Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde Der Jaeger

Die Stunde Der Jaeger

Titel: Die Stunde Der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
Vom Netzwerk:
Riegel.
    Â»Hat Marks mit dir geredet?«, fragte ich Ben. »Hat er vielleicht seine Meinung geändert?«
    Â»Machst du Witze? Er ruft mich noch nicht einmal zurück.«

    So viel dazu. Meine grandiose Rede hatte also nichts bewirkt und würde nicht auf ein Disney-Happy-End hinauslaufen.
    Doch Ben hatte einen Plan. »Ich muss nach New Mexico. Mit Leuten reden, die Miriam Wilson kannten. Herausfinden, ob sie wussten, was sie gewesen ist, und ob sie jemanden dort umgebracht hat. Espinoza wird nicht allzu viel ausgraben müssen um zu belegen, dass Cormac ein gefährlicher Mann ist. Also werde ich beweisen müssen, dass ihm keine andere Wahl blieb, als sie umzubringen.«
    Â»So war es auch«, sagte ich. »Oder?«
    Â»Das muss ich beweisen.«
    Ein Deputy führte uns in ein abseits gelegenes, fensterloses Besprechungszimmer, das aussah wie Tausende anderer auf Polizeirevieren und in Gefängnissen im ganzen Land. Ich wette, sie rochen auch alle gleich: nach Staub und abgestandenem Kaffee. Angespannten Nerven. Ben schmuggelte mich hinein, indem er mich als seine Assistentin ausgab. Dann brachte der Deputy Cormac.
    Ben und Cormac saßen einander gegenüber. Ich versteckte mich in der Ecke. Ich wollte dort sein, gleichzeitig aber auch nicht. Ich hasste es, Cormac so zu sehen. Was ich mit diesem So meinte, war mir selbst nicht ganz klar. Objektiv gesehen sah er aus wie immer, saß ein wenig krumm da und schien sich keine Gedanken um das zu machen, was um ihn herum geschah – bewegte sich durch die Welt, ohne ein Teil davon zu sein. Doch dieser orangefarbene Overall sah falsch an ihm aus.
    Ben hatte Papier und Stift gezückt, bereit, sich Notizen zu machen. »Ich muss alles wissen, was passiert ist, während
du fort gewesen bist. Zwischen dem Zeitpunkt, als du die Hütte in Clay verlassen hast, bis zu dem Moment, als du rechtzeitig aufgekreuzt bist, um sie zu erschießen.«
    Â»Das hab ich dir schon erzählt.«
    Â»Erzähl es mir noch mal.«
    Â»Ich bin in meinen Jeep gestiegen und die ganze Nacht hindurch nach Shiprock gefahren. Habe an einem Rastplatz gehalten, um ein wenig zu schlafen. Bin zu dem Ort zurückgegangen, an dem wir sie geködert haben.« Also zu dem Ort, an dem Ben angegriffen wurde. »Ich habe mich lange Zeit einfach nur umgesehen. Ich hatte ehrlich nicht damit gerechnet, dass sie die Gegend verlassen würde. Das ist ihr Revier gewesen.«
    Â»Bloß dass sie kein Lykanthrop war. Sie hatte kein Revier.«
    Â»Sicher, jetzt wissen wir das.«
    Â»Fahr fort.«
    Â»Ich habe mit der Familie des Werwolfs gesprochen. Die Leute, die mich angeheuert hatten. Habe versucht, mehr über den zweiten herauszufinden. Sie weigerten sich, mir etwas zu verraten. Sie wollten mir nicht glauben, als ich ihnen sagte, dass noch ein zweiter Wolf sein Unwesen trieb. Sie bedankten sich bei mir, weil ich ihren Sohn von seinem Fluch befreit hatte, und das war’s. Ende der Geschichte. Ich wusste nichts von Miriam. Ich hatte keine Ahnung, dass sie miteinander verwandt gewesen sind.«
    Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, mich einzumischen, doch ich tat es. »Du hast diesen Typen erschossen, und keiner hat was gesagt. Niemand hat dich dort verhaftet und des Mordes angeklagt.«

    Â»Niemand hat die Sache gemeldet. Niemand hat es mit angesehen. Da draußen verschwinden Leichen einfach so.«
    Das war eigenartig. Aber ich hatte Cormacs »Beruf« noch nie verstanden.
    Â»Sie haben ihre Tochter nicht erwähnt?«, fragte Ben. »Kein einziges Mal?«
    Â»Kein einziges Mal. Ich habe mich noch zwei Tage lang umgesehen. Dann habe ich deine Nachricht erhalten.«
    Â»Hast du nicht immer mal wieder deine Voicemail abgehört?«
    Â»Die meiste Zeit war ich im Hinterland. Ich hatte kein Netz. Ich bin zurückgekommen, sobald ich die Nachricht erhalten hatte. Ich glaube nicht, dass sie uns gefolgt ist. Wie denn?«
    Â»Du hast gehört, was Tony gesagt hat. Sie ist eine Hexe gewesen. Es mag ein paar Tage gedauert haben, aber sie hat uns gefunden.«
    Da fragte Cormac: »Wie stehen die Chancen, dass sie mir die Sache anhängen, Ben?«
    Ben schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Der Hauptzeuge hat es auf dich abgesehen. Espinoza ist ein heißer junger Ankläger, der zu gerne jemanden wegen eines Schwerverbrechens drankriegen würde. Wir haben nicht sonderlich viel, das zu unseren Gunsten

Weitere Kostenlose Bücher