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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Jahres so oft mit Clarity entlanggeschlendert war. Diesmal war er allein. Clarity befand sich bei ihrem psychisch gestörten Schützling. Worüber sie eigentlich redeten, wusste er nicht. Was sie taten, verbot er sich mannhaft in seiner Vorstellung Gestalt annehmen zu lassen.
    Es war spät und der Park ziemlich verlassen. Aufgrund städtischer Beschränkungen waren die meisten animierten Schwebereklamen längst zu ihren getarnten Ladestationen zurückgekehrt und ausgeschaltet. Mit dem Aufgang der Sonne am nächsten Morgen würden sie ihre weichen oder harten Verkaufsmethoden wiederaufnehmen, je nachdem mit welchem Produkt sie programmgemäß hausierten. Mit dem Schlaf kam der Sermon.
    Auf der anderen Seite des Tavares-Cellini-Brunnens kauten zwei Männer Frair aus Selbstwärmtüten. Die ausgreifenden Fontänen warfen ihre dunstigen Tentakel nach ihnen aus, ohne sie allzu nass zu machen. Die Männer ignorierten die Wasserspiele in gemeinsamer Konzentration auf ihren nächtlichen Imbiss.
    Einer war fast so groß wie Claritys Freund. Sein dicker, muskulöser Oberkörper ruhte auf zwei dürren Beinen. Mit den ebenso langen, schweren Armen und dem schmalen Raubvogelgesicht sah er topplastig aus, als würde er nach vorn umkippen, sollte er versuchen aufzustehen. Sein Kompagnon war wenig kleiner und erinnerte an eine Cartoon-Figur aus lauter Ballons, so als wären die einzelnen Körperteile mit Luft aufgepumpt. Allerdings gerieten seine Massen nicht ins Schwabbeln, wenn er sich bewegte. Der äußere Eindruck von Fettsucht täuschte. Der Mann war ein Muskelpaket, kein Fettklumpen.
    Es schien unwahrscheinlich, dass zwei andere männliche Besucher des Brunnens zu dieser Stunde auch nur halb so gut auf die Beschreibung der beiden passen würde, die Ormann suchte. Der eine schaute herausfordernd in seine Richtung. Der Blick war gelassen und arrogant und sollte unbekümmerte Spaziergänger abschrecken.
    »Ich bin der Ruderer für das Boot«, erzählte Bill den beiden in unverbindlichem Ton. Falls er sich irrte und sie nicht die richtigen waren, würden sie ihn für einen harmlosen Idioten halten, den die Gesellschaft versäumt hatte zu beseitigen.
    Der Muskulöse nickte. Keiner von beiden machte Anstalten, sich von der Bank zu erheben oder für den Neuankömmling Platz zu machen.
    Ormann war deswegen nicht beleidigt. Im Gegenteil. Er hatte die Dienste solcher Leute nicht gesucht, damit sie ihm konventionelle Höflichkeiten erwiesen. »Hat unser gemeinsamer Freund erklärt, was ich will?«
    Die zwei Männer wechselten einen Blick. Der Topplastige antwortete: »Sie haben ein Problem mit einem Besucher, der zu viel Zeit mit Ihrer Frau verbringt.«
    Ormann lächelte dünn. »Das ist sie noch nicht, aber die Dinge entwickeln sich auch nicht so glatt auf dieses Ziel zu, wie ich es gerne hätte.«
    »Wegen dem Besucher.«
    Ormann nickte. »Mir wurde gesagt, dass Sie und Ihr Freund schnell und effizient arbeiten.«
    Ein Lächeln legte das Raubvogelgesicht in Falten. »Wir werden nicht vom nurischen Verbraucherverband empfohlen, aber wir wissen, wie wir unsere Arbeit zu tun haben. Was Sie wollen, klingt ziemlich einfach.«
    »Das sollte es sein.« Ormann wartete, bis ein vorbeischlenderndes Pärchen wieder außer Hörweite war. »Außer dass der Besucher eine alaspinische fliegende Schlange bei sich hat. Diese Tiere sind empathische Telepathen. Wenn sich also der Besitzer bedroht fühlt, spürt das Tier es und reagiert entsprechend.«
    Das Muskelpaket zog die Stirn kraus. »Ist gefährlich, wie?«
    »Tödlich«, bestätigte Ormann ernst, »und schnell wie der Blitz. Man ist tot, bevor man eine Kugel abfeuern kann, selbst mit einer leichten Waffe. So wurde mir jedenfalls gesagt. Ich persönlich habe solch ein Tier noch nicht in Aktion gesehen.«
    Der Dicke wischte sich mit dem Unterarm die Krümel vom Mund und sah seinen Partner zweifelnd an. »Das gefällt mir nicht. Uns wurde gesagt, es geht um einen respektlosen jungen Kerl, dem man mal kräftig Bescheid stoßen muss. Von tödlichen Fliegern war nicht die Rede.«
    »Ich habe mir etwas einfallen lassen, wie man damit fertig wird.«
    Raubvogelgesicht dachte bereits über Lösungen nach. »Einen Sprengsatz mit Fernzündung oder Zeitzünder.«
    Ormann schüttelte den Kopf. »Zu extrem. Die Konsequenzen wären unkalkulierbar. Und es besteht immer die Möglichkeit, dass ein Unbeteiligter zur falschen Zeit am falschen Ort steht und verletzt wird. Dann würde die Polizei hinzugezogen, und die

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