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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schlange gesehen, und das ist Scrap. Die andere gehört dir?«, fragte er Flinx.
    »Das ist Scraps Mutter«, erklärte Clarity, bevor Flinx dazu kam, etwas zu erwidern. Ihre innere Reaktion auf Ormanns Erscheinen war ambivalent, wie er mit verhaltener Freude bemerkte. Er nahm auch das als vielversprechendes Zeichen.
    Dass er und Clarity etwas gemeinsam hatten, passte Ormann nicht. Nach außen hin war er so herzlich wie zuvor. »Nun, Philip – woher kennt ihr beide euch? Sie hat mir ein paar Dinge aus ihrer Vergangenheit erzählt. Habt ihr gemeinsam auf Longtunnel geforscht?«
    »So ähnlich«, antwortete Flinx wahrheitsgemäß. Drüben hatte Pip den Kopf gehoben und blickte starr zu ihnen herüber, bereit auf das geringste Anzeichen von Feindseligkeiten gegen ihren Herrn zu reagieren.
    Ormann nickte herablassend. »Wenn sie Namen von Mitarbeitern erwähnte, dann immer von irgendwelchen Vorgesetzten, nie von jüngeren Kollegen. Welche Position hattest du inne?«
    »Philip hat allgemein Informationen gesammelt«, erzählte Clarity und kam Flinx erneut zuvor.
    Diese Auskunft schien Ormann zu freuen. »Feldforscher. Gut«, fuhr er aufgeräumt fort. »Wo wäre die Forschung ohne Feldforscher, wie? Jedes Heer braucht Fußsoldaten. Wo wäre ich, ein stellvertretender Vorsitzender von Ulricam, wenn ich nicht die hundertfache Unterstützung durch Fließbandarbeiter hätte? Nicht wahr, Philip?«
    »Vollkommen richtig«, pflichtete Flinx bei, der sich nicht schämte, der Meinung zu einer Sache zuzustimmen, die ihn nicht im Geringsten interessierte.
    »Wie geht es mit dem Kerijen-Projekt voran, Clarity, Liebling? Du machst mit Armansire weiterhin Fortschritte?«
    »Wir arbeiten noch an den Düften und warten auf eine neue Serie von Codes, die aus Mantis kommen soll. Aber es geht voran.«
    »Schön, schön.« Die Andeutung eines echten Lächelns ersetzte das falsche. »Bleibt es bei unserer Verabredung zum Essen heute Abend? Soweit ich weiß, gibt es bei Fragonard Rosa Fisch in Pfeffersauce.«
    Sie zögerte und bedachte ihn mit einem bittenden Blick. »Können wir das um ein, zwei Tage verschieben, Bill? Philip und ich haben uns allerhand zu erzählen.«
    »Natürlich, natürlich!« Hinter Ormanns verknittertem Gesichtsausdruck kochte es. »Nehmt euch Zeit und schwelgt in Erinnerungen. Und wo wir gerade davon reden, nimm dir doch den Rest des Tages frei. Ich werde dafür sorgen, dass das beim Personalchef klargeht.«
    »Danke, Bill«, sagte sie dankbar. »Das ist lieb von dir.«
    »Wie lange habt ihr euch eigentlich nicht gesehen?«, fragte er im Plauderton und blickte zwischen den beiden hin und her. Derweil wollte Pip ihre Flügel ausbreiten. Flinx schoss ihr einen beruhigenden Blick zu. Sie gehorchte, blieb aber wachsam.
    »Sechs Jahre«, sagte Clarity.
    »Eine lange Zeit«, meinte Ormann und kam gleich besser mit ihrer Absage des Abendessens zurecht. »Dann habt ihr euch ja wirklich viel zu erzählen. Ich würde mich euch anschließen«, fügte er väterlich hinzu, »aber ich wäre nur das fünfte Rad am Wagen und könnte gar nicht mitreden. Geht nur und macht euch einen schönen Abend.« Er beugte sich zu Clarity. »Der Rosa Fisch kann warten.«
    Eine Unmenge widerstreitender Emotionen durchfluteten Flinx, als sich die beiden küssten. Es war nur ein höflicher Kuss, aber was sollte anderes stattfinden, wenn ein Dritter dabei war? Von der Oberflächlichkeit des Kusses konnte man nicht unbedingt auf einen Mangel an Gefühlen schließen. Ormann war ganz sicher sehr in Clarity verliebt. Man brauchte auch kein Empath zu sein, um das zu erkennen. Flinx wünschte William Ormann nichts Böses, ihm war nur wichtig, wie Clarity über die Beziehung dachte, nicht er.
    »Wir sehen uns später«, sagte Ormann liebevoll zu ihr. Während er sich zum Gehen wandte, lächelte er umgänglich auf Flinx herab. »Was sagtest du noch gleich, woher du kommst, Philip?«
    »Von Moth«, antwortete Flinx ehrlich.
    Ormann runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, dass ich schon mal davon gehört habe. Ist das bei Eurmet?«
    Flinx schüttelte den Kopf. »Das ist eine Außenpostenwelt der Klasse fünf. Ziemlich rau. Umgeben von gravitatorisch unterbrochenen Ringen.«
    »Ah, jetzt erinnere ich mich«, meinte Ormann gut gelaunt. »Der geflügelte Planet. Ich habe Bilder gesehen. Rau trifft wohl zu, schätze ich. Angesichts dieser Wurzeln sind Sie offenbar gut geraten.«
    Flinx lächelte zurück. Pip erhob sich von dem Tisch. Auf das tiefe Brummen drehten

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