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Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
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wählerisch. Er handelt mit den Chinesen, den Russen und den Europäern. Dieser Raubüberfall war eine gewagte Sache, aber ich will mich jetzt nicht auf Spekulationen einlassen, wer am ehesten die Eier dafür haben könnte.
    »Haben Sie Namen?«, wollte Hogan wissen.
    »Mmmm«, zögerte Calico. »Was haben Sie für ein Interesse an der Sache?«
    »Wir interessieren uns für den Sicherheitsmann, aber wegen einer Sache, die nichts damit zu tun hat.«
    »Gar nichts?«
    »Im Moment nicht«, antwortete Hogan achselzuckend. »Aber das ist alles noch nicht so klar.«
    »Aber wenn Sie Klarheit in den Fall bringen?«
    »Dann rufe ich bestimmt an.«
    »Sie wissen ja, ich gehe spät ins Bett.«
    Hogan blickte zur Seite, seine Kehle fühlte sich plötzlich trocken an. »Die Namen?«
    Calico lachte. »Ich schicke Ihnen das Material rüber.«

89
    Preston kam mit einem großen braunen Umschlag zurück, der die Original-Polizeiberichte über die Vergewaltigung von 1984 enthielt.
    Hogan trat zu ihm an den Schreibtisch. »Ironwood?«
    »Ironwood und dein Freund, der Wikinger.«
    »Oh, Gott.«
    »Es wird noch besser.«
    »Ja?«
    »Der Schauspieler kommt auch vor.«
    Hogan blinzelte überrascht. »War er ein Verdächtiger?«
    »Er hat es vielleicht gar nicht gewusst«, antwortete Preston. »In dem Bericht steht, dass sie ihn zuerst nicht finden konnten, aber dann stellte sich schnell heraus, dass er nichts damit zu tun hatte. Das Opfer gab an, dass sie mit ihm einverständlichen Sex hatte, bevor sie auf der Party so stockbesoffen war, dass sie das Bewusstsein verlor. White musste nicht vor Gericht erscheinen.«
    »Aber Ironwood und Toler?«
    »Es wurden DNA-Spuren gefunden, die beide belasteten, aber das war 1984, also drei Jahre vor der ersten Verurteilung aufgrund von DNA-Spuren. Diese Beweismittel landeten nie vor Gericht, und die Aussagen der beiden haben schließlich zur Verurteilung geführt.«
    Hogan kratzte sich am Kinn. »Also, von den drei Verdächtigen wird einer zu Hause ermordet, einem wird
bei einem Raubüberfall fast der Schädel eingeschlagen, und einer ist auf der Flucht, nachdem sein Haus in die Luft geflogen ist.«
    »Du vergisst den vierten«, sagte Preston.
    »Den vierten?«
    »Den, der ins Gefängnis ging.«

90
    Zack und Sam traten völlig durchnässt ins Foyer der Firma The R Project. Während der kurzen Fahrt waren ihre Kleider kaum getrocknet, und Zacks Seidenanzug klebte an ihm wie ein feuchtes Papiertuch.
    Die Rezeptionistin, eine stämmige Frau Mitte fünfzig, musterte sie mit einem spöttischen Lächeln, doch ihr Blick war hart und misstrauisch.
    Sam strich sich mit der Hand durch das dunkle Haar und setzte sein Filmstarlächeln auf.
    »Wir wollen Alan besuchen«, begann er. »Sagen Sie ihm, Zack und Sam sind da.«
    »Erwartet Mr. Robertson Sie?«
    Sam lachte freundlich. »Nein, wir wollen ihn überraschen. Wir sind alte Freunde.« Sam zeigte mit dem Daumen auf Zack hinter ihm, der verzweifelt versuchte, seinen Anzug auszuwringen. »Zack ist gerade aus
San Diego gekommen. Sie haben zusammen den Computerclub in der Highschool gegründet, aus dem sich praktisch diese Firma entwickelt hat. Er will uns bestimmt sehen.«
    Die Frau musterte Zack argwöhnisch.
    »Wir sind in den Regen gekommen«, fügte Sam gut gelaunt hinzu. »Im Moment sieht er eher wie eine ertrunkene Ratte aus, und nicht wie ein Top-Chirurg, nicht wahr?«
    »Allerdings«, sagte die Frau. »Ich will sehen, ob Mr. Robertson zu sprechen ist.«
    »Danke. Das ist nett von Ihnen.« Er schenkte der Frau noch ein Hollywood-Lächeln, doch sie war immun gegen seinen Charme.
    Das Foyer war in einem nautisch anmutenden High-Tech-Look gestaltet; hochmodernes Design mit viel Glas und Stahl.
    Unter dem glänzenden schwarzen Marmorboden schimmerten zu Sams Erstaunen grüne Nullen und Einsen durch.
    Sam wies Zack darauf hin, der sofort lächelte.
    »Das ist Binärcode«, erläuterte Zack. »So wie ich Alan kenne, verbirgt sich da bestimmt eine Botschaft dahinter.«
    »Ach ja? Ich dachte, das wären kleine grüne Fische.«
    Sams Blick fiel auf ein verglastes Büro über dem Foyer. Drinnen saß ein Managertyp mit aufgerollten Hemdsärmeln und leicht schief sitzender Krawatte an einem dicken gläsernen Schreibtisch. Er telefonierte; sein Gesicht sah angespannt und müde aus.
    »Das ist Alan«, sagte Zack.

    Die Empfangsdame räusperte sich. »Es tut mir leid, aber Mr. Robertson telefoniert noch.«
    »Ja, das sehen wir«, sagte Sam geistesabwesend.
    Die

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