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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatte, würde er den nächsten Hochgeschwindigkeitstransport nach Reides nehmen. Der Hauptshuttlehafen der Hauptstadt lag ein beträchtliches Stück außerhalb. Nachdem er schon mehr als einmal gezwungen gewesen war, sein abgestelltes Shuttle unter viel widrigeren Umständen zu erreichen, hegte er keinen Zweifel, dass er schließlich an Bord gelangen würde.
    Jedoch war es zunächst schön, dass er sich in dem privaten Mietfahrzeug zurücklehnen und entspannen konnte, als es Memeluc verließ und in Richtung Hauptstadt beschleunigte. Während er den Repeller beim Verleih abgeliefert und Vorkehrungen für die Weiterfahrt getroffen hatte, war von seinen Verfolgern nichts zu sehen gewesen. Noch hatte er irgendetwas Verdächtiges in seiner unmittelbaren Nähe bemerkt, keinen auf ihn gerichteten Hass, keine Mordlust, keine Wut, keinen Vernichtungswillen, nur das gleichmäßige Gefühlsgemenge von Städtern und Landbewohnern, von welchen Letztere viel ausgeglichener und mental nicht so unangenehm waren wie die hektische Gefühlswallungen ausstrahlenden Städter.
    Der Transport würde ihn direkt zum Flughafen von Reides bringen. Da er sein eigenes Shuttle besaß, würde er für den Weg durch die Ausreise nur ein paar Augenblicke brauchen. Einmal in der Luft würde ihm keiner mehr Ärger machen können. Wenn es jemand versuchte, standen ihm eine Anzahl von Mittel zur Verfügung, mit denen sich ein Abfangen verhindern ließ. Er fühlte sich in dem selbststeuernden Miettransporter so sicher, dass er sich gestattete, in einen sanften Schlummer zu fallen, während die in weitem Umfang unverdorbene Landschaft von Goldin IV an dem einzelnen Plexalumfenster vorbeiwischte.
    Es war ein Fehler.
    Kein tödlicher. Durchaus nicht. Keine rätselhafte, weit entfernte Quelle sandte ihre Gedanken über galaktische Grenzen hinaus, um seine Auffassungskraft und geistige Gesundheit zu testen, sondern seine Gedanken rasten durcheinander und Träume wühlten ihn auf, während er sich in dem Polstersitz unruhig von einer Seite auf die andere drehte und warf. Wie immer machtlos gegenüber solchen Momenten ihres Herrn, konnte Pip nur eingerollt neben ihm liegen, ihn ängstlich züngelnd anblicken und den dreieckigen Kopf hin und her schwenken. Die verstörenden Träume ihres Herrn waren die einzigen Widersacher, die sie weder mit Bissen noch mit Gift angreifen konnte.
    Von der angenehmen Stimme des Transporters, die ihm seine Ankunft mitteilte, wurde Flinx wach. Er fand sich zusammengekrümmt auf dem Boden wieder, unter den Armen durchgeschwitzt und mit einem Schweißfilm auf Stirn und Nacken. Er hatte Herzklopfen, doch gingen diesmal damit nicht diese extremen Kopfschmerzen einher, bei denen er am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand rennen und sich bewusstlos schlagen wollte, nur um die Schmerzen nicht mehr zu spüren. Er fummelte in den Taschen seines Gürtels, bis er sein Medipack gefunden hatte. Fünf Minuten nachdem er die entsprechende Kapsel geschluckt hatte, ließ das Hämmern hinter der Stirn allmählich nach. Zehn Minuten später bog der Transporter in die Pendlerstation des Shuttleports ein.
    Die Male, wo er sein schlafendes Bewusstsein unerwartet ins Unendliche hinausgetrieben fand, blieben selten. Es waren die schlichteren Träume, die mittlerweile an ihm zehrten. Immer öfter hatte er Probleme, gut durchzuschlafen. Albträume, die alles überstiegen, was er während seiner Jugend auf Moth erlebt hatte, quälten ihn mit beunruhigender Regelmäßigkeit. Außerstande, die Dämonen auszutreiben, die ihn befielen, machte ihn die Kombination aus Schlafmangel und stechenden Kopfschmerzen angespannt und reizbar und verringerte sein klares Denkvermögen. Letzteres fürchtete er am meisten. Da ihn diverse Leute einsperren, wissenschaftlich untersuchen oder umbringen wollten, war Geistesklarheit eine Verteidigungswaffe, die er keinesfalls verlieren durfte.
    Wie zur Betonung, dass er sogar jetzt, wo er seine Lage überdachte, geistig nicht auf der Höhe war, musste ihn der Transporter erinnern, dass sie am programmierten Zielort angelangt waren. Und wenn er keine Wartegebühren bezahlen wollte, sei es für ihn Zeit, das Gefährt zu verlassen.
    Das tat er, nachdem er sich seiner kompakten Reisetasche und seines noch kleineren Gefährten versichert hatte. Pip blieb als muskulöser Wulst unter seinem Hemd außer Sicht, weil ihr Anblick die anderen Reisenden erschreckte. Hochgiftig wie sie war, hätte sie keinesfalls mit Passagieren in einem

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