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Die Stunde Der Jaeger

Die Stunde Der Jaeger

Titel: Die Stunde Der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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einen Weg in meinen Traum gefunden hatte, oder ob mein Unterbewusstsein ihn sich ausgedacht hatte. So oder so hatte jemand das Kaninchen getötet, meine Tür mit Blut beschmiert und war dann verschwunden.
    Sobald es dämmerte, rief ich bei der Polizei an.
    Zwei Stunden später saß ich im Schneidersitz auf der Veranda – auf der anderen Seite, so weit wie möglich von dem Kaninchen entfernt – und sah zu, wie der Bezirkssheriff und einer seiner Deputys die Tür, die Veranda, das tote Kaninchen und die Lichtung untersuchten. Sheriff Avery Marks war ein erschöpft wirkender Mann mittleren
Alters mit schütteren braunen Haaren, einer frischen Uniform sowie einem großen Parka darüber. Seine Untersuchung bestand darin, dass er etwa fünf Minuten lang auf der Veranda stand und sich die Tür ansah, dann neben dem Kaninchen in die Hocke ging und es etwa fünf Minuten lang anstarrte, und dass er, die Hände in die Hüften gestemmt, auf dem Waldboden stand und die ganze Szene etwa zehn Minuten lang betrachtete. Sein Deputy, ein bärtiger Typ um die dreißig, wanderte um die ganze Hütte und die Lichtung davor, den Blick gebannt auf den Boden gerichtet, schoss Fotos und schrieb etwas auf einen Notizblock.
    Â»Sie haben nichts gehört?«, fragte Marks zum dritten Mal.
    Â»Ich dachte, ich hätte das Kaninchen schreien gehört«, sagte ich. »Aber ich habe noch geschlafen. Oder war im Halbschlaf. Ich erinnere mich nicht wirklich daran.«
    Â»Sie sagen, Sie können sich nicht daran erinnern, ob Sie etwas gehört haben?« Er klang verärgert über meine Antworten, was ich ihm nicht verübeln konnte.
    Â»Ich dachte, ich hätte etwas gehört.«
    Â»Gegen wie viel Uhr war das?«
    Â»Ich weiß es nicht. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    Er nickte wissend. Ich hatte keine Ahnung, welchen Schluss er aus dieser Information gezogen haben könnte.
    Â»Die Sache sieht mir nach einem Streich aus«, sagte er.
    Ein Streich? Das Ganze war nicht lustig. Kein bisschen. »Würde jemand hier in der Gegend so etwas lustig finden?«
    Â»Ms Norville, ich sage das nur ungern, aber Sie sind berühmt genug, um Zielscheibe für solche Dinge zu sein.«
    Ach ja? »Was werden Sie also unternehmen?«
    Â»Halten Sie die Augen offen. Wenn Sie etwas Verdächtiges bemerken, wenn Sie jemanden hier herumstreichen sehen sollten, dann lassen Sie es mich wissen.«
    Â»Werden Sie denn gar nichts tun?«
    Er musterte mich und schenkte mir das herablassende Stirnrunzeln, das Fachleute sich für unaufgeklärte Laien aufsparten. »Ich werde mich mal umhören, werde ein paar Nachforschungen anstellen. Das hier ist eine kleine Gemeinde. Es wird schon etwas dabei herauskommen.« Er wandte sich an den ernsthaften Deputy. »Hey, Ted, vergiss auf keinen Fall, Fotos von den Reifenspuren zu machen.« Er deutete auf die Spuren, die von meinem Wagen wegführten.
    Ich setzte nicht gerade mein ganzes Vertrauen in diesen Mann.
    Â»Wie – wie soll ich das alles sauber kriegen?«, fragte ich. Ich war dankbar, dass Winter war. Der Geruch war nicht allzu erdrückend, und Fliegen gab es auch keine.
    Er zuckte mit den Schultern. »Mit dem Schlauch abspritzen? Das Ding vergraben?«
    Es war, als spräche ich mit einer Backsteinmauer.
    Im Haus klingelte mein Handy, ich konnte es von der Veranda hören. »Es tut mir leid, aber ich sollte rangehen.«
    Â»Machen Sie das. Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald ich etwas herausfinde.« Marks und sein Deputy gingen auf ihren Wagen zu und ließen mich mit dem Blutbad allein. Ihre unmittelbar bevorstehende Abfahrt ließ in mir ein eigenartiges Gefühl der Erleichterung aufsteigen.
    Ich machte einen Bogen um das Kaninchen, schaffte es
durch die Tür, ohne das Blut zu berühren, und griff nach dem Telefon. Die Anruferkennung verriet mir, dass es sich um Mom handelte. Ihr allwöchentlicher Anruf. Sie hätte sich einen günstigeren Zeitpunkt aussuchen können. Seltsamerweise hatte ich auf einmal jedoch das starke Verlangen, ihre Stimme zu hören.
    Â»Hi«, sagte ich, als ich an den Apparat ging. Ich klang ziemlich kläglich. Mom würde gleich wissen, dass etwas nicht stimmte.
    Â»Hi Kitty. Hier spricht deine Mutter. Wie geht es dir?«
    Wenn ich ihr erzählte, was genau passiert war, wäre sie entsetzt. Dann würde sie verlangen, dass ich bei ihr und Dad wohnte, in

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