Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
Prozent solcher Hinterhalte identifizierten, relativierte diesen Vorteil ein wenig.
Trotzdem verspürte O’Neal nicht das Bedürfnis, in einen der 3,8-Prozent-Hinterhalte zu geraten, die nicht entdeckt wurden, und hatte ihre Sensoren daher auf höchste Empfindlichkeit geschaltet, was wiederum zu häufigem Alarm führte, wenn nur schwach erkennbare Fische vorbeizogen, aber dennoch notwendig war. Nichts passierte, und ihr Marsch verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Der Cyborg sandte ein Kodesignal an die automatischen Verteidigungseinrichtungen, die die mächtigen Stützpfeiler der Basis schützen sollten, empfing den Quittungston und führte ihre Patrouille in den von Scheinwerfern beleuchteten Bereich unmittelbar unter der Plattform.
Die Schleuse im Sockel von Stützsäule sechs öffnete sich, ließ die Gruppe ein und schloss sich hinter ihr wieder. Der Wasserpegel sank, als Luft in den Schleusenraum gepumpt wurde. O’Neal spürte, wie der Aufzug sich nach oben bewegte, und war daher auf den Sprühregen von Chemikalien vorbereitet, der sich jetzt einschaltete. Ein grüner Nebel, dazu bestimmt, alle Sporen und Bakterien zu töten, die an ihren Panzern hingen.
Das einzige Problem war, dass der Nebel einiger Hilfe bedurfte, um sämtliche Fugen und Ritzen in der Anatomie eines Trooper II zu erreichen. Deshalb hoben die Mitglieder der Gruppe die Arme hoch über den Kopf und bewegten sich in einer Art schlurfendem Tanz im Kreise, wie primitive Sonnenanbeter. Khyla brauchte mit ihrem verletzten Arm Hilfe, und deshalb hätte die ganze Prozedur noch seltsamer gewirkt, wenn da jemand gewesen wäre, der sie beobachtete.
Triefend und so sauber, wie moderne Technologie sie machen konnte, verließ die Gruppe den Lift und betrat Basis Victor. Gitter dröhnten unter ihren Füßen, ein Wartungsbot glitt an der Decke entlang, und ein holoprojiziertes Abbild einer in Flammen gehüllten Granate, dem Emblem der 3 rd REI, mit den Worten Legio Patria Nostra bedeckte die gegenüberliegende Wand.
Die nächsten zwei Stunden erstatteten sie einem Second Lieutenant mit flaumigem Backenbart Bericht. Er stellte jede einzelne Frage auf seiner Liste und drehte fast durch, als die Rede auf den Hinterhalt kam, da das nicht in den Mustern vorkam, die er beachten sollte. Das Ergebnis war eine lange Reihe quälender Fragen. Die Cyborgs hatten jede einzelne davon zum dritten Mal beantwortet, als der Lieutenant sie schließlich in Frieden ließ.
Endlich frei und voll Vorfreude auf die wohlverdiente Freizeit, wurde O’Neal im Flur aufgehalten. Clubacek war klein und hager, aber wesentlich zäher, als man ihm das ansah. »Hey, Sarge, der Major will Sie sofort sprechen.«
O’Neal nickte mit ihrem gewaltigen Schädel. »Danke, Corporal … bin schon unterwegs.«
Major Harlans Büro befand sich ein Stockwerk weiter oben und war wie alle Räumlichkeiten auf Basis Victor bewusst geräumig, um Trooper IIs aufnehmen zu können. O’Neal klopfte dreimal an die Tür und meldete sich mit Namen, Rang und Seriennummer. Das eine Wort »Kommen« reichte aus, um sie eintreten zu lassen. Sie nahm Haltung an. Die Panzerjalousien standen offen und ließen das weiche, graue Licht hereinströmen. Das Mobiliar war so schlicht und spartanisch wie der Mann, dem es diente. Er hatte schütteres Haar, eine Hakennase und einen Schnurrbart, der nicht viel breiter war als ein Bleistiftstrich. »Rühren, Sergeant … willkommen zu Hause.«
O’Neal wusste ebenso wie alle anderen auf Basis Victor stationierten Legionäre, dass Harlan in der Schlacht von Algeron den Schlachtschiffen im Orbit Anweisung erteilt hatte, seine eigenen Stellungen anzugreifen, um zu verhindern, dass seine Kompanie überrannt wurde. Auf die Weise waren sowohl die Hudathaner wie auch die Überreste seines Kommandos dezimiert worden. Niemand konnte mit Sicherheit sagen, weshalb der Major sich freiwillig für eine ganze Reihe von Einsätzen wie dem hier auf Drang gemeldet hatte, aber einige behaupteten, das sei eine Art Buße, die er sich selbst für das, was er getan hatte, auferlegt hatte. Andere schworen jeden Eid, dass Harlan total verrückt sei. Was auch immer der Grund sein mochte, er war ein guter Offizier, und sie konnten von Glück reden, dass sie ihn hatten. Er lächelte. »Ich würde Sie gern auffordern, Platz zu nehmen, aber es gibt Vorschriften hinsichtlich der Zerstörung von Regierungseigentum.«
O’Neal hörte diesen Witz nicht das erste Mal, lachte aber trotzdem. »Vielen Dank, Sir,
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