Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stimme des Daemons

Die Stimme des Daemons

Titel: Die Stimme des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grant McKenzie
Vom Netzwerk:
war nicht die Frau, für die er sie gehalten hatte.
    Mit einem frustrierten Seufzer zog er ein kleines Fläschchen Feuerzeuggas hervor und goss den Inhalt über die Decke. Die Frau rührte sich nicht, nicht einmal als er ein angezündetes Streichholz auf die Decke warf.
    Lucas ging hinaus und schloss die Tür ab, als die
Decke mit einem explosionsartigen Geräusch Feuer fing.
     
    Lucas kehrte in sein Büro zurück. Die fensterlose Zelle war karg eingerichtet – mit einem einfachen Teppich, einem Schreibtisch und einem Sessel. Auf dem Schreibtisch stand ein High-End-Laptop mit 17-Zoll-Bildschirm.
    Er schaltete den Computer ein und glitt mit den Fingern über die Tasten, um einen Blick in sein komplexes System zu werfen.
    Acht Fenster öffneten sich auf dem Desktop, alle mit Live-Bildern von seinen Sicherheitskameras. Er runzelte die Stirn, als er ein wohlbekanntes Auto über die grüne Wiese hinter der Union Station brausen sah. Er vergrößerte das Fenster, sodass es den ganzen Bildschirm ausfüllte.
    Als der Wagen anhielt und drei Männer ausstiegen, griff Lucas wütend nach seinem Telefon.

107
    Zack, Sam und Davey stiegen aus dem Mercedes und liefen zum Drahtzaun. Sie waren allein; in diesem abgelegenen Winkel des Parks hielten sich nie viele Leute
auf – schon gar nicht an einem verregneten Nachmittag wie diesem.
    Davey lief voraus, grinsend wie ein kleiner Junge in Disneyland. Sein strahlendes Gesicht zeigte deutlich, wie sehr er es genoss, wieder als Kumpel und rechte Hand von Sam in Erscheinung zu treten, so wie einst in den unbeschwerten Tagen der Highschool.
    Als Sam zum Zaun kam, klingelte sein Handy. Er und Zack blieben wie angewurzelt stehen und sahen einander besorgt an.
    Sam zog das Handy aus der Tasche und drückte die Empfangstaste.
    »Du hast mich angelogen, Sam«, sagte die verfremdete Stimme.
    »Inwiefern?«
    »Du hast Davey nicht getötet.«
    Sam hielt den Atem an und blickte sich rasch um. Auf einem Mast, etwa zweieinhalb Meter über dem Eingang zum Tunnel, erblickte er eine kastenförmige Sicherheitskamera.
    »Du hast nicht gesagt, dass ich ihn töten soll«, entgegnete Sam in ruhigem Ton. »Ich sollte ihn anzünden, damit du ihn schreien hörst. Das habe ich getan.«
    Ein wütendes Zischen kam aus dem Telefon. »Glaubst du, du kannst mich verarschen, Sam? Das wird dich etwas kosten.«
    Sam schluckte schwer, seine Willenskraft begann zu schwinden.
    »Ich habe deine Tochter hier bei mir, Sam.«
    »Tu ihr nichts«, platzte Sam heraus. »Bitte.«
    »Es liegt an dir, Sam. Hast du noch deine Pistole?«

    »Ja.«
    »Zeig sie mir.«
    Sam nahm das Handy rasch in die linke Hand und zog mit der rechten den Revolver aus der Westentasche. Er hielt ihn in die Kamera.
    Neben ihm spannte sich Zack unwillkürlich an, als ihm klar wurde, dass sie mitten auf der Wiese standen, die sie auf dem Bildschirm in Vadiks unterirdischem Büro gesehen hatten.
    Davey stand verwirrt am Zaun und kratzte sich am Kopf.
    »Sehr gut«, sagte die Stimme. »Also, du willst nicht, dass deiner Tochter etwas zustößt, ist das richtig?«
    »Ja.« Unwillkürlich traten Sam Tränen in die Augen, die seinen Blick verschleierten.
    »Dann musst du auch etwas für mich tun. Eine dritte Aufgabe. Bist du dazu bereit?«
    »Ja«, sagte Sam schnell. »Egal, was es ist.«
    »Aber diesmal keine Tricks.«
    »Nein.«
    »Vergiss nicht, dass ich dich beobachte.« Er hielt kurz inne. »Töte Zack.«
    »Was?«, stieß Sam hervor und starrte Zack mit Panik in den Augen an.
    »Ich wiederhole mich nicht gern, Sam. Aber wenn du einen Anreiz brauchst …«
    »Daddy!«, tönte eine Stimme aus dem Telefon.
    »MaryAnn!«, schrie Sam zurück.
    »Rührend«, sagte die Stimme. »Jetzt töte Zack, bevor ich die Geduld verliere.«
    Sam richtete die Waffe auf seinen Freund.

    Zack starrte ihn mit großen Augen an.
    »Es tut mir so leid.«
    »Großer Gott, Sam.« Zack hielt die Hände hoch.
    Sam zögerte. »Ich kann nicht anders.«
    Ein resignierter Ausdruck trat in Zacks Gesicht, und er ließ langsam die Hände sinken. »Deine Tochter?«
    »Dein Leben für das ihre.«
    Zack sah seinem Freund in die Augen. »Tu es, Sam. Du tust mir einen Gefallen damit.«
    »Gott, Zack. Ich … ich …«
    »TU ES!« Zacks Gesicht war von Zorn gerötet.
    Sams Revolver zitterte in seiner Hand, und Tränen liefen ihm über die Wangen. Er zögerte immer noch.
    »Tu es, Sam«, flehte Zack mit bebender Stimme, und er griff in seine Tasche und zog seine eigene Pistole hervor. Er richtete

Weitere Kostenlose Bücher