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Die Stimme des Nichts

Die Stimme des Nichts

Titel: Die Stimme des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Clarity?«
    Langsam legte sie die Arme um seinen Nacken und verlor sich in diesen tiefen grünen Augen. Augen, die schon viel zu viel gesehen hatten und doch die Unsicherheit der Jugend ausstrahlten. Augen, hinter denen ein unglaubliches, aber noch unentwickeltes Talent lag. Liebte sie ihn? Oder hatte sie bloß Mitleid mit ihm? Wollte sie immer mit ihm zusammen sein oder ihm nur helfen, zu siegen und zu überleben? Er hatte gesagt, er wisse nicht, was er tun sollte. Das hieß, er wusste nicht, was er wollte. Was wollte sie? Sie waren zwei ratlose Menschen, verwirrt von den Optionen, die das Schicksal ihnen zugeteilt hatte. Beim ersten Mal hatten äußere Umstände sie zusammengeführt, diesmal das Bedürfnis.
    Das nennt man sonst Liebe, dachte sie.
    Die Woge unverfälschter Gefühle, die von beiden ausging, veranlasste die Minidrachen, sich ermutigend um den Unterarm ihres jeweiligen Besitzers wie auch umeinander zu kringeln. Mann und Frau und Schlangen bildeten ein verwickeltes Ganzes. Hinter ihnen flüsterte Tse-Mallory dem faszinierten Truzenzuzex etwas über das menschliche Balzverhalten zu. Flinx und Clarity beachteten sie nicht.
    »Ich weiß nicht, was du tun sollst, Flinx. Das kann kein anderer für dich entscheiden. Ich weiß nur, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte und dir helfen will, zu überwinden, was dich alles quält. Wenn ich kann.« Sie beugte sich vor und küsste ihn. Tse-Mallorys Geflüster gebot Eile.
    Schließlich lösten sie sich voneinander. »Clarity, wenn meine Kopfschmerzen noch schlimmer werden, bleibt vielleicht nicht mehr viel Rest.«
    »Ich werde nehmen, was ich kriegen kann. Aber gleichzeitig kann ich nicht so egoistisch sein. So sehr ich es auch möchte, dass wir zwei einfach zusammen sind, so sehr weiß ich auch, dass du diese Verantwortung, die du empfindest, nicht beiseiteschieben kannst.« Sie spielte mit einer Haarsträhne. »Außerdem möchte ich, dass unsere Enkelkinder eine Zukunft haben. Und das heißt wohl, wir müssen mit dem Ding fertig werden, das da auf uns zukommt, egal wie lange es noch dauern würde, bis es hier ist. Ich glaube, die Antwort liegt auf der Hand. Du musst deinen Freunden helfen, dieses geheimnisvolle Trägersystem zu finden. Du musst tun, was nötig ist, um dieses bösartige Phänomen umzuleiten oder zu vernichten. Und du musst mich mitnehmen. So kannst du tun, was nötig ist, und wir können trotzdem zusammen sein.« Sie blickte entschlossen zu ihren stillen Zuhörern. »Ich kann dir auf ganz andere Weise helfen als sie.«
    Tse-Mallory reagierte mit einem onkelhaften Lächeln. »Wenn Flinx nichts gegen deine Anwesenheit einzuwenden hat, dann wir sicherlich auch nicht.«
    Flinx fühlte sich hin und her gerissen. »Es wäre wunderbar, wenn du mitkommen könntest, Clarity. Aber es wird sicher gefährlich.«
    »Gefährlich?« Sie sah ihn mit großen Augen an. »Wo Philip Lynx beteiligt ist? Wieso habe ich nicht daran gedacht? Ich bin entsetzt, wirklich entsetzt!«
    Truzenzuzex beschrieb eine zustimmende Geste. »Das hätte glatt von einer Kinderpflegerin in einem Hauptstock stammen können. Ich glaube, die weibliche Begleitung wird mir Spaß machen.«
    »Was ist mit dem Leben, das du dir hier aufgebaut hast?«, fragte Flinx. »Mit deiner Karriere, deiner Zukunft?«
    »Meine Karriere ist schon einmal auf Eis gelegt worden. Also was soll’s. Meine persönliche Situation hat sich eben geändert. Und ich habe mich wider besseres Wissen in eine Romanze verwickeln lassen.« Ihr Kuss war kurz, aber nicht weniger intensiv. »Ich fürchte, du bist mit mir geschlagen, Flinx. Du bist jetzt für mich verantwortlich.«
    »Wunderbar.« Er grinste. »Noch etwas, wofür ich verantwortlich bin.«
    Sie spitzte einladend die Lippen, dann rief sie: »Bezeichne mich nie wieder als ein Etwas.«
    »Gehört das auch noch zum Balzverhalten?«, fragte der Thranx leise seinen Freund.
    Tse-Mallory nickte. »Ist nicht untypisch.«
    »Wird er sie jetzt begatten?«
    »Für ein Mitglied des Stocks, das so viel Zeit mit Menschen verbracht hat wie du, Tru, ist deine Unwissenheit über gewisse Aspekte menschlichen Verhaltens ziemlich groß.«
    »Wäre es dann unhöflich vorzuschlagen, dass wir uns auf den Weg machen sollten?«
    »Nein. Solch ein Vorschlag wäre ganz in Ordnung. Zeit ist immer wichtig. Schließlich wissen wir nicht, wie viele Jahrhunderte uns noch bleiben.«

16
     
    Ihre Vorgesetzten bei Ulricam äußerten deutlich ihre Enttäuschung, als Clarity sich

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