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Die Stimme der Erde

Titel: Die Stimme der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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wahrscheinlich aus dem Schiffswrack erbeutet hatte. »Wenn Edward auf deinen Rat hört«, sagte sie, »wird Dienwald uns beide umbringen.«
    Burg St. Erth
    Mitten in der Nacht träumte Philippa, daß ihr eine freundliche Hand durch die Haare fuhr. Es war ein wunderbares Gefühl. Dann legte sich der Mund eines Mannes auf ihre Wange und das Kinn, berührte ihren Hals und ihre Lippen. Seine Zunge leckte an ihrer
    Unterlippe. Der Traum behagte ihr sehr, sie genoß ihn und wollte daß er nicht endete. Denn schon fühlte sie, wie der Mann ihre Brüste streichelte, wie seine harten Fingerspitzen an ihren Nippeln spielten.
    Die Männerhand wanderte weiter zu ihrer Taille und streichelte über ihren Unterleib. Sie reagierte mit Wonnegefühl. Dann spreizte er ihre Beine. Seine Finger kosten ihr Schamhaar und fühlten nach ihrem Schoß, und sie stöhnte, hob das Becken, und ein Verlangen ergriff sie ...
    Sie schlug die Augen auf und erkannte, daß es kein Traum war. Der Mann war Dienwald. Selbst im Dunkeln erkannte sie seine Züge. »Es war also kein Traum«, sagte sie.
    »Nein, Dirne, es war kein Traum. Du fühlst dich so weich an wie kein anderes Wesen.« Sie ergab sich seinen Liebkosungen und spürte, wie sie heiß und feucht wurde. Dann führte er den Mittelfinger ein. Sie schrie auf und zuckte. Denn nie geahnte Gefühle brandeten in ihr auf.
    »Pst«, sagte er, und sein Finger drang tiefer und tiefer ein. »Das tut dir doch nicht weh, Dirne? Ich merke, wie du meinem Finger entgegenkommst. Ah, da ist er, dein Unschuldsbeweis. Deine kostbare Jungfernschaft. Sie wartet nur darauf, daß ich sie attackiere.« Sein Finger blieb in ihr, bewegte sich nicht mehr, war tröstend und warm. »Gorkel hat mir erzählt, daß du gestern abend beinahe zu Tode gekommen wärst. Es tut mir sehr leid, Philippa. Ich hielt dich für gut beschützt. Leider hat sich der Mann, dem ich mein volles Vertrauen geschenkt habe, als mein schlimmster Feind erwiesen. Es tut mir sehr leid.« Er küßte ihren Unterleib, leckte daran und prüfte die Stärke ihres Jungfernhäutchens. Dann zog er seufzend den Finger zurück.
    Er legte sich auf sie, und sein Mund war über ihrem, und Philippa, erregt im Dunkel der Nacht, wehrte sich nicht.
    Seine Zunge war in ihrem Mund, erforschte ihn tastend, und nun berührten sich ihre Zungenspitzen. Dann aber löste er sich unerwartet von ihr und ließ sie allein.
    »Bitte«, flüsterte Philippa. Sie war außer sich vor Verlangen - nach etwas, das ihr noch unbekannt war.
    »Nein, Dirne«, sagte er. »Es kam nur so über mich, weil ich eine Woche lang keine Frau gehabt habe und meine Lenden vor Begierde brennen. Schlaf weiter!«
    Sie schrie auf, denn nun haßte sie ihn plötzlich. Haßte ihn, weil er ihr wieder zu Bewußtsein gebracht hatte, daß sie ihm nichts bedeutete. Dann hörte sie, wie er aus dem Zimmer ging und die Tür hinter sich zuschlug.
    Sie legte sich auf die Seite und fing an zu weinen.
    Einige Zeit später kam Dienwald zurück. Sie tat so, als schliefe sie. Er stieg neben ihr ins Bett, darauf bedacht, sie nicht zu berühren. Sie lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen und wußte, daß sie ihm und St. Erth entfliehen mußte.
    Wenn sie nur einen Weg wüßte!

11
    Am nächsten Morgen wurde Philippa durch einen Schlag auf den nackten Po geweckt. Sie fuhr hoch.
    »Ah, du bist wach. Jetzt mußt du mir einige Fragen beantworten. Ich verlasse meine Burg, und alles ist in bester Ordnung. Ich komme zurück, und mein Verwalter ist tot, und alles ist in Aufruhr. Steh auf und komm in den großen Saal!«
    Noch einmal gab ihr Dienwald einen Schlag auf den Po. Dann ließ er sie allein. Sie überlegte, was ihr geschehen würde, wenn sie ihm mit der Sense den Schädel spaltete. Dieser Unmensch!
    Im großen Saal sprach Dienwald mit seinem Narren. »Jetzt berichtest du mir noch einmal, was hier vorgefallen ist.«
    Crooky musterte seinen Herrn. Dienwald war müde und schlecht-gelaunt. Wahrscheinlich war er in höchster Eile nach St. Erth zurückgeritten. Warum? Wegen seiner Geliebten? Hatte ihm das Mädchen gefehlt? Gestern abend war Crooky nicht dabeigewesen, als Dienwald laut brüllend in den Saal gestürmt war, nachdem er von dem Torhüter erfahren hatte, daß Philippa blutüberströmt sei und überall Tote herumlägen.
    Crooky grinste. »Habt Ihr die Schweinehunde gefaßt, die Eure Ernte verbrannt haben, Herr?«
    Mit kräftigen Zähnen biß Dienwald ein Stück Brot ab. »Ja, drei haben wir erwischt. Aber sie waren tot, bevor

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