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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Sendung aufzuhören. Vielleicht hatte Arturo sich entschlossen, sich selbst um die Sache zu kümmern. Er konnte es nicht auf direktem Weg tun. Wenn ein Vampir einen Werwolf einfach so angriffe, wäre das eine kriegerische Handlung zwischen den beiden Gruppen. Carl und das Rudel würden es mindestens als Verletzung ihres Reviers betrachten. Dann bekäme Arturo es mit ihnen zu tun.
    Doch Arturo konnte jemanden anheuern. Er müsste es noch nicht einmal persönlich tun. Wenn er sich eines Mittelsmanns bediente, würde Cormac nie erfahren, dass er für den Vampir arbeitete. Arturo hatte die Mittel, um an Vollmondfotos von mir zu gelangen. Er wusste, wo das Rudel rannte.
    Ich hörte, wie sich zischend Aufzugtüren öffneten. Schritte von Stiefeln auf Linoleum.
    Â»Ich kann das Fenster deines Studios sehen, Norville.«
    Â»Hey, Cormac, kennst du Arturo?«
    Â»Ja, klar. Er führt die örtlichen Vampire an.«
    Â»Hat er dich angeheuert?«
    Â»Zum Teufel, nein! Was glaubst du, jage ich, wenn ich nicht hinter Werwölfen her bin?«
    Also machte er Jagd auf Lykanthropen und Vampire. Ich wollte diesen Kerl wirklich auf meiner Seite haben, so unmöglich das im Augenblick auch erscheinen mochte.
    Ich musste einen Weg finden, zu beweisen, dass Arturo Cormac mit Hilfe eines Mittelsmanns angeheuert hatte. Vielleicht würde ich den Kopfgeldjäger auf diese Weise loswerden.

    Da hörte ich die Sirenen. Von meinem Studio ging ein Fenster auf die Straße hinaus. Auch ohne mich zu bewegen, konnte ich die rot und blau aufblitzenden Lichter sehen. Die Polizei. Die letzten paar Minuten hatten sich ewig hingezogen, doch selbst wenn ein unerschrockener Zuhörer die Polizei alarmiert hätte, sobald Cormac seine Absichten verkündete, hätten die Cops nicht derart schnell herkommen können.
    Â»Hörst du das, Cormac?«
    Â»Mist«, murmelte er. »Das ist zu schnell gegangen.«
    Hey, wir waren uns in einem Punkt einig! »Es scheint fast so, als hätte jemand vorzeitig bei der Polizei angerufen, als hätte dieser jemand gewusst, dass du hier sein würdest. Bist du dir sicher, dass du dir nicht noch einmal Gedanken über meine Sündenbock-Theorie machen möchtest?«
    Arturo konnte mich durch Cormac erwischen, und mit Hilfe der Polizisten unten konnte er Cormac gleich mitnehmen, wenn er es auf den Kopfgeldjäger abgesehen haben sollte. Die Polizisten würden ihm die Werwolfgeschichte nicht abkaufen. Sie würden ihn wegen Mordes drankriegen.
    Â»Das kann nicht dein Ernst sein.«
    Â»Arturo, der örtliche Gebieter der Vampire, will, dass ich mit der Sendung Schluss mache. Darf ich einmal davon ausgehen, dass du ihn in letzter Zeit verärgert hast?«
    Â»Ã„hm, ja, das könnte man sagen.«
    Dahinter verbarg sich eine Geschichte. Ich würde bis auf Weiteres warten müssen, um sie ihm zu entlocken. »Tun wir einmal so, als heuere er dich durch einen Dritten an, ruft die Bullen, während du deinen Auftrag erledigst, sodass dir keine Zeit zur Flucht bleibt. Du magst es aus
Prinzip auf Werwölfe abgesehen haben, aber mich umzubringen, kannst du nicht rechtfertigen. Sobald du den Abzug drückst, haben dich die Cops in der Tasche. Na, was hältst du von meiner Theorie?«
    Eine Pause, so lange, dass mein klopfendes Herz ein halbes Dutzend Mal schlagen konnte. »Du bist verrückt.«
    Ich konnte keine Schritte, keine Waffen hören. Er war stehen geblieben. War ich nervös? Ich hatte seine Kanonen noch nicht gesehen. Das brauchte ich auch nicht; ich konnte Cormacs Körpergeruch wittern, angespannte Nerven mit einem würzigen Hauch von Aftershave. Ich konnte das Öl der Schusswaffen riechen. Ich roch – Silber. Er hatte Silberkugeln. Jegliche Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner Behauptungen und Absichten waren wie weggewischt. Er jagte Lykanthropen und Vampire, und da er den Plural benutzt hatte und immer noch lebte, verstand er anscheinend etwas von seinem Handwerk.
    Ich war immer noch live auf Sendung. Ich bekam die beste aller Sendungen serviert, ein Live-Interview mit meinem eigenen potenziellen Mörder, landesweit über mehrere Radiosender ausgestrahlt. War ich also nervös? Ich sprach schneller. Worte waren meine Waffen, so wie Cormacs Kanonen die seinen waren. Ich konnte nur hoffen, dass ich ins Schwarze traf.
    Â»Hey, Cormac! Hast du es je mit einer Werwölfin zu tun gehabt, die an PMS

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