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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Gesicht. »Obwohl vermutlich keine Eile besteht, solange er nicht den Versuch unternimmt, zu verbreiten, was er weiß.«
    »Er scheint im Gegenteil zum Schweigen geneigt zu sein«, bemerkte sein Kollege aufmunternd.
    »Um so besser für unsere Zwecke.« Die andere Frau wusste, dass man ihn trotzdem töten würde. Es gab keine Gewissheit außer der des Todes, und das wusste sie als Mitglied des Ordens besser als jeder andere.
    »Wenn er über die private Abflughalle abgereist ist«, sagte der Gruppenälteste, »hat er Zugang zu einem privaten Sternenschiff. Ich frage mich, wem es gehört. Angesichts seines Alters wohl kaum ihm selbst, nicht wahr?«
    »Vielleicht hat er es leihweise von einem großen Handelshaus. Augenscheinlich besitzt er mächtige Freunde, da er den Behörden des Commonwealth so lange entgehen konnte.«
    »Es ist gleichgültig.« Der Älteste deutete auf die belebte Passagierhalle. »Gehen wir etwas essen. Ob mächtige Freunde oder nicht, er hat zu sterben. Wenn sich jemand einmischt, wird er sein Schicksal teilen müssen.«
    »Das Schicksal, das uns alle ereilt«, fügte die Frau befriedigt hinzu.
    »Seltsam, nicht wahr«, murmelte der Älteste, als er sich zum Gehen wandte, »wie unsere Kollegen, beide erfahrene Flieger, so plötzlich von Höhenangst befallen wurden?« Er sann über dieses Rätsel nach, während er mit seinen Gefährten sprach. »Das bedarf genauerer Untersuchung.«
    Die fünf schlenderten auf den belebtesten Bereich des Raumhafens zu. Sie trugen saubere, unauffällige Kleidung und zogen keinerlei Aufmerksamkeit auf sich. Sie hätten eine Gruppe von Freunden sein können, die zusammen Urlaub machten, oder Mitglieder einer Großfamilie, die ihre weit verstreute Verwandtschaft besuchen wollten, oder einfach Einheimische, die sich an einem Nachmittag vergnügen und die vielen Geschäfte und Restaurants des Raumhafens frequentieren mochten.
    Gewiss sahen sie nicht aus wie glühende Anhänger der äußersten Vernichtung.

4
     
    In der stattlichen Prozession vor dem strahlenden Hintergrund der Sterne driftend – separat für sich und kleiner als die zahlreichen anderen Schiffe im Orbit – erwartete die Teacher seine Ankunft. Sein Schiff war anspruchslos genug, um harmlos zu erscheinen, und groß genug, dass sich eine Person, die wochenlang durch die Tiefen des Raums jagte, nicht langweilte. Für jemanden, der es im letzten Anlaufhafen bemerkt hatte, wäre es jetzt nicht wiederzuerkennen.
    Wie immer hieß es Flinx gemäß Programmierung mit Musik willkommen. Das wogende Eröffnungsglissando von Retsoffs zweiter Soiree für Bandalon und Orchester schmeichelte seinen Ohren, während er zielstrebig von der Andockbucht auf die Brücke ging. Pip löste sich freudig von seiner Schulter und schoss, froh wieder zu Hause zu sein, durch die Luft. Als er durch die Wohnräume und die Entspannungslounge mit dem rauschenden Wasserfall und den Fontänen kam, neigten sich die Wedel und Blätter einiger Pflanzen, die von dem unter Edikt stehenden Planeten namens Midworld stammten, in seine Richtung. Diese sichtbare Reaktion überraschte ihn nicht mehr. Er war zu der Überzeugung gekommen, dass Pflanzen auf äußere Reize erstaunliche Reaktionen hervorbringen konnten. Das war eine persönliche Entdeckung, die er eines Tages, wenn er Zeit dazu hätte, näher erforschen wollte.
    Eingestellt auf seine Stimme, begrüßte ihn die einzigartige KI des Schiffes auf der kompakten Brücke. Er ließ sich im Pilotensitz nieder und betrachtete das Sternenfeld hinter der gekrümmten Sichtluke. Das tiefe Brummen von Pips Flügeln hörte auf, als sie sie zusammenfaltete und eine bequeme Ruheposition auf einer ihrer Lieblingskonsolen einnahm – eine der wenigen, die Wärme abgaben. Pip blockierte dadurch die Linse des Overheadprojektors, doch Flinx brauchte ihn im Moment nicht.
    »Welche Instruktionen, o Meister tausendfacher Verwirrung? Und wie war Ihr Aufenthalt auf dem schönen, malerischen Goldin Vier?«
    Die Ironie sowie die angenehme weibliche Stimme wurden von der anspruchsvollen KI nach Belieben verwendet. Sie gab sich Mühe, ihren Tonfall zu variieren, um ihn bei Laune zu halten. Er hätte stattdessen etwas Gewöhnliches, weniger Prickelndes einsetzen können, entschied sich aber, die KI machen zu lassen. Ihr Tenor passte zu seiner Stimmung.
    Und noch viel mehr traf es unangenehm nah an den wunden Punkt.
    »Die ersten Wochen waren sehr erfreulich. Es ist eine angenehme Welt. Aber in den letzten paar Tagen

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