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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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zusammen.

    Ich lehnte mich an T.J., umklammerte ihn und sprach mit zitternder Stimme in seine Schulter: »Ich will nach Hause.« Carl blieb dicht bei uns, sein Körper war wie ein Schutzschild in meinem Rücken, während er wachsam Ausschau hielt. Er führte uns zu seinem Truck, und sie brachten mich in meine Wohnung.
    Sie hielten mich einfach nur, und das reichte. Ich wollte nicht allein sein. Ich wollte nicht unabhängig sein. Zu Carl könnte ich »Kümmere dich um mich« sagen, und er würde es tun. Ein Teil von mir wollte nichts mehr, als sich zu seinen Füßen einzurollen und sich beschützt zu fühlen. Da sprach die Wölfin aus mir.
    Ich hatte ein Einzimmerapartment, nett, wenn auch klein, mit einer Küche an der einen Seite, einem Badezimmer auf der anderen, und allem anderen in der Mitte. Für gewöhnlich machte ich mir nicht die Mühe, den Futon wieder in ein Sofa zurückzuverwandeln.
    T.J. saß auf dem Futon, mit dem Rücken an der Wand, und ich rollte mich wie ein Welpe auf seinem Schoß zusammen. Carl schlich zwischen dem Fenster und der Tür des Apartments hin und her. Er war überzeugt, dass jemand einen Anschlag auf mich verüben würde – Cormac, der sein Werk zu Ende führen wollte, oder irgendein anderer hirnloser Muskelmann, der es aus Prinzip auf mich abgesehen hatte. Ich merkte es kaum – solange T.J. hier war, musste ich mir keine Sorgen machen.
    Â»Was soll ich nur tun?«, seufzte ich. »Sie werden mich rausschmeißen. Alles wird den Bach runtergehen. Mein Gott, es wird eine Schlagzeile im Enquirer geben.«
    Â»Vielleicht schaffst du es mit der Geschichte sogar in
die Newsweek , Babe«, sagte T.J. und tätschelte mir die Schulter.
    Ich stöhnte auf.
    Das Telefon klingelte. Carl ging beinahe an die Decke, bevor er auf das Telefon neben meinem Bett zustürzte. Ich erreichte den Apparat als Erste. »Hallo?«
    Â»Kitty. Hier spricht deine Mutter. Ist … ist alles in Ordnung?«
    Beinahe hatte ich es vergessen. Wie konnte ich es nur vergessen? Diese Geschichte hatte gerade erst angefangen .
    Ich hätte sie zuerst anrufen sollen.
    Â»Hi Mom.«
    Â»Cheryl hat angerufen. Sie hat sich deine Sendung angehört, und sie hat gesagt … sie hat gesagt, dass du beinahe umgebracht worden wärest und dass du gesagt hast … dass du gesagt hast …«
    Cheryl war meine ältere Schwester. Vom restlichen Verlauf des Telefonats bekam ich kaum etwas mit. Mom konnte sich nicht überwinden, das Wort »Werwolf« zu sagen. Ich sagte hauptsächlich: »Ja, Mom. Es stimmt, Mom. Es tut mir leid … nein, ich bin nicht verrückt. Glaube ich jedenfalls. Nein, ich habe es dir nicht sagen können … es ist schwer zu erklären. Nein, ich werde nicht sterben, jedenfalls nicht im Moment. Seit etwa drei Jahren, schätze ich. Ja, so lange schon.«
    Mom fing zu weinen an.
    Â»Ja, ich werde mit Dad sprechen. Ja, klar … hi Dad.«
    Â»Hi Kitty. Wie geht es dir?« Und er klang vernünftig, wie er es immer getan hatte, als riefe ich nur eben vom College
an um ihm zu sagen, ich hätte das Auto zu Schrott gefahren, und er versichere mir, dass alles gut werden würde.
    Ich wischte mir die Tränen ab. »Völlig durcheinander. Aber ich erhole mich schon wieder.«
    Â»Das weiß ich. Du bist ein liebes Mädchen. Das weiß ich, und Mom auch. Sie ist im Moment nur ein wenig aus der Fassung.«
    Â»Danke – das bedeutet mir viel. Wird sie sich wieder beruhigen?«
    Â»Ja, ich denke schon. Ich wette, wenn du heute Abend zurückrufst, geht es ihr schon besser.«
    Â»Okay.«
    Â»Bist du allein? Kannst du bei jemandem übernachten? Möchtest du, dass ich zu dir komme?«
    Das war genau, was ich jetzt brauchte: Dad, der herkam und mich im Bett mit dem Rudel vorfand. »Ich habe Freunde bei mir. Sie kümmern sich um mich.«
    Nachdem er ungefähr noch dreimal verlangt hatte, dass ich abends zurückriefe, legte er auf.
    T.J. lächelte. »Ich habe ihn am Telefon hören können. Er klingt großartig. Du hast wirklich Glück.«
    Er hatte mich den ganzen Morgen über nicht losgelassen. Was auch passierte, er wäre für mich da. Er gehörte zum Rudel, und ich lag ihm am Herzen.
    Â»Ja«, erwiderte ich, »das habe ich.«
    Carl verschränkte die Arme. »Das war’s«, sagte er. »Jetzt ist Schluss mit der

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