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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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wenig beneidenswerte Aufgabe zugefallen, die meiste Zeit rückwärts zu gehen und gegen einen Angriff von hinten zu sichern.
    O’Neal lauschte dem Pfeifen ihrer Servos, während sie sich gegen die Strömung vorarbeitete. Die Anzeigen informierten sie darüber, dass der Fluss mit einer gleichmäßigen Strömungsgeschwindigkeit von acht Stundenkilometern floss, dass der Sichtindex den Wert sieben auf einer Zehnerskala einnahm und dass die Umgebungstemperatur 11°C betrug.
    Der Cyborg wusste, dass ein Angriff, wenn überhaupt, mit fast hundertprozentiger Sicherheit von stromaufwärts kommen würde, weil die Frösche dann die schnelle Strömung nutzen und die Streife im Vorbeischwimmen beschießen konnten. Es gab natürlich Alternativen, etwa durch das Labyrinth mit abgestandenem Wasser gefüllter Kanäle zu waten, die parallel zum Fluss verliefen, aber das hätte bedeutet, dass sie sich durch knietiefen Schlamm bewegen mussten. Und dem war eine Froschharpune durchaus vorzuziehen.
    Aufgrund dieser Überlegungen hielt sich die Gruppenführerin auf der rechten Flussseite, wo die Strömung schwächer war, und nutzte den relativ festen Boden, den ihr das mit Kies bedeckte Flussbett bot. Ihre Gehirnbox durchbrach gelegentlich die Wasseroberfläche, sodass sie das Flussgelände vor ihr und das dichte Blätterdach des Dschungels sehen konnte, der den Himmel verdeckte. Nicht dass das viel zu bedeuten gehabt hätte, es regnete nämlich heftig, und damit war es über der Oberfläche fast so nass wie im Fluss selbst. Eine beschissene Art, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, nur wenig besser als tot zu sein, und das war sie auch gewesen, als die Sanis sie zurückgerissen hatten.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Meteor in ein Habitat einschlug und dort nennenswerten Schaden anrichtete, betrug etwa eins zu einigen Millionen, hatten sie ihr erklärt, aber das hatte eines dieser kleinen Mistdinger nicht davon abgehalten, mit etwa fünfzig Kilometern in der Sekunde die High Stakes IV zu treffen und ein Loch durch die dreifache Hülle zu schlagen, durch einen großen Spielsaal zu schießen und sich in das gegenüberliegende Schott einzugraben.
    O’Neal, deren Aufgabe dort darin bestanden hatte, einen Blackjack-Tisch zu betreiben und ein wenig Bein zu zeigen, erinnerte sich an einen heftigen Windzug, der die Karten von ihrem Tisch fetzte und dazu alles andere, was nicht befestigt war, und den ganzen Kram durch ein Loch saugte, das auf der anderen Seite des Saals plötzlich aufgetaucht war.
    Leute schrien und rannten zur Tür. O’Neal hatte wie das übrige Kasinopersonal eine gründliche Sicherheitsschulung mitgemacht und wusste genau, was zu tun war. Sie trat vor die Luke, hob beide Hände und brüllte, man solle die Ruhe bewahren. Ein Dutzend in Panik geratene Gäste stürzten sich auf sie. Eine Faust von der Größe eines mittleren Schinkens traf sie am Kinn, und sie kippte nach hinten. Die Menge stürmte über sie hinweg, krachte gegen die Türen, die sich automatisch geschlossen hatten, und brach in Geschrei aus, als weitere Leute von hinten gegen sie drängten.
    Die Sicherheitssysteme funktionierten natürlich, so wie der Architekt des Schiffes das versprochen hatte, und dichteten das Loch innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen fünf Minuten ab. Demzufolge überlebten auch die meisten Insassen des Abteils. Aber drei Leute, darunter O’Neal, wurden getötet. Getötet und ins Leben zurückgeholt, wenn sie ein Leben als Cyborg akzeptierten, wenn sie sich bereit erklärten, in der Legion zu dienen, und wenn sie die Grundausbildung schafften.
    Diese Alternative zum Tod war ihr damals als eine vernünftige Entscheidung erschienen, über die man eigentlich gar nicht nachzudenken brauchte, aber jetzt war sich O’Neal da nicht mehr so sicher. Nicht nach acht langen Jahren auf Drecksplaneten wie Drang, wo sie nichts anderes zu tun gehabt hatte, als gegen jeden Geek zu kämpfen, mit dem die Konföderation aus irgendwelchen Gründen in Streit geriet, und das in einem künstlichen Körper. Nein, viel Spaß machte das nicht, und wenn man ihr noch einmal Gelegenheit gäbe, diese Entscheidung zu treffen, würde O’Neal sich ziemlich sicher anders entscheiden.
    Der Angriff kam aus der einzigen Richtung, die die Frösche bisher noch nie benutzt hatten … von oben. Obwohl alle die wie Bienenstöcke wirkenden Lehmhütten gesehen hatten, die bestimmte Flussufer säumten, und obwohl sie wussten , dass die Eingeborenen amphibisch waren,

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