Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Stunde Der Jaeger

Die Stunde Der Jaeger

Titel: Die Stunde Der Jaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
Vom Netzwerk:
spricht.«
    Â»Wir haben ein paar Augenzeugen«, sagte ich.
    Â»Und Espinoza wird alles in seiner Macht Stehende tun, um sie zu diskreditieren.«
    Â»Du wirst dir schon was einfallen lassen«, sagte Cormac. »So ist das immer.«

    Cormacs Vertrauen lastete sichtlich schwer auf Bens Schultern. »Ja, mal sehen«, sagte er leise.
    Nach einem Moment betretenen Schweigens sagte Cormac: »Was ist da passiert, bei der Verhandlung – muss ich mir Sorgen machen? Bist du dem hier gewachsen?«
    Sie starrten einander an, musterten sich. »Wenn du dir jemand anderen nehmen möchtest …«
    Â»Ich vertraue dir«, sagte er. »Wer sonst würde Verständnis für diesen ganzen Mist haben?«
    Ben wich seinem Blick aus. »Ja, sicher. Ich mach das schon. Irgendwie. Keine Kaution zu bekommen, ist ein Rückschlag gewesen, aber das wird schon.«
    Er klang nicht überzeugt, doch Cormac nickte, als sei er sich ganz sicher. Dann verzog er das Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse und murmelte: »Ich kann nicht glauben, dass sie den Mist mit der Brigade ausgebuddelt haben.«
    Ich stürzte mich auf ihn. »Ja, was zum Teufel soll das? Diese Typen sind wahnsinnig. Es passt einfach nicht zu dir.«
    Â»Was weißt du schon darüber?«, sagte Cormac.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, sagte Ben: »Sie hat den gestrigen Tag in der Bibliothek zugebracht und jeden einzelnen Artikel ausgegraben, den die Denver Post jemals über die Brigade abgedruckt hat. Die ganze Geschichte.«
    Â»Redest zu viel und bist verdammt neugierig«, murmelte er.
    Â»Ich bin auch auf die Geschichte über deinen Vater gestoßen. « Das Geständnis bereitete mir beinahe Verdruss, denn wenn er es so ausdrückte, klang es, als hätte ich hinter ihrem Rücken agiert. Doch was blieb mir anderes übrig,
wenn mir niemand etwas sagte? »Es tut mir echt leid, Cormac. Was ihm zugestoßen ist.«
    Er winkte ab. »Das ist schon lange her.«
    Â»Und jetzt weiß sie alles über unsere dunkle, geheime Vergangenheit«, sagte Ben.
    Â»Mist, es hat mir Spaß gemacht, so geheimnisvoll zu sein.«
    Â»Hör auf, dich über mich lustig zu machen!«, sagte ich. »Die Brigade. Nun red schon!«
    Â»Also. Du möchtest wissen, wieso ich zwei Jahre lang mit ein paar bewaffneten, völlig durchgeknallten Möchtegernskinheads verbracht habe?«
    Â»Ã„hm, ja. Und du kannst dich nicht drücken, weil ich nämlich hier sitzen bleiben werde, bis … bis …«
    Bis du mich davon überzeugt hast, dass du nicht verrückt bist. Ich wandte den Blick ab.
    Da sprach er in beinahe freundlichem Tonfall. »Ich habe auf der Ranch meines Onkels – Bens Dad – gearbeitet. Er ist in die Sache verwickelt worden, und ich machte notgedrungen mit. Ich war noch ein Kind, muss neunzehn oder so gewesen sein. Ich wusste es nicht besser. Diese Typen – ich war immer noch dabei, über den Verlust meines Vaters hinwegzukommen, und ich dachte, dass ich vielleicht etwas von ihnen lernen könnte. Doch sie spielten nur Spiele. Sie lebten nicht in der Wirklichkeit. Sie hatten nicht gesehen, was ich gesehen hatte. Ich ging fort. Verließ die Ranch. Verbrachte zwei Jahre bei der Armee. Habe niemals zurückgeblickt.«
    So einfach war das. Ich wusste nur allzu gut, wie man sich in etwas verstricken lassen konnte, wenn dieses Rudeldenken
einen packte. Er war noch ein Kind gewesen. Hatte einfach einen Fehler begangen. Ich kaufte es ihm ab.
    Â»Warum machst du dir deswegen Sorgen?«, fragte er, nachdem ich lange geschwiegen hatte.
    Wirklich, ich wusste es selbst nicht. Nachdem ich gesehen hatte, wozu Cormac fähig war, wirkte es eigenartig herauszufinden, dass er mit solchem Feld-Wald-und-Wiesen-Grusel zu tun gehabt hatte. »Ich finde ständig neue Dinge heraus, die dich immer noch furchterregender machen«, sagte ich.
    Und es bereitete mir Schwierigkeiten, meine Sympathie für ihn und meine Angst vor ihm im Gleichgewicht zu halten.
    Er starrte mich so fest an, so forschend, als sei es meine Schuld, dass nie etwas aus uns geworden war. Wer von uns hatte sich der Tatsache nicht stellen können, dass da etwas zwischen uns war? Wer von uns dreien? Denn Ben hatte all diese Bemerkungen fallen lassen. Er hatte es gewusst. Und jetzt waren Ben und ich zusammen, und Cormac war draußen, und wir alle drei waren gemeinsam in einem Zimmer eingesperrt.
    Er war

Weitere Kostenlose Bücher