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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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jeden Tag, wie sich die Leute ändern. Den einen Tag kannst du dich voll auf sie verlassen, am nächsten schneiden sie dir wegen einem Paar Socken die Kehle durch.«
    Sam biss die Zähne zusammen. »Ich habe es satt, mich terrorisieren zu lassen. Wenn das unsere beste Spur ist, dann sollten wir den Kerl einmal besuchen.«
    »Ist das wirklich klug?«, fragte Zack. »Vielleicht sollten wir …«
    »Er wird uns sagen, was er weiß«, versetzte Sam. »Dafür werde ich sorgen, verdammt noch mal.«

86
    »Parker?« Walt Toler stützte sich auf den Ladentisch, und sein Walross-Schnurrbart zuckte unter der Knollennase.
    »Zack Parker«, sagte Hogan.
    Detective Preston nahm eine Flasche Birnenschnaps vom Regal, in der eine ganze gelbe Birne im Alkohol schwamm. »Wie machen sie das?«, fragte er.
    Hogan sah ihn vorwurfsvoll an.
    »Sie lassen die Birne in der Flasche wachsen und füllen dann den Schnaps ein«, erläuterte Toler.
    »Im Ernst?«
    Hogan räusperte sich laut. »Parker?«, wiederholte er.
    Toler schnippte mit den Fingern. »Piggy Parker, Piggy Parker.« Er grinste, als er sich erinnerte. »Ein dünner dunkelhäutiger Junge. König der Nerds. Ironman hat ihn immer damit aufgezogen.«
    »Das war in der Highschool?«, fragte Hogan nach.
    »Verdammt, ja.« Toler grinste. »Wir waren die Könige auf den Gängen. Ironman hat sich in der Pause gern mal Piggy Parker und seine Kumpels vorgeknöpft.« Er lachte laut. »Wir haben ihnen das Leben zur Hölle gemacht.«
    »Parker wurde Chirurg«, erwiderte Hogan kalt.
    Toler zuckte mit den Achseln. »Schön für ihn.«
    Preston stellte die Flasche mit dem Birnenschnaps auf den Ladentisch. »Kannte Parker auch Sam White?«

    »Könnte sein, aber sie waren sicher nicht befreundet oder so. Nerds und Theaterfreaks hatten nichts gemeinsam.« Toler tippte den Birnenschnaps in die Kasse ein, zog zwanzig Prozent ab und nahm zwei von den drei Scheinen, die Preston ihm hinhielt.
    »Das ist ein Geschenk für meine Frau«, sagte Preston zu Hogan, als sie das Geschäft verließen. »Die Birne da drin wird ihr gefallen.«

87
    Beim Eingang zum Tunnel schloss Zack zu Sam auf. Es goss mittlerweile in Strömen, und die Stadt war in tristes Grau getaucht.
    Zack griff nach seinem Arm. »Wir brauchen einen Plan.«
    »Ich habe einen.« Sam löste sich aus Zacks Griff, dann trat er aus dem Tunnel und zwängte sich durch die Lücke im Zaun.
    Zack folgte ihm, und der Regen bearbeitete seine kühle Haut wie mit stumpfen Nadeln.
    »Wir können nicht einfach so hineinplatzen«, sagte er.
    »Warum nicht? Wir sind doch alte Freunde von der Highschool.«

    »Aber wir wissen doch gar nicht sicher, ob er es ist«, erwiderte Zack.
    Sam blieb stehen und wirbelte herum, alle Muskeln angespannt. Bevor Zack reagieren konnte, packte ihn Sam am Revers und zog ihn so dicht heran, dass sich ihre Nasen fast berührten.
    »Ich werde nicht länger zusehen, Zack«, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Er ist der Einzige, der zu uns beiden einen Bezug hat. Dieser Scheißkerl wird mir sagen, wo meine Familie ist, sonst fliegt er aus dem Fenster. Bist du dabei, oder soll ich es ohne dich machen?«
    Der dichte Regen prasselte gnadenlos nieder, und es war, als wären die beiden Männer allein inmitten der Welt, durch Sams Zorn aneinandergebunden.
    »Ich bin dabei.«
    Sam ließ ihn los, und sein Zorn verging langsam wieder. Er klopfte Zack auf die Brust und strich das ruinierte Revers des Jacketts glatt.
    »Du bist echt am Arsch«, sagte er leise.
    »Das sind wir beide«, stimmte Zack zu.
    »Dann sorgen wir dafür, dass jemand dafür bezahlt.«

88
    Detective Preston nahm den durchsichtigen Plastikschutz von seinem Stetson und schüttelte ihn aus. Die Wassertropfen spritzten in alle Richtungen, sodass drei Ermittler vom Raubdezernat, die am Nebentisch saßen, etwas abbekamen.
    »Hey!«, riefen sie im Chor.
    »Sorry, Ladys«, entschuldigte sich Preston grinsend. »Manche von uns können eben nicht den ganzen Tag in einem leeren Einkaufszentrum verbringen, wo es schön trocken ist.«
    Hogan verdrehte die Augen.
    »Was willst du jetzt machen?«, fragte Preston.
    »Jetzt kümmere ich mich erst einmal um die Parkers, um zu sehen, ob … hier haben wir es ja … nett.«
    »Was?«
    »Dr. Parker besitzt einen silbernen Mercedes E320 Diesel.«
    »Unser geheimnisvoller Mercedes?«
    »Ich werde die Daten in die Fahndungsmeldung geben.« Hogan wandte sich wieder dem Polizeibericht aus San Diego zu, in dem es um die Vorwürfe der

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