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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sicher, ob ich überhaupt intelligenter bin als du, Flinx.«
    »Und du fühlst dich hier wohl?«, fragte er. »Mit deiner Arbeit und deinem Leben auf Nur?«
    Diese Frage war leichter zu beantworten. »Wer wäre das nicht? Das ist New Riviera, der Paradiesplanet, hier wurde das Beste von Mutter Erde konzentriert und dann wie eine feine Lasur über eine ganze Welt gezogen, anstatt nur über einen kleinen Landschaftsteil.«
    »Ich habe nicht nach den Werbetexten der Handelskammer gefragt.« Er sah ihr in die Augen. »Sondern nach dir.«
    »Und ich kann nichts Schlechteres sagen. Ich bin hier glücklich, Flinx.« Sie erwiderte ohne auszuweichen seinen Blick. »Das ist viel besser, als wenn ich den Rest meines Lebens in einem kleinen Sternenschiff verbringen müsste, das von einem Planeten zum nächsten jagt, um Ungewisses auszugraben und Unsichtbares zu durchschauen.«
    Er presste wissend die Lippen zusammen. »Sechs Jahre und du hast dich nicht verändert. Diese Haltung ist ein Grund, weshalb ich schließlich wiederkomme, um dich zu sehen.«
    »Und was ich gesagt habe, ist die Wahrheit, und darum glaube ich auch nicht, dass ich je wieder wie vorher mit dir zusammen sein könnte.«
    Er wandte seinen Blick den blühenden Pflanzen vor dem Fens ter zu. Midworld in Miniaturausgabe, dachte er. Nur eines fehlte.
    »Ich habe nie gesagt, dass ich ewig das Commonwealth bereisen will. Ich bin durchaus imstande, mich irgendwo niederzulassen und ein normales Leben zu führen.«
    Sie musste lächeln. »Ich brauche kein empathischer Telepath zu sein, um zu wissen, wie viel davon wahr ist.« Sie griff über den Tisch und nahm seine Hand in beide Hände. »Flinx«, sagte sie ernst, »ich bin hier glücklich. Ich habe eine gute Stelle, die mir gefällt. Ich werde geachtet und gut bezahlt. Ich habe mir ein Zuhause geschaffen – ein richtiges Leben. Es ist nicht extravagant, aber es gefällt mir sehr gut. Mein Leben hier ist – sorglos. Und ich habe entdeckt, dass ich damit zufrieden bin. Ich führe ein besseres Leben als je zuvor.« Sie ließ ihn los. Er stellte fest, dass seine Haut ein bisschen brannte, wo sie ihre Hand gehabt hatte.
    »Ich habe genug Härten durchgemacht und mein Leben auf Grenzwelten riskiert, mir ist egal, was für reizvolle Gelegenheiten sich dort bieten. Inzwischen genieße ich es, in ein gutes Restaurant zu gehen, mich hochmodern unterhalten zu lassen und von Geräten umgeben zu sein, die sich ohne zu meckern auf meine Launen einstellen. Ich habe entdeckt, dass mir die Zivilisation gefällt, Flinx. Und wenn ich das sage, dann meine ich es, das weißt du.«
    Das stimmte, ob es ihm gefiel oder nicht. Sie strahlte nichts als Zufriedenheit aus. Vielleicht war da noch ein Hauch von so etwas wie Unzufriedenheit zu spüren, ein Stich Unsicherheit – aber mehr auch nicht. Jedenfalls nichts Zwingendes.
    »Also hast du nicht mehr den Drang, zum allgemeinen Wissensschatz der Menschheit beizutragen?«, fragte er in Erinnerung an eine Diskussion, die sie einmal auf Longtunnel geführt hatten.
    »Das habe ich jahrelang gemacht.« Sie zog vielsagend eine perfekte Augenbraue hoch. »Du weißt, es hat sich für mich nicht günstig entwickelt. Ich bin mit meiner Arbeit glücklich. Das hier«, sie deutete auf ihre unmittelbare Umgebung und schloss damit die gesellige Welt draußen mit ein, »ist viel angenehmer.«
    »Und dieser Mann, mit dem du dich triffst? Ist er auch viel angenehmer?«
    Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, da bereute er sie bereits. Clarity vergrößerte seine Reue sofort. Ohne dass er es darauf angelegt hätte, spürte er, wie sich augenblicklich eine neue Distanz zwischen ihnen auftat. Und durch seine ungehobelte Impulsivität und Ungeduld war ein Vorhang gefallen.
    »Darüber brauchst du nichts zu wissen, Flinx. Du bist einen weiten Weg gekommen, um mit mir zu reden. Schön. Ich werde mit dir reden. Aber mein Privatleben geht dich nichts an.« Die Distanz nahm noch zu und brachte Kälte mit sich. »Du kannst nicht nach sechs Jahren hereinschneien und erwarten, dass ich dir in die Arme sinke.«
    Er schluckte. »Tut mir leid. Das war grob von mir. Du hast natürlich recht.« Sein Blick wanderte zu Pip und Scrap, die nebeneinander auf dem Tisch lagen, Wiedererkennen und Begrüßung abgeschlossen, sodass sie sich dem wichtigen Geschäft des Sonnens widmen konnten. Wenn es nur für Menschen auch so einfach wäre.
    »Ich weiß nicht, was ich erwartet habe«, fuhr er schließlich fort. »Ich habe einfach nur

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