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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bei einer solchen Suche nicht eingesetzt werden?«
    »Nein!«, antwortete Flinx so heftig, dass er selbst überrascht war. Pip sah kurz auf. »Ich kann Emotionen empfangen und manchmal auch projizieren. Mehr nicht.«
    Ein bisschen mehr schon, dachte Clarity – aber das würde sie bestimmt nicht verraten.
    »Du könntest vielleicht noch einmal mit dem Gerät Kontakt aufnehmen, unter den richtigen Umständen.« Triefend von honigsüßen Klick- und Pfeiflauten, wirkte der Ton des Thranx ärgerlich überzeugend. »Bran und ich könnten dir helfen.«
    »Ach, wirklich?« Flinx gab sich keine Mühe, seinen Hohn zu unterdrücken. »Und wie wollt ihr das machen?«
    »Mit Rat und Training«, antwortete Tse-Mallory ohne Zögern. »Tru und ich waren vom ersten Moment an, wo wir dich kennenlernten, beeindruckt, dass dein besonderes Potential nur partiell erkannt war. Das hat sich ganz klar geändert. Unter richtiger Anleitung könnte es sich entscheidend weiter verändern.«
    Truzenzuzex legte die linke Echthand und Fußhand auf Flinx’ Bein. »Niemand weiß, wozu du letzten Endes fähig bist, Flinx. Nicht Bran, nicht ich und gewiss nicht du selbst. Vielleicht schaffst du sogar etwas ganz Unwahrscheinliches und kannst den emotionalen Zustand einer Maschine spüren und sie dadurch lokalisieren.«
    Das versetzte Flinx einen Stoß. Dasselbe hatte er mit der KI der Teacher diskutiert.
    »Zumindest kannst du uns bei einer gewöhnlichen Suche helfen«, drängte Tse-Mallory beschwörend, »denn nur du hast es gesehen, und nur du kannst es wiedererkennen.«
    »Auf jeden Fall ist das unsere einzige Hoffnung, wie wir der Bedrohung entgegentreten können«, sagte Truzenzuzex mit eindringlichem Blick. Oder zumindest hatte Flinx diesen Eindruck. Das war bei den Facettenaugen schwer zu sagen. »Sollte sich eine wirksamere Möglichkeit eröffnen, sei versichert, dass wir sie mit demselben Elan verfolgen werden.«
    »Ihr wollte es wirklich versuchen und gegen diese Gefahr antreten.« Flinx blickte zwischen seinen alten Freunden hin und her.
    Truzenzuzex machte eine Geste, die ein unvermeidliches Versprechen ankündigt. »Wir werden uns nicht in eine Stasis versenken wie die Sauun, und wir werden nicht davonlaufen, wie es die Xunca vielleicht getan haben, weil wir weder das eine noch das andere können.« Er gestikulierte vielsagend mit allen v ier Händen. »Was können wir also anderes tun als kämpfen?«
    »Wer weiß von der Gefahr?«, hörte Flinx sich fragen.
    »Ein paar Leute im Wissenschaftszentrum des Commonwealth. Vielleicht noch ein paar andere, die zufällig auf den Originalbericht gestoßen sind. Er wird nicht mehr weiterverbreitet. Das wäre nicht gut. Es würde nur Angst und Panik entstehen. Und ohne Grund, da die Bedrohung frühestens in ein paar Generationen in Erscheinung treten wird.«
    »Allerdings können wir dessen nicht sicher sein«, warf Bran ein. »Das Phänomen beschleunigt.«
    »Das ist wahr«, räumte der Thranx ein. »Bran und ich werden eine Suche nach diesem umherziehenden Trägersystem der Tar Aiym organisieren, weil das die beste Chance bietet, der nahenden Gefahr zu begegnen, die sich uns so weit zu erkennen gegeben hat. Wirst du uns helfen, Flinx? Im Gegenzug werden wir versuchen, dich zu schulen. Damit du dein Wissen über dich erweitern kannst. Das möchtest du doch, nicht wahr? Das hast du doch immer gewollt.«
    Ja, ja! Aber nicht auf Kosten meines persönlichen Glücks. Nicht um den Preis, das bisschen Heiterkeit und Freude zu verlieren, das ich aus den Trümmern meines Lebens zusammenkratzen konnte. Obwohl er kein Wort gesprochen hatte, spähte eine alarmierte Pip ihm ängstlich ins Gesicht und liebkoste ihn mit der Zunge.
    Ihm war zum Heulen zumute.
    Zum ersten Mal seit vielen Jahren war es ihm gelungen, mit jemandem über die Einzelheiten seiner persönlichen Probleme zu sprechen, und das viel emotionaler, als er eigentlich gewollt hatte. Aber er hatte es getan. Hieß das, dass er Clarity liebte? Er liebte Mutter Mastiff, das wusste er. Und er liebte Pip (ein Gedanke, bei dem sich die fliegende Schlange entzückt kringelte). Er liebte auch Clarity, oder war er bloß dankbar für ihr Mitgefühl und ihr Verständnis? Das wäre wichtig zu wissen.
    Liebte sie ihn denn, und durfte er solchen Empfindungen trauen? Je älter er wurde, desto vorsichtiger wurde er bei menschlichen Gefühlen. Er wusste besser als die meisten – vielleicht besser als jeder andere, ausgenommen ein paar Dichter –, wie flüchtig

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