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Die Straße des Bösen

Die Straße des Bösen

Titel: Die Straße des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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ihnen und jenen, die gekommen waren, um Mythor und die, die zu ihm standen, zu richten. So groß ihr Hass auf die sein mochte, von denen sie glaubten, sie hätten sie verraten, der Hass auf die Caer war ungleich größer. Nur wenige nahmen die Verfolgung der Freunde auf, doch auch sie wurden alsbald von den Caer eingeholt und niedergemacht. Sie wehrten sich mit allem, was sie hatten, aber gegen die Übermacht der Inselbewohner waren sie ohne Chance. Der Kampf war kurz, und es war grauenvoll anzusehen, wie die Männer starben.
    Mythor musste sich zum Weiterreiten zwingen. Eine Gruppe Caer nahm anstelle der Verblendeten die Verfolgung auf. Doch dann sah Mythor, wie der Priester sie zurückbefahl.
    »Weiter!« rief er den Freunden zu und schloss zu ihnen auf. »Wenn auch nur einer uns erkannt hat, werden sie uns auf den Fersen sein bis zur Düsterzone!«
    »Die gewiss nicht unser Ziel sein wird!« rief Lamir.
    Auch Gapolo schrie etwas, das im Schlagen der Hufe auf den harten Boden unterging. Der Wind griff in die Haare der Reiter. Mythor wischte sich Strähnen aus dem Gesicht.
    Sie ritten weiter in scharfem Galopp, immer der Yarl-Straße nach, die ihre Schrecken noch nicht preiszugeben gewillt schien. Das Caer-Lager und die auf eine lange Strecke aufgestellten Langsteine verschwanden aus der Sicht. Vor den Gefährten lag unebenes, karges Land. Nur noch vereinzelt standen Tannen, Fichten und Birken. Der Schnee auf der Yarl-
    Straße war geschmolzen, und schmutziges Wasser sammelte sich in tiefen Furchen. Sie kamen flott voran. Erst als die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte, machten sie halt.
    Gapolo, der zuletzt an der Spitze geritten war und die ganze Zeit kein Wort gesprochen hatte, zeigte mit ausgestrecktem Arm voraus. »Was ist das?« fragte er atemlos. »Nebel?«
    Mythor kniff die Augen zusammen. Tatsächlich war in der Ferne Dunst über der Yarl-Straße zu sehen.
    Es war wärmer geworden, viel zu warm für diese Jahreszeit, fast schon heiß. Und so weit nach Süden waren die Freunde noch nicht vorgestoßen, dass darin die Erklärung liegen konnte. Rechts und links der Straße lag stellenweise noch Schnee. Büsche und Laubbäume waren kahl.
    »Wartet hier«, sagte Mythor. Dann verließ er den verbrannten Streifen und ritt ein Stück nach Westen. Sofort wurde es eisig kalt.
    »Ich fürchte, dass die Straße die längste Zeit ruhig gewesen ist«, sagte er, als er zurück war. Wieder nahm er den Helm ab, und diesmal spürte er ganz schwach etwas Bedrückendes, unsagbar Fremdes. Lamirs und Gapolos Blicke zeigten ihm an, dass auch sie davon betroffen waren. Allein Buruna, die sich den ganzen Ritt über auffallend zurückgehalten hatte, schien nichts wahrzunehmen.
    Mythor setzte den Helm der Gerechten wieder auf. Sofort nahm er die lautlosen Einflüsterungen wieder wahr, die ihm sagten: Nach Süden! Über die Yarl-Straße!
    »Wir sollten diesen Weg verlassen«, sagte Lamir, »und weiter über Land reiten.«
    Ein Bein der halb zerlegten Katze hing aus einer Satteltasche.
    »Was hast du eigentlich damit vor?« erkundigte sich Buruna. »Sie verzehren?«
    »Wie kannst du!« entrüstete sich der Barde. »Du warst selbst dabei, als einer dieser Halunken mir so in die Saiten griff, dass eine von ihnen sprang. Und vielleicht hast du gehört, dass man die besten Saiten aus Katzendarm macht.«
    »Und wie?«
    »Weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden.«
    Mythor hörte kaum zu. Er bezweifelte aber, dass Lamir in nächster Zeit zu seinen Experimenten kommen würde.
    Die Straße hinter ihnen war frei, und gerade das machte Mythor misstrauisch. Warum hatte der Dämonenpriester die Caer zurückgewinkt?
    Er ließ Pandor eine halbe Drehung vollführen und sah die Gefährten der Reihe nach an. »Ich werde auf diesem Weg weiterreiten. Keinen von euch kann ich zwingen, mich zu begleiten.«
    Lamir erschrak. Sein Blick richtete sich auf das, was wie eine Nebelwand aussah.
    »Auf mich kannst du zählen, Mythor!« versicherte Gapolo. »Ich sagte dir, dass ich mit dir ziehen will.«
    Ja, dachte Mythor. Und je größer die Gefahr, desto größer die Aussicht, den Heldentod zu finden.
    Buruna nickte heftig. Auch sie würde bis ans Ende der Welt mit ihm gehen. Lamir schluckte ein paarmal. Schließlich breitete er die Arme zu einer Geste tiefster Verzweiflung aus und rief pathetisch: »Wer soll eure Taten besingen, wenn nicht ich! Wer soll euch vor den Tücken der Weiber bewahren, die euren Weg kreuzen mögen!«
    Mythor und

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