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Die Stimme des Wirbelwinds

Die Stimme des Wirbelwinds

Titel: Die Stimme des Wirbelwinds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Stoichko langsam.
    Steward wartete einen Moment, bevor er antwortete. »Ich glaube, daß sie irgendwie … besser … sind als wir. Ich glaube …« – er täuschte ein verlegenes Lachen vor – »ich glaube, sie sind vielleicht unsere Rettung.«
    Stoichko nickte. »Da könnten Sie recht haben.« Er sog Rauch ein und blies ihn dann in die Luft. »Consolidated hat einen Angriff auf die Vesta-Delegation durchgeführt«, sagte er. »Niemand von uns weiß, warum. Aber die Mächte dort hatten einen schrecklichen Tod – Sie haben die Dateien gesehen, und Sie wissen Bescheid.«
    Steward nickte. »Ja.«
    »Vesta befürchtet, dies könnte der erste Schuß in einem sehr unerfreulichen Krieg sein«, erklärte Stoichko. »Wir müssen Consolidated zeigen, daß diese Art von Cowboygehabe nicht geduldet werden kann.« Er setzte sich aufs Bett gegenüber von Stewards Stuhl und beugte sich zu ihm, womit er eine gewisse Intimität erzeugte. »Das bedeutet ein Opfer. Aber das Opfer wird die Lage stabilisieren. Auf lange Sicht wird es Leben retten, bei den Menschen und bei den Mächten.«
    In Stewards Brust war eine Kälte. »Ein Gegenschlag«, sagte er.
    Stoichko sah ihn unter seinen Augenbrauen hervor sonderbar an. »Erschreckt Sie der Gedanke? Mich ja.«
    Steward schluckte. Er hatte eine recht genaue Ahnung, was für eine Äußerung von ihm erwartet wurde. »Die Mächte … sie werden sterben.«
    Stoichko schüttelte traurig den Kopf. »Ja.« Seine Finger spielten mit dem Rand seiner Kaffeetasse. »Aber dieses Opfer wird einen totalen Krieg schon im Ansatz verhindern. Besser jetzt ein paar Tote als später ein totaler Krieg. Wir müssen Consolidated zeigen, daß ihre biologische Verteidigung nicht perfekt ist, daß sie den Folgen ihrer Handlungen nicht entrinnen können.«
    Steward schüttelte den Kopf. »Darüber werde ich nachdenken müssen.«
    Stoichko legte eine freundliche Hand auf Stewards Schulter. »Lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen. Aber Sie sollen wissen, daß die Waffe, die wir benutzen werden, viel gnädiger ist als diejenige, die Consolidated gegen uns eingesetzt hat. Unsere Mächte sind qualvoll gestorben. Sie sind verrückt geworden und haben sich gegenseitig in Stücke gerissen. Unsere Waffe läßt sie bloß einschlafen. Und den Menschen wird sie überhaupt keinen Schaden zufügen.«
    Steward versuchte ungeduldig dreinzuschauen. »Das ist nicht so wichtig.«
    Stoichko zuckte die Achseln. »Und wenn Sie de Prey kaltmachen, ist das eine weitere Warnung an ihre Hierarchie. Daß wir über einige ihrer Tricks im Bilde sind.«
    Steward stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Er wollte Stoichkos scharfem Blick entrinnen, seiner Aufrichtigkeit, die so überzeugend wirkte und mit der er dennoch so genau beobachtet wurde. Er holte Luft, ballte seine Hände zu Fäusten und stopfte sie in seine Taschen. Er wußte nicht mehr, wie er weiterspielen sollte. Er fragte sich, ob er das Zimmer lebend verlassen würde, wenn er ablehnte.
    Er trat ans Fenster und starrte auf die Grünfläche draußen hinaus. Von weit entfernt drang das Geschrei von Kindern herein. Die alte Mitsubishi-Spindel war für Menschen gebaut worden, die auf der Erde geboren waren und Bäume und Gras haben wollten. Heutzutage hielt man solche Dinge für eine Verschwendung der Ressourcen der Station.
    »Wir sollten übers Geld reden«, sagte er und spielte auf Zeit, während er darüber nachdachte, wie er reagieren sollte.
    »Zehntausend Starbrights im voraus«, sagte Stoichko gelassen. »Dreißigtausend nach erfolgreicher Durchführung.«
    »Fünfundzwanzig im voraus«, sagte Steward.
    »Zwanzig.«
    »Ich werd's mir überlegen.«
    Der Gestank von Stoichkos Zigarre erfüllte das Zimmer. Steward rümpfte die Nase. »Wir arrangieren auch den Zugang«, sagte Stoichko. »Wir werden eine Prioritätsfracht nach Ricot über Charter umleiten und dafür sorgen, daß Taler sie mit der Born übernimmt. Das lassen wir durch Taler bekanntgeben. So wird es viel besser aussehen.«
    »Unterstützung? Hilfe?«
    »Wir können Ihnen Pläne von Ricot und dem Aufbau ihres Sicherheitssystems besorgen. Wir können Ihnen Waffen geben. Aber was brauchen Sie sonst noch? Wenn Sie's richtig anpacken, kommen Sie ungeschoren davon. Die werden keinen Grund haben, Sie zu verdächtigen.«
    Also keine andere Möglichkeit, von der Station wegzukommen, als mit der Born. »Und von einem Einzeltäter kann man sich distanzieren.«
    »Natürlich.«
    Eine junge Frau mit dunklem

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