Frauen und Computer, die den Trooper II entworfen und gebaut hatten, sorgfältig darauf geachtet, bionische Links zwischen den Gehirnen und den elektromechanischen Körpern der Legionäre herzustellen. Deshalb verspürte O’Neal Schmerz, als der Frosch es schaffte, die erste Schicht ihres Nackensiegels zu durchschneiden. Das rote Blinken in der linken oberen Ecke ihres Sichtfeldes war ebenso redundant wie unnötig.
    O’Neal stieß eine Verwünschung aus, als sie mit dem rechten Fuß an einen Felsbrocken stieß und kopfüber in den Fluss fiel. Dem Frosch machte es nicht das Geringste aus, unter Wasser zu sein, deshalb sägte er ungerührt weiter.
    Yang hatte einen Frosch getötet, indem er ihm das Genick brach, und wartete jetzt auf den ihm entgegenstolpernden Sergeant. Im Gegensatz zu O’Neal und einigen anderen in der Kompanie machte es ihm Spaß , Geeks zu töten. Sein Psycho-Profil beschrieb das als »… typisches Verdrängungsphänomen, weit verbreitet bei militärischen Cyborgs, bei dem das Subjekt hofft, einen Teil seiner verlorenen Menschlichkeit dadurch zurückzugewinnen, dass es möglichst viele Nichtmenschen tötet.«
    Yang verspürte etwas, was sich an seinem ursprünglichen Körper als ein Grinsen manifestiert hätte, und warf sich in die Strömung. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich zurechtgefunden hatte, aber dann schlang er einen gewaltigen Arm um den Hals

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