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Die Stimme des Wirbelwinds

Die Stimme des Wirbelwinds

Titel: Die Stimme des Wirbelwinds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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schnallte sich los. Er sah sie an. »Dieser Alarm im Sektor der Mächte-Delegation«, sagte er. »Das stimmt, nicht wahr?«
    »Es wird stimmen«, sagte Reese. »Wir wollten die Mächte auf ihren Schiffen und auf Ricot zugleich erwischen. Es dauert eine Weile, bis das Virus wirkt. In vierundzwanzig Stunden wird es an allen Ecken und Enden Alarm geben.« Sie lächelte grimmig. »Wird ihnen unheimlich viel nützen.«
    Das Speed brachte sein System immer noch auf Touren. Er konnte nicht aufhören zu denken, so sehr er es auch wollte. »Du hast mich als Tarnung benutzt«, sagte er. »Du hast mich meine eigene Mission durchführen lassen, und als die Sicherheitstypen wegen mir am Rotieren waren und ihre Manager vor nicht stattfindenden Mordanschlägen schützten, konntest du deine eigene Operation im Delegationssektor mit erheblich geringerem Risiko durchziehen.«
    Reese zerrte an ihren Gurten. »So ähnlich, ja.«
    »Deshalb hast du gesagt, du seist mir was schuldig. Deshalb hast du mich rausgeholt. Ich hab's dir leichter gemacht.«
    Sie schwebte heraus. Ihre Haare trieben in einem Halo um ihr Gesicht herum. Sie sah ihn an. »Unsere Arbeitgeber sind nicht immer ehrenwerte Leute, Kumpel. Sie bezahlen nicht immer ihre Schulden. Ich glaube, Leute wie wir können sich besser benehmen.« Sie zuckte die Achseln. »Und ich hatte die Dokumente, die Uniform und so weiter. Ich konnte rein und raus. Ich hatte bessere Unterstützung als du.«
    »Dann bist du also eine Söldnerin. Du arbeitest für Gruppe Sieben.«
    Sie warf den Kopf zurück. »Jedenfalls bin ich eine Söldnerin.«
    »Griffith steckte auch mit drin. Ziolkowskis Dämon war nur ein Dreh, den ihr euch ausgedacht habt, damit ich scheinbar ein bißchen Kohle machen und ihn dann benutzen konnte, um meine Mission in die Wege zu leiten. Und diese Geschichte in Los Angeles – war das ein Plan, der schiefging, oder wolltet ihr bloß sehen, was ich machen würde?«
    »Wir mußten feststellen, ob du noch auf Draht warst. Du warst es. Du hast dich mustergültig verhalten.«
    »Ich hab' jemanden umgebracht.« Schmerz schoß in seinen Rippen hoch. »Ihr habt es so arrangiert.« Er erinnerte sich daran, wie der Draht an seiner Hand gerissen hatte, dachte an die Schreie im wogenden Rauch. Er schüttelte den Kopf. »Ich hab' mich gewundert, warum jemand seine Geheimnisse an einem Ort wie Charter hinterlegen sollte, wo es jede Menge Sender zu mieten gibt. Es gab überhaupt keine Geheimnisse, nie. Du hast Ziolkowskis Dämon bei unserer Ankunft in die Stationscomputer eingegeben. Als ich in die Vesta-Computer eindrang und anfing, echte Geheimnisse zur Erde zu senden, muß das einige Kommentare hervorgerufen haben.«
    Sie schwebte grinsend zum gepolsterten Schott über ihr hinauf und streckte eine Hand aus, um sich zu stoppen. »Ja. Du hättest hören sollen, was sie mir für Fragen gestellt haben.«
    »Und die beiden Last-Minute-Frachten mit hoher Priorität – die erste nach Vesta, die zweite nach Ricot. Das war wieder Gruppe Sieben, die dafür sorgte, daß wir dort hinkamen, wo wir hin mußten. Ich war so ungeduldig, daß ich nie haltgemacht und mich gefragt habe, wie ich da hingekommen bin. Und du hast die Informationen über die Sicherheitsvorkehrungen auf der Station in den Computer der Born eingegeben.« Speed tanzte in seinem Rückgrat nach oben und verwandelte sich in ein Lachen. »Ich hab' mich gewundert, wieso du immer drauf bestanden hast, daß ich in den Sektor der Mächte-Delegation ging, als wir auf Vesta waren. Das haben deine Bosse arrangiert. Die Lebensmittelvergiftung, den Ausfall der Autolader.«
    »Ich hatte Anweisung, dich möglichst intensiv den Mächten auszusetzen. Selbst wenn es dich ziemlich in Gefahr gebracht hätte.«
    »Damit ich mir alles zusammenreimte. Überrascht mich, daß deine Arbeitgeber das wollten.«
    »Vielleicht solltest du nicht unbedingt so viel rauskriegen, wie du's getan hast. Die Leute unterschätzen dich manchmal.«
    »Warum habt ihr mich überhaupt nach Vesta geschickt? Warum nicht gleich nach Ricot?«
    »Die Waffe – das Virus – war noch nicht einsatzbereit. Sie brauchten noch ein paar Monate. Warum die Zeit nicht nutzen?« Sie sah ihn nachsichtig an. »Willst du aus dem Netz raus?«
    Er lachte wieder. »Nein. Verdammt, ich war die ganze Zeit in einem Netz gefangen. Ich bin von einem Ort zum anderen geschleppt worden, um als Komplize bei der Vergiftung eines ganzen Volkes mitzumachen.«
    Reese zuckte die Achseln. »Sie haben damit

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