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Die Stimme des Blutes

Titel: Die Stimme des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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dir sage, oder ich schlage dich grün und blau, sobald der Priester weg ist!«
    »Bitte nicht, Mylord«, sagte sie. »Bitte, erlaßt mir die Schande! Ich bin Jungfrau. Was habe ich getan, um Euer Mißtrauen zu verdienen? Bitte, tut mir diese Schande nicht an!«
    Der Graf kümmerte sich nicht um ihre Bitten. Er war ebenso entschlossen wie erregt. Die Lenden schmerzten ihn schon vor Verlangen. Er wollte sie betasten und den Finger in ihren weichen Frauenschoß stecken. Daria spürte eine seiner breiten Hände auf ihrem Unterleib. Er hatte die Finger gespreizt und hielt sie fest. Mit der anderen Hand zog er an ihrem Wollrock, zerrte daran und zerriß ihn vor lauter Gier. Sie fühlte die kalte Luft an ihren Oberschenkeln. Sie schrie, sträubte sich und versuchte von ihm loszukommen.
    »Du sollst dich nicht wehren! Lieg gefälligst still, dann hast du es gleich hinter dir!«
    Aber sie konnte doch nicht wie ein hilfloses Wesen still daliegen, ohne sich zu rühren, ihm zu Gefallen, damit er sie demütigen, sie ansehen und betasten konnte! Nicht wenn Roland dabei war, der wie ein Wilder aussah und vor Wut fast zu platzen schien. Dann fiel ihr ein, daß Roland, wenn sie sich weiter wehrte, sich wahrscheinlich auf den Grafen stürzen würde. Und dann wäre alles verloren. Und Roland wäre dem Tod geweiht.
    So zwang sie sich, still dazuliegen. Sie schloß die Augen und bemühte sich, nicht daran zu denken, was er mit ihr vorhatte. Es fiel ihr schwer, aber sie machte keine Bewegung und erduldete still, was sie zu erdulden hatte. Der Graf war äußerst zufrieden, als er sah, daß sie sich in ihr Schicksal ergab.
    Und Roland verstand sie. Es war ihm schrecklich, mit ansehen zu müssen, wie der Graf sie abtastete. Clare zog ihr die Beine breit auseinander, und Roland sah, wie sein Finger zwischen ihren Oberschenkeln verschwand, und wußte, was er jetzt tat. Er wollte den Mann umbringen, er zitterte vor Wut, aber er wußte genau wie Daria, daß sie kaum noch eine Möglichkeit zur Flucht haben würden, wenn er seiner Wut nachgab und den Grafen auf der Stelle tötete. Er zwang sich, still dazustehen und stumm zuzusehen. Nie war ihm in seinem Leben etwas schwerer gefallen. Der Graf war rot im Gesicht vor Begierde.
    Als der dicke Finger des Grafen sich in Darias Schoß bohrte, begann sie zu wimmern. Grob fuhr er tiefer hinein, und sie schrie vor Schmerz. Er sah sie böse an und drang noch tiefer ein. Er weitete den Eingang für sein Geschlecht, denn jetzt war er entschlossen, sie bald zu vergewaltigen, komme was da wolle.
    Schließlich zog er den Finger heraus, und seine Hand kam unter ihren Röcken wieder zum Vorschein. Er zog ihr das Kleid über die Beine. »Sie ist noch Jungfrau«, sagte er und sah ihr dabei ins Gesicht. »Mach die Augen auf! Ich nehme dich zur Frau, und du wirst mir gehorsam und treu sein, denn ich bin dann dein Ehemann und Herr. Hast du mich verstanden, Daria?«
    Der Graf erhob sich. »Steh jetzt auf und bring deine Kleider in Ordnung! Pater, Ihr seid mein Zeuge, daß sie noch Jungfrau ist. Der Beweis ist erbracht, und wir werden sie nun allein lassen.«
    Roland sah die Ausbuchtung im Waffenrock des Grafen, wo sich sein steifes Glied gegen den Stoff drängte, und fast hätte er sich jetzt noch auf ihn gestürzt.
    Er vermied es, Daria anzusehen. Er hätte den Ausdruck des Schmerzes in ihrem blassen Gesicht nicht ertragen. Er zwang sich zu einem Nicken und bedeutete dem Grafen, vor ihm das Schlafzimmer zu verlassen. Tief im Inneren wußte er, daß der Mann zurückkommen würde, um ihr Gewalt anzutun. Wenn Pater Corinthian, der Benediktinerpriester, nicht dabei gewesen wäre, hätte der Graf sie jetzt schon vergewaltigt. Aber er würde zurückkommen. Noch heute nacht. Roland wußte es. Er mußte sie vorher aus Tyberton wegschaffen, oder er hatte in seiner Mission versagt.
    Als die Männer weg waren, stand Daria mühsam auf und rannte dann zur Tür. Behutsam öffnete sie sie einen Spaltbreit und spähte hinaus. Niemand mehr zu sehen. Sie zog sich zurück und schloß die Tür. Sie hatte keinen Schlüssel, um abzuschließen. Und sie hatte keine Ahnung von Rolands Fluchtplan. Sie wußte nur, daß er sie holen würde. Erregt ging sie hin und her. Sie fühlte sich tief beschämt und entehrt und merkte gar nicht, daß ihr die Tränen über das Gesicht strömten, bis Ena ins Zimmer schlüpfte und sie offenen Mundes anstarrte.
    »Er hat dich vergewaltigt! Und dieser elende Priester war dabei! Ich wußte von vornherein, daß er

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