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Die Stunde Der Woelfe

Die Stunde Der Woelfe

Titel: Die Stunde Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Werwölfe und Vampire zu jagen? Welche Abenteuer hatte er erlebt? Würde er als Gast zu mir in die Sendung kommen ? Was sollte ich jetzt tun? Mich vorstellen? Ihm die Hand schütteln?
    Â»Norville, gib mir nie einen Anlass, Jagd auf dich zu machen«, sagte er, bevor die Polizisten zur Tür hereingestürmt kamen.
    Mein Lächeln war erstarrt, und meine Knie waren weich,
als die uniformierten Männer eintrafen, ihn umzingelten und abführten.
    Die Einsatzleiterin, Detective Jessi Hardin, begleitete mich persönlich die Feuertreppe hinunter. Sie erklärte mir, dass ich mit aufs Polizeirevier kommen müsste, eine Aussage machen, den Polizeibericht unterzeichnen und so weiter. Die lange Nacht würde sogar noch länger werden.
    Ich wollte etwas sagen. Etwa: Ich bin ein Werwolf. Ich fragte mich, ob das alles ändern würde. Nein, nicht ob. Wie es alles ändern würde. Ich hatte es der Welt erzählt. Nun hatte ich das Gefühl, es immer wieder sagen zu müssen, um zu glauben, dass es tatsächlich passiert war.
    Dieses eine Mal in meinem Leben hielt ich die Klappe.
    Â»Ãœbrigens ist unten ein Typ, der nach Ihnen sucht. Carl, kann das sein? Ich habe ihm gesagt, dass er mit Ihnen reden kann, nachdem Sie auf dem Revier gewesen sind. Das kann allerdings ein Weilchen dauern.«
    Carl. Carl, dieser Bastard. Es hatte ziemlich lange gedauert, bis ihm klar geworden war, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Und so was nannte sich Alphatier!
    Â»Das geht in Ordnung. Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie möchten. Carl kann ruhig warten.«

Sechs
    Die Polizei behielt mich zwei Stunden auf dem Revier. Alle waren nett. Sehr höflich. Hardin brachte mich in ein fades Verhörzimmer mit Teppich, Wänden und Plastikstühlen in gebrochenem Weiß, holte mir einen Kaffee und tätschelte mir freundlich die Schulter. Die meisten anderen machten einen großen Bogen um mich und starrten mich an, als ich an ihnen vorüberging. Gerüchte verbreiteten sich schnell. Das Geflüster setzte ein, sobald wir auf dem Revier eintrafen. Das ist sie. Die Werwölfin. Ja, genau.
    Hardin schien es nicht zu bemerken.
    Ich erzählte ihr in knappen Zügen, was passiert war. Eine reine Formalität – die gesamte Sendung war aufgezeichnet worden. Wir hatten alles auf Band. Doch Hardin ließ mich nicht gehen, sondern versuchte, mich zur Räson zu bringen.
    Â»Sind Sie sicher, dass Sie keine Anzeige erstatten wollen? Wir kriegen ihn wegen verbrecherischen Stalkings dran. Sachbeschädigung, versuchter Mord …«
    Ich hatte einen Pakt mit Cormac geschlossen. Daran würde ich mich halten, und trotz allem vertraute ich ihm so weit, dass er ebenfalls zu seinem Wort stehen würde. Ich war so daran gewöhnt gewesen, unterhalb des Radars des Gesetzes zu agieren, da wir unsere eigenen Regeln aufstellten – wir und Leute wie Cormac. Doch wenn ich Hardin
sagte »Wir kümmern uns selbst um unsere Angelegenheiten«, würde sie es wahrscheinlich nicht zu schätzen wissen.
    Autsch! Was fiel mir nur ein? Wahrscheinlich gehörte Cormac ins Gefängnis.
    Â»Sagen Sie mir bloß nicht, dass es sich tatsächlich nur um einen Werbegag gehandelt hat«, sagte sie schließlich. Wenn es überhaupt möglich war, blickte sie noch wütender drein.
    Â»Nein.« Darauf könnte es durchaus hinauslaufen. Vielleicht würde ich Cormac noch dankbar sein. »Ich glaube, ich möchte einfach nach Hause, wenn das geht.« Ich versuchte, wie ein sittsames kleines Opfer zu lächeln.
    Â»Es wäre viel einfacher, diesen Kerl vor Gericht zu bringen, wenn Sie mit uns zusammenarbeiteten. Ich kann ihn über Nacht hier behalten, aber ohne Anzeige nicht länger.«
    Â»Niemand ist verletzt worden. Es ist wirklich okay.«
    Sie legte die Hand neben mich auf den Tisch und beugte sich dicht zu mir. »Wegen solcher Einstellungen kommen Mädchen wie Sie ums Leben.«
    Ich blinzelte und zuckte zurück. Sie richtete sich wieder auf und marschierte aus dem Zimmer. Zehn Minuten später konnte ich gehen.
    Vor der Eingangstür des Polizeireviers warteten Carl und T.J. auf mich. T.J. legte mir den Arm um die Schultern; Carl packte mich fest am Ellbogen.
    Ich hätte gedacht, ich würde mich ihnen widersetzen. Ich hätte gedacht, ich würde verärgert reagieren und mich ihnen entziehen, zum Zeichen meiner Unabhängigkeit. Stattdessen brach ich beinahe

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