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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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alle den Kopf. Die Schlitzaugen waren auf den stellvertretenden Vorsitzenden gerichtet.
    »Ich sehe die Verbundenheit«, bemerkte Ormann freundlich, ohne dass ihm bewusst war, in welcher Gefahr er schwebte. »Vielleicht haben wir noch Gelegenheit, uns zu unterhalten, Philip. Mit etwas mehr Ruhe. Aber ich habe noch zu arbeiten, und ihr beide wollt alte Geschichten austauschen.« Er ging mit einem herzlichen Lächeln für Clarity. »Bis bald, Liebling.«
    Beim Hinausgehen warf er einen verstohlenen Blick über die Schulter. Claritys Gesichtsausdruck, als sie sich Flinx wieder zuwandte, war unergründlich. Nur eine Stimme aus der Vergangenheit, sagte er sich. Mehr nicht. Wie sie gesagt hatte, ein alter Kollege. Und jünger als sie war er auch. Aber auch größer und viel zu gutaussehend, als dass Ormanns Seelenfrieden wiederhergestellt wäre.
    Er ging den Flur entlang auf sein Büro zu. Nur ein Feldforscher. Da dürfte sicher nichts zwischen ihnen gewesen sein, was über die berufliche Freundschaft hinausging, die sich unvermeidlich zwischen Leuten entwickelte, wenn sie auf einer fernen, unentwickelten Welt eng zusammenarbeiteten. Er hatte zufrieden zugeschaut, wie Clarity einen hoffnungsvollen Bürofreier nach dem anderen abgewiesen hatte, um sich schließlich auf ihn einzulassen. Sie war zu geistreich für diese Burschen, oder ihre Ansprüche waren zu hoch.
    Aber nicht zu geistreich für Bill Ormann. Er war verständlicherweise stolz auf diese Beziehung. Obwohl er schon mit vielen Frauen zusammen gewesen war, hatte er noch nie jemanden wie Clarity Held kennengelernt. Bedachte er dazu ihr Mitgefühl und ihre Unabhängigkeit, so hatte er in ihr jemand Einzigartiges gefunden. Jemanden, den er noch in diesem Jahr zur dritten Mrs. William Ormann zu machen gedachte. Seine Vorgesetzten hießen das ebenfalls gut. Und mit jeder Woche, die verging, mit jedem erfreulichen Monat auf Nur schien Clarity umso bereiter zu sein. Sie kamen gut miteinander aus, konnten sich gemeinsam an vielen Dingen erfreuen.
    Also hatte ein alter Bekannter sie mit seinem Erscheinen überrascht. Nach dem wenigen, das er hatte sehen können, war das Berufliche alles, was sie gemeinsam hatten. Ein kleines, unbedeutendes Stück gemeinsamer Geschichte. Das und die alaspinischen Minidrachen. Kaum ausreichend, um sich deswegen zu beunruhigen. Er schritt kräftiger aus. Er hatte nicht gelogen, um sich einen leichteren Abgang zu verschaffen. Er hatte wirklich viel zu tun.
    Sollte Clarity den Nachmittag mit diesem Lynx verbringen. Sogar ein oder zwei Tage. Was konnte das schaden? Seine freundliche Zustimmung, ja Ermunterung, konnte seine Stellung in ihren Augen doch nur verbessern.
    Ja, dachte er, als er den Aufzug betrat, der ihn zu den oberen Etagen und den Vorstandsbüros bringen würde, er machte seine Sache ziemlich gut.

6
     
    Obwohl sie den ganzen Nachmittag und noch den Abend zusammen verbrachten, hielt Flinx die Unterhaltung mit Absicht oberflächlich. Wann immer Clarity versuchte zu sondieren, lenkte er das Gespräch auf ihre Vergangenheit. Sie war glücklich, über sich sprechen zu können, nur wenn das Thema auf Bill Ormann kam, war sie weniger offen. Das kam Flinx gerade recht. Er wollte wirklich nicht über ihren Freund reden.
    Am nächsten Morgen holte er sie vor ihrem Wohnkomplex ab. Auf ihr Beharren hin hatte er sich leichte Wanderkleidung angezogen. Sie freute sich darauf, so hatte sie am Vorabend erklärt, ihm ein wenig zu zeigen, warum die Bewohner von New Riviera vom ganzen Commonwealth beneidet wurden.
    Sie nahmen einen öffentlichen Transporter zu einem zentralen Innenstadtterminal, wo sie umstiegen. Nach einer knappen halben Stunde sausten sie lautlos eine Antriebsschiene hinunter, die sich tief in die sanfte Hügellandschaft wand. Andere Passagiere, junge Paare aus der Stadt, würdigten den großen Rothaarigen und seine Begleiterin keines Blickes. Dagegen regten die fliegenden Schlangen zu zahlreichen Bemerkungen an und zogen große Blicke der Kinder auf sich, die mit ihren Eltern fuhren. Ein kleines Mädchen ging so weit, schüchtern zu fragen, ob sie Scrap streicheln dürfe. Da der Minidrache keine Gefahr spürte, döste er friedlich weiter auf Claritys Schulter, als das faszinierte Kind vorsichtig mit den Fingern über den Rücken der geflügelten Schlange strich und ein-, zweimal die Flügel berührte, die eng an den schuppigen Leib gefaltet waren.
    Pip zog ein Lid halb hoch, prüfte das Geschehen und fiel, da sie nichts

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